Wraps „Hühnchen Schawarma“

Ihr Lieben. Für heute hat sich Elke angesagt. Befragt, was sie sich zu Essen wünsche, beschied sie mir, dass ein Wrap sie glücklich machen würde.

Wraps haben wir schon öfter gehabt. Auch für meine und von meinen ehemaligen Mitbewohner/n kamen sie oft auf den Tisch. Denn sie sind unglaublich gut zu variieren, sehr einfach zu machen und ein herrliches Essen, wenn man mal nicht so auf die Etikette achten möchte. Wraps zu falten, ohne dass etwas herausfällt ist eine Wissenschaft für sich. Auch dem geübtesten Knigge-Experten hängt zumindest Soße im Bart.

Da ich – glaube ich – noch kein Wrap-Rezept auf Gerrys Welt habe (naja, ist ja auch nicht wirklich schwer), wird es jetzt mal Zeit. Ich versuche mich an Wraps nahöstlicher Art mit Huhn. Shawarma (manchmal auch mit SCH) heißt das dann und ist beliebt dort wie Döner hier. Das dazu erforderliche Brot selbst zu machen, gelingt eigentlich nur Hochofenbesitzern, ein normaler Herd eignet sich nicht wirklich. Bei mir wurde schon der Teig nichts. Daher kaufte ich Fertigwraps. Mit den dünnen Fladen eines libanesischen Bäckers schmeckt es natürlich besser.

Für das Fleisch schneidet man Huhn in kleine Stücke und mariniert es mit einem Haufen Gewürze. Grob gesagt, von jedem einen halben Teelöffel; aber ehrlich, man kann auch nach Augenmaß alles zusammenpudern. Als da wären: Zimt, Paprikapulver, Kurkuma, Korianderpulver, Salz, weißer und schwarzer Pfeffer, Kreuzkümmelpulver, Schwarzkümmel, Oregano, Knoblauchpulver, Harissa, Muskatnuss. All das wird mit ein paar Esslöffeln Joghurt und dem Saft einer Zitrone über Nacht mariniert.

Zu den Wraps reicht man Knoblauchsauce und/oder Sesamsauce (Tahinisauce). Die Knoblauchsauce mache ich mit festem Joghurt. Für einen 500-Gramm-Becher Joghurt einen durchgedrückten Soloknoblauch, einen Teelöffel Olivenöl und eine Prise Salz dazu. In diesen Dip gebe ich noch ein Dutzend gehackte Minzblätter. Ein Spritzer Zitrone rundet das ab. Die Sesamsauce rühre ich mit 150 Gramm Tahinipaste, Zitronensaft, Salz und Pfeffer sowie Knoblauch an. So lange Wasser hinzugeben, bis die Sauce die gewünschte Konsistenz hat (bei mir ca. 50 Milliliter. Über die Tahinisauce streue ich noch eine ganze Menge gehackter Petersilie.

Jetzt brauchen wir noch Gemüse. Dazu kann man alles nehmen! Ich schneide je eine Karotte, Zwiebel, große feste Tomate und Römersalat sowie eine halbe Paprika in feine Streifen und serviere das alles zusammen mit Zitronenscheiben auf einer Platte.

Das Fleisch wird nun im Ofen – ausgebreitet auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech – bei 180°C O/U für 20 Minuten gebraten (ginge aber auch in der Pfanne).

In der Zwischenzeit Fritten zubereiten. Ich nehme heuer mal gekaufte und mache sie in der Fritteuse.

Am Tisch dann die warm gemachten Wraps mit allem was man möchte belegen und besaucen. Manchmal kommen die Pommes sogar mit in den Wrap. Zusammenrollen oder -falten und rumsauen! Lecker!

„Brot ohne Gehzeit: Dinkel/Körner-Brot“ oder auch „Ein Loblied auf das Backtrennspray“

Ihr Lieben, heute war mal wieder Brot ohne Gehzeit dran (siehe „No go bread“). Es gibt dieses Brot übrigens auch unter dem Namen 3(oder 5)-Minuten-Brot im Netz.

Ich habe dieses genau so zubereitet wie das No-Go-Bread, nur diesmal mit Dinkelmehl und einer Körnermischung von Sonnenblumenkernen, Leinsamen und Haferflocken. Zudem gab ich einen Teelöffel Zucker zu, um die Hefe richtig auf Touren zu bringen.
Funktioniert auch bei mir, stellt mir einfach Süßigkeiten hin. Oder ein Leberwurstbrot mit Gurken. Oder überhaupt irgendein Essen….

Jetzt kommen mal ein paar Tipps, man hat ja als Blogger auch einen Erziehungsauftrag :-):
Letztes Mal hatte ich Probleme, das Hermann-Brot aus der sehr teuren Backform zu bekommen, die ich mit Öl eingepinselt hatte. In den Rezensionen überwogen aber die Jubelrufe zu dieser Backform, so dass ich Ursachenforschung betrieb. Und siehe da: Ein Bäckermeister erläuterte in einem Forum, dass Öl und Teig sich gerne verbinden und deswegen das Brot wie Pech an der Backform kleben bleibt. Er empfahl Backtrennspray auf rein pflanzlicher Basis. Ich bestellte es, benutzte es und voilà, das Brot hüpfte praktisch aus der Form. Tolles Zeug!

