Harz, 9. Tag: Eine Abreise mit Abstechern

Ihr Lieben,

heute früh gab es ein letztes gemeinsames Frühstück in unserem schönen Boutique-Hotel LIONO, bevor wir uns in alle Winde verstreuten. Naja, alle nach Köln wieder natürlich, aber das hätte ja längst nicht so dramatisch geklungen. Da alle zeitig loswollten, bekam ich sogar den Sonnaufgang mal bewusst mit. Schön war der.

Ich nahm mir vor, noch zwei drei Sehenswürdigkeiten mitzunehmen, aber auch nicht zu spät zuhause zu sein. Ich entschied mich für die größte Stabkirche Deutschlands. Sie steht in Hahnenklee, das ist nicht weit weg von Goslar. Die Kirche ist schon besonders und ich war auch pünktlich zum Gottesdienst da, denn man drückte mir ein Gesangbuch in die Hand. Irritiert stotterte ich, ich sei jetzt nicht… es täte mir schrecklich… ja, nur zum Gucken. Bitte. Danke. Ein Stück Orgelspiel habe ich dann aber noch abgewartet. Die Kirche verfügt über ein Carillon, das habe ich leider nicht in Aktion gesehen bzw. vielmehr gehört. Schräg gegenüber gibt es übrigens noch ein schönes, aber verfallenes Haus, das Hotel Viktoria, das durch eine Privatinitiative, die Spenden sammelt, gerettet werden soll.

Am Abzweig zur Kirche hatte ich ein Schild mit einer Seilbahn gesehen. Und tatsächlich ist Hahnenklee so etwas wie eine Bespaßungsort. Unten eine Band, die für einen einsamen Touristen in den Bänken spielt, dann ein Gedränge auf dem Parkplatz und vor den Ticketschaltern für die vielen Attraktionen. Ich fuhr trotz einer Schlange mit 20 Personen mit einer alten Dame samt Pudel mit der Seilbahn hoch, guckte mich dort ein bisschen um (es ist FURCHTBAR dort!) und fuhr wieder alleine runter, wo die Schlange am Kartenhäuschen auf etwa 200 Personen angewachsen war… Puh! Und wieso furchtbar? Es gibt Sessellift, Seilbahn, Rodelbahn, Aussichtstürme, Imbissbuden, Mountainbike-Trails… aber alles in diesem bräsigen Pappmaché-Stil und alles wirklich lieblos hingeklatscht. Rodelbahn zwei ist im Aufbau und alles steht voller Bauzäune und Baumaschinen. Wem’s gefällt. Allerdings geht von da aus auch der Liebesbankweg ab, ein Wanderpfad, der soll sehr schön sein. Und der Ausblick ist natürlich auch nicht zu verachten.

Ich legte dann noch einen Stopp an der Marktkirche in Clausthal-Zellerfeld ein, der größten Holzkirche der Republik. Die ist ganz in blau gestrichen, tatsächlich ziemlich groß und innen einmal völlig verschieden zu sonstigen Gotteshäusern. Drumherum ist es auch noch ganz nett, die Technische Universität hat Gebäude gegenüber und das Rathaus gehört auch noch zum Ensemble. Der Ort spielt eine große Rolle in Deutschlands Bergbau-Geschichte.

Jetzt war es aber Zeit, mal Richtung Heimat zu düsen. Bibi brachte mich sicher und einigermaßen schnell nach Hause, wir trennen uns erst morgen früh. Es galt, die Post bei den Nachbarn abzuholen, auszupacken, Pralinen zu essen und die Souvenirs zu sortieren. Lauter Lebensmittel, als gäbe es hier in Köln nix. Ach, und zwei kitschige Kühlschrankmagneten.

Es war eine schöne Reise, der Harz ist ein tolles Reiseziel. Es gibt gute Gastronomie, schöne Hotels und viel zu sehen und zu entdecken. Ich kann das nur wärmstens empfehlen! Ja, die nächste Reise dann in das Land der Pharaonen und der tierischen Götter, wir werden es insbesondere mit Sobek, dem Krokodil, und Hapi zu tun bekommen, das ist die Personifizierung des Nils.

Vielleicht schaut Ihr dann ja auch mal wieder rein. Liebe Grüße, alles Gute, Euer

Auf der Postkarte eines Freundes! 🤩

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