In der Pfingstnachtsbäckerei

Ihr Lieben,

ich muss mal wieder rumschnipseln. Denn es gab inzwischen so einige Treffen und Ereignisse. Beruflich habe ich neue Möbellieferanten kennengelernt, da mussten eine Kollegin und ich mal im Showroom vorbeischauen. Wir haben ja schon ein hohes Budget für Bürostühle (der Rücken soll geliebkost werden), aber nach oben gibt es wirklich kaum Grenzen. Naja, vierstellig muss jetzt nicht sein, aber man sollte sich auch nicht über Rückenschmerzen wundern, wenn man sich für Zuhause das Modell Rükkgrådløs eines Möbelgiganten für 99 Euro leistet.

Wir haben in Poll einen schwul-lesbischen Stammtisch, ich schrieb bestimmt schon einmal darüber. Der soll theoretisch jeden ersten Dienstag im Monat sein, nur muss sich irgendwer um die Tischreservierung kümmern. Problem ist, dass manchmal zehn Personen zusagen und dann 30 kommen, oder 15 zusagen und dann nur fünf kommen. Es ist eine etwas unzuverlässige Bande. Daher kümmert sich niemand gerne darum. Für mich zusätzlich ein Problem: ich bin wegen meines Weggangs von Meta gar nicht mehr in der entsprechenden WhatsApp-Gruppe. H. oder D. informieren mich dann, ob Stammtisch ist. Diesen Dienstag war keiner, aber ich traf mich dann dennoch mit H. und seinem Mann A., meinen lieben Nachbarn drei Straßen weiter, und F. vom Stammtisch stieß auch noch zu uns. Wir hatten einen schönen lauen Sommerabend in der Rheinlust. Schöner Ort für meinen 60. vielleicht?

Doppelkopftermine sind schwer zu finden, wie eigentlich fast alle Termine. Nachdem wir in einer der zwei Gruppen, in denen ich aus Termingründen übrigens kaum noch spiele, wieder erfolglos gefühlte 100 Daten geprüft hatten, schlug ich P. und A. vor, doch dann, weil wir drei ja konnten (für DOKO werden vier gebraucht!), einfach stattdessen mal essen zu gehen. So landeten wir Freitag in einem österreichischen Restaurant, dessen Preise teilweise dem Alpengipfel-Niveau nahe kamen. Aber es war aus meiner Sicht auch alles ziemlich gut. Das Schnitzel war nahezu perfekt, der Wein („Wiener Gemischter Satz“) super.

Am Samstag kam dann unsere Kaffeeklatschrunde zu mir, inklusive aller Nichten und Neffen. Da musste ich natürlich auffahren, Teile der Verwandtschaft zeigen bekanntermaßen einen großen Appetit. Ich bereitete am Donnerstag schon Pudding vor und pappte wieder eine Pfirsich-Joghurt-Torte zusammen, Samstag baute ich dann Tarteletts mit Pudding und Roter Grütze und buk noch Mandelschnitten, das Rezept leicht variiert. Das war ein sehr schöner Nachmittag! Den Rest des Pfingstwochenendes habe ich, fast schäme ich mich, nur herumgefaulenzt. Und das mit der Scham war schamlos gelogen!

Eigentlich wäre ich Samstag noch auf eine Grillparty gegangen, aber das Wetter ließ das nicht zu, so lud der Gastgeber verständlicherweise wieder aus. Die Gruppe wechselte in ein Restaurant in Porz, da klinkte ich mich dann aber wegen leichter Erschöpfungserscheinungen aus.

Dienstag musste ich zum Zahnarzt, 3D-Röntgenaufnahmen machen, um zu sehen, ob die Behandlung wie geplant weiter fortgeführt werden kann. Zu meiner großen Freude zeigten die Aufnahmen, dass zwar sehr dicht an das Kieferknochenende herangebohrt wurde, es aber scheinbar immer noch eine Deckungsschicht gibt und nach Plan vorgegangen werden könnte. „Die Entscheidung liegt bei Ihnen…!“. Da ich inzwischen beschwerdefrei bin, habe ich zugestimmt.