Dann Tipp Nr. 2: Es ist wieder ein sehr teures Brot geworden, weil ich in der allerletzten Zutat, die ich in den Teig spedierte, nämlich dem statt der Haferflocken ursprünglich vorgesehenen Sesam, Tierchen hatte, dies aber erst beim Schütten bemerkte. Ich musste den ganzen Teig wegwerfen! Also, immer vorher (!!!) in die Tüte gucken.

Das zweite tierfreie Brot ist dann aber sehr lecker geworden!

Ramen – japanische Nudelsuppe

Ihr Lieben, heute mal wieder ein Rezept, wo man bei bestimmten Menschen Schnappatmung auslösen könnte; „Das geht ganz anders!“ oder „Das soll japanisch sein?“. Es geht um ein Kulturgut, das Mitte des 19. Jahrhunderts aus China nach Japan kam. Die Ramen-Suppe. Ich habe noch nicht oft Ramen gegessen, geschweige denn, selbst welche gemacht. Fand es aber immer sehr lecker. Also habe ich mich im Netz mal schlau gemacht*. Es gibt gefühlt eine Millionen Varianten. Ich habe mir aus allem das für mich ansprechendste rausgepickt und dann hieß es: Ab in den neuen, riesigen Asia-Supermarkt.

Ramen heißen übrigens sowohl die Nudeln, als auch die Suppe selbst. Die Besonderheit bei diesen Nudeln ist, dass sie neben Weizenmehl, Salz und Wasser „kansui“ enthalten, alkalisches Wasser. Neben Ramen gibt es z.B. auch Udon- und Sobanudeln. Trivium: Die Anhänger der Pastafari-Religion (fliegendes Spaghettimonster) benutzen die „Gebetsformel“ RAmen.

Am Vortag beginnt man damit, Ajitsuke Tamago vorzubereiten. Das sind weichgekochte, gepellte Eier, die für mindestens einen Tag in Sojasauce und Mirin (einem süßlichen Reiswein) sowie Wasser eingelegt werden, Verhältnis 2:2:6. Und am besten in einem gut verschlossenen Gefrierbeutel, dann kann man sie ab und zu schön wenden.

Man kann zu Ramen Fisch oder Gemüse oder sonst was als Beilage reichen. Da ich letztlich bei Frank einen ganz tollen Schweinebauch aufgetischt bekam, entschied ich mich dafür. Ebenfalls am Vorabend ritzte ich also die Schwarte eines Stücks Schweinbauch mit einem Messer ein, rieb ihn dann mit Salz, Zucker und Pfeffer ein und ließ ihn bis zum kommenden Morgen marinieren.

Am Verzehrtag selbst wäscht man morgens den Schweinebauch wieder ab, platziert ihn in einer ofenfesten Form und stellt ihn – versehen mit Knoblauch, Ingwer, Chili, Salz und Pfeffer – mit Frischhalte- und Alufolie (oder ofenfestem Deckel) bedeckt bis abends in den 80°C warmen Ofen zum Niedriggaren. Das waren bei mir fast 9 Stunden.

Mittags dann setzte ich Brühe an. Ich hatte ein Rezept gefunden, da wurde eine Hühnerbrühe für Tage geköchelt. Nun, ich entschied mich für meine Gemüsebrühe, es handelt sich schließlich um „Poller Ramen“ :-). Die Brühe (ca. 1 Liter) wird mit Sake oder chinesischem Reiswein sowie Sojasauce (je 2 EL) aufgepeppt, zudem kocht man eine Handvoll getrocknete Algen mit und gibt etwas Miso-Paste (pro Liter 3 bis 4 Esslöffel) hinein. Algen und Miso sorgen für „umami“, denn sie enthalten natürliches Glutamat (nicht zu verwechseln mit Natriumglutamat). Umami ist ein fünftes Geschmacksempfinden neben süß, sauer, salzig, bitter und soll die anderen vier Geschmacksrichtungen positiv hervorheben. Umami heißt deswegen wohl auch übersetzt „schmackhaft“. Nach ein bisschen Köchelei ausschalten und ziehen lassen.

Neben der Brühe kann man mittags auch schon die Gewürzsauce „Tare“ zubereiten. Dazu vermenge ich 4 EL Sojasauce, 4 EL Sake, einen gepressten Soloknoblauch und einen Esslöffel geriebenen Ingwer und erhitze alles kurz zusammen. Ebenfalls ziehen lassen.

Am Abend dann werden Brühe und Tare wieder erhitzt, der Schweinbauch wird (ohne Folie oder Deckel!) für 10 bis 15 Minuten bei 200°C unter den Grill gelegt, um die Schwarte etwas zu festigen, die Ramennudeln werden nach Packungsanleitung zubereitet (sie ziehen in der Suppe nach, also lieber al dente lassen) und dann wird fast schon angerichtet. Vorher die Brühe noch durch ein Filtertuch abgießen, denn die Algen und die Schwebstoffe sollen raus. 1/2 Esslöffel Tare in die Schale, Ramennudeln drauf, mit Brühe auffüllen und die Toppings darauf geben. Das sind bei mir der in Streifen geschnittene Schweinebauch, in der Pfanne geschwenkte Spargelspitzen, Mungobohnensprossen sowie Frühlingszwiebelringe. Dazu die Eier, halbiert. Ganz zum Schluss etwas von der japanischen Gewürzmischung Shichimi Togarashi.
Ein Fest fürs Auge und – ich denke, es geht wahrscheinlich noch besser, aber dennoch – für den Gaumen! Ich würde es auf jeden Fall ohne Scham Gästen vorsetzen.

Einige der Zutaten.

どうぞお召し上がりください

(Ich hoffe sehr, dass das „Guten Appetit“ bedeutet)

* Da ich für diese Kreation auf Hilfe aus dem Netz angewiesen war, hier noch die Credits: Dank an Wikipedia, malteskitchen.de, 1mal1japan.de, chefkoch.de (dynamind), schlaraffenwelt.de sowie bento-daisuki.de

Eseleien, Schweinereien und sonstige tierische Dinge

Ihr Lieben, Elke und ich waren ja vor kurzer Zeit in Zons wandern. Dort gibt es einen Eselpark, der aber auch ganz viele andere Tiere beherbergt. Es ist kein Zoo, nein. Es ist eine Tierauffangsstation. Ich hatte mit den Betreibern vor der Wanderung Kontakt, aber der Park war wegen Corona nicht besuchbar. Wir sind trotzdem daran vorbeigelaufen und erhaschten Blicke auf den Hof. Besonders hat es uns ein junger, dunkler Esel angetan. Ich nahm erneut Kontakt auf, erfuhr, dass wir das Fohlen Christel gesehen hatten und nach einiger Konversation durften wir Sonntag unter strengster Beachtung von Coronaregeln den Hof besuchen, weil wir Fördermitglieder und Paten werden wollten. Es ist ein offenes Geheimnis: Elke und ich waren schon immer große Fans von Eseln.

Was soll ich sagen? Jetzt sind wir die größten Fans. Wir sind noch nie so vielen Eseln auf einmal begegnet und hatten noch nie so nahen Kontakt. Was für gutmütige und neugierige Tiere dabei sind. Aber auch die Schweine, Schafe, Hühner, Enten, Ponys und Ziegen haben es uns sehr angetan.

Die Betreiber führen den Park ehrenamtlich (siehe Wanderbericht Zons) und gehen nebenher auch noch ihren Berufen nach. Wir erfuhren viel über die teilweise schrecklichen Umstände, wie die Tiere ihren Weg auf den Hof fanden, aber auch viel über die tolle Arbeit mit anderen Einrichtungen; Schattenkinder, Altenheime, Behindertenarbeit etc. Und dass Tierschutz auch mal Erlösung bedeuten muss. Ein schwieriges, aber wichtiges Thema.

Der Hof freut sich über Unterstützung, ist aber für einen Ansturm von Besuchermassen nicht geeignet. Man versteht sich hier auch nicht als Zoo zur Belustigung von Zuschauern, sondern als Einrichtung zum Tierschutz. Darinka und Peter sind wunderbare Menschen und ich bin sicher, dass die meisten „Bewohner“ kein besseres Heim hätten finden können – auch wenn das ein oder andere Tier wegen Misshandlung gar kein Zutrauen zu Menschen mehr hat, was mehr als traurig ist.

Hier ein paar Bilder von unserem Spaziergang vor dem Hofbesuch in den Rheinberger Wiesen und vom Hof selbst:

Ach ja, natürlich sind die Fördermitgliedschaft und die Patenschaft beantragt. 🙂

Und klar, wir werden wohl auch mal hinfahren, um mitzuhelfen. Und das nicht nur aus Pflichtgefühl…

Hermann heeßt er…

Ihr Lieben, so besondere „Qualitäten“ wie Claire Waldoffs Hermann hat meiner nicht. Aber von vorne:

Ich habe ja nun einige Brote gebacken und irgendwann fiel mir der berühmte „Hermann“ aus den 80ern oder 90ern wieder ein. Das war ein Teigansatz, den man mit einer Gebrauchsanleitung herumschenkte, der gefüttert werden musste wie ein Tamagotchi und aus dem man dann auch ab und zu ein Brot buk. In der Nachbarschaftsseite im Web fragte ich dann rum, ob wer einen Hermann abzugeben hätte, ohne darauf zu hoffen, dass noch irgendwer damit hantiert. Großer Irrtum: Ich bekam dutzende Angebote! Ich nahm das Angebot der nächstwohnenden Nachbarin an