Spanien: Barcelona, die Erste

Ihr Lieben,

eigentlich wollte ich gestern nur ein paar Minuten auf der Weihnachtsfeier verweilen, einfach um da gewesen zu sein. Jetzt dürft ihr dreimal raten, wer es bis zum Ende ausgehalten hat. Aber es war auch wirklich eine schöne Feier! Eine Brass-Band spielte, es gab Spiele (unsere Gruppe hat den zweiten Platz bei einem Quiz gemacht!), es gab Leckereien… und immer wenn ich mit den Worten „Ich muss jetzt wirklich packen!“ meinen Aufbruch ankündigte, war mein Sektglas wie von Zauberhand wieder voll. Das führte dazu, dass ich leicht angezwitschert nach Hause fuhr, meinen Koffer packte, ins Bett fiel, und mich heute Morgen wunderte, warum der Koffer so leicht ist. Ich habe nicht noch einmal überprüft, was ich jetzt möglicherweise vergessen haben könnte. Ich hatte nämlich auch etwas Zeitnot, weil ich mich dem Wecker zum Trotz ungefähr zehnmal rumgedreht hatte.

Der Zug war pünktlich, große Überraschung. Da ich ja immer Verspätungen einplane, war ich dafür umso früher am Flughafen, aber ich hatte Lufthansa gebucht, und da kann man einfach, wenn man in Frankfurt Flughafen den Bahnhof verlässt seinen Koffer abgeben und man muss sich um nichts mehr kümmern. Das ist schon eine große Erleichterung. Ich wollte dann eine Kleinigkeit essen und einen Kaffee trinken, aber „Frühstück ist vorbei!“. Ich aß dann eine mit 3 Tonnen Käse belegte Pizza und hatte dann auch leider Magenprobleme. Übrigens, manche Menschen sind so frech zu Servicepersonal, aber da gehört ihr ja gottseidank nicht zu. „Sie bekommen kein Trinkgeld, unser Flug hat Verspätung!“ schimpfte eine Frau am Nebentisch. Ja klar, sie kann Euch ja auch erst fliegen, wenn ihre Schicht vorbei ist. Dann das Geschimpfe an der Sicherheitskontrolle. Leute, das ist inzwischen bekannt, dass man keine größeren Mengen Plastiksprengstoff mitführen darf! Der Flug ging dann auch mehr oder weniger pünktlich, aber auf das Gepäck in Barcelona mussten wir ziemlich lange warten. Dann galt es, den Aerobus zu finden. Der hat mich in Null,nix zur Plaza de España gefahren, von wo aus ich noch sechs oder sieben Minuten Fußweg zum Hostal hatte.

Das Zimmer ist ca. einen Quadratmeter groß, aber das war mir vorher klar. Es ist ein wenig schwierig, ein bezahlbares Hotelzimmer in der Weihnachtszeit in einer der angesagtesten Städte Spaniens zu finden. Dafür liegt das Hostal sehr zentral und der Rezeptionist war sehr herzlich. Er hat sich sehr über meine Spanischkenntnisse gefreut, ich mich im Laufe des Gesprächs weniger über seine, denn er hat mich gut verstanden, ich ihn dafür umso weniger.

Inzwischen war es schon sehr spät und stockfinster, daher erkundete ich zuerst einmal die nähere Umgebung, lief zur Plaza España und war dort ein bisschen lost. Es ist doch ein sehr großer Platz mit sehr viel Verkehr. An der Plaza España steht das Einkaufszentrum Arena. Man kann mit einem Glasaufzug auf eine Aussichtsplattform fahren und hat einen 360°-Rundumblick über Barcelona. Na ja nachts sieht man dann eigentlich nur Lichter… Auf der Aussichtsplattform gibt es keine Läden, sondern ausschließlich Restaurants. Ich suchte mir eins aus, wo ich Chipirones und Albondigas bekam, sowie das größte große Bier meines Lebens, abgesehen von dem, was ich mit Rolf einmal in Rhodos trank.

Nach dem Essen lief ich durch das nicht besonders gut besuchte Zentrum und kaufte in einem der 24-Stunden-Supermärkte Wein und Kekse. Diese rund um die Uhr geöffneten Mercados sind eigentlich übergroße Kioske, aber einigermaßen gut sortiert; ich fürchte, sie sind etwas teurer als normale Läden. Mein Ainkauf schien scheinbar so lukrativ, dass mir der Besitzer sogar noch eine Minipackung Lindt-Kugeln schenkte.

Einen wirklich großen Eindruck von Barcelona habe ich heute natürlich nicht gewonnen, aber morgen geht es früh los. Ich hatte übrigens überlegt, schon daheim Eintrittskarten für die Hauptattraktionen zu reservieren, da haben mir aber mal die Ohren geschlackert. Kirchenbesuch 40 Euro. Park Güell 30 Euro. Und viele der Terminslots einfach schon vergeben. Ich habe dann ganz darauf verzichtet und lasse mich mal so ein bisschen treiben.

Also, zieht Euch festes Schuhwerk an, morgen laufen wir gut was rum! Nehmt eine Jacke mit, es ist hier auch ziemlich frisch!

Liebe Grüße, Euer

Zuerst dachte ich, ich hätte mich verflogen. Berlin und Barcelona kann man ja mal verwechseln. Die Schlange vor seinem Laden ist beachtlich lang!

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