Abends dann traf sich unsere Kulturtruppe, diesmal aber tatsächlich mit einem kleinen Kulturteil und in Minimalbesetzung. Ruth hatte einen anstrengenden Tag und so war ich mit Monika alleine unterwegs. Wir besuchten die artothek, wo zur Zeit die Ausstellung „Objects in the Mirror“ läuft. Ich war noch nie in der artothek. Eigentlich kann man da Gemälde gegen Gebühr ausleihen und die Wände seiner Firma so mit wechselnder Kunst ausstatten, andererseits ist die artothek Teil der städtischen Museen. Bisschen verwirrend. Eintritt ist auf jeden Fall immer frei und – nach einem Blick in die Ausstellungskataloge vor Ort – oft mit überraschend interessanten Ausstellungen verbunden. Die „Objects“ waren jetzt sehr überschaubar, die Fotografien haben uns gut gefallen, die Gemälde trafen unseren Geschmack nicht so; mir blieb auch verschlossen, was sie aussagen sollten/wollten. Aber Newslettereintrag ist erfolgt, ich war nicht zum letzten Mal dort. Übrigens muss man klingeln und ist möglicherweise alleine dort. Nicht das Schlimmste, was einem widerfahren kann.

Anschließend stürmten wir das Brauhaus Peters, das unglaublich gut besucht war. Wenn man genau hinhörte: Alles Touristen! Wir hatten ja eigentlich einen Dreiertisch angefragt, und so konnten wir nicht nein sagen, als gefragt wurde, ob sich eine Touristin zu uns setzten könne. Sie war kanadische Dozentin für Wirtschaft an einer neuseeländischen Schule und in Raucher- und Toilettenpausen haben wir nett geplaudert (neinneinnein, ich rauche immer noch nicht!). Sie hat kürzlich fast die gleiche Mekong-Reise wie ich gemacht. Leute, Ihr könnt sagen, was Ihr wollt, aber Reisende sind nett zueinander und kommen immer gut ins Gespräch. Der Köbes hingegen war sehr ungnädig mit mir und entsprach seiner ihm historisch und touristisch auferlegten Rolle nahezu bilderbuchhaft. Wir trennten uns dennoch mit Rückenschlag und einem Lächeln. Monika genoss diese Fopperei auf meine Kosten übrigens sehr!

Morgen muss ich beruflich mal wieder nach Braunschweig, ein Kollege fährt mit, da macht das abends zumindest alles ein bisschen mehr Spaß. Ein Tisch beim Inder ist reserviert. Nächstes Wochenende geht es spontan nach Alicante. Wieso, erzähle ich dann sehr bald. Hab halt nicht mehr alle Sparren im Gebälk. Darauf am Donnerstag schon nach Bukarest, ich muss mich noch ein bisschen schlau machen, was sowohl da wie auch dort abgeht. 🙂

Liebe Grüße, bis bald, Euer

P.S.: Spargelzeit, ich machte mal wieder eine Quiche am Pfingstmontag. Aber diesmal mit Schinken, Hefeteig und etwas anderer Ei-Masse. Yummie!

2 Gedanken zu „In der Pfingstnachtsbäckerei“

  1. Als ich diesen Beitrag las, dachte ich: „Ja, was man in 14 Tagen so alles macht!“
    Herrje, das waren ja nur ein paar Tage!
    Es greift bei mir das schlechte Gewissen um sich. Bisher bezeichnete ich mich immer als recht aktiver Mensch, aber gegen dich bin ich eine lahme Ente.
    Zu deinen Back-Konditor-Arbeiten kann ich nur sagen: Perfektion in Vollendung!
    Ich freue mich jetzt schon sehr auf deine Alicante-Berichte.

    1. Nanana, Du warst ja auch recht umtriebig in letzter Zeit. Eine lahme Ente bist Du daher keinesfalls.
      Und erneut Dank für die Komplimente. Es gab viel positives Feedback, insbesondere für die Spargel-Quiche. Man lernt: das Auge isst mit.

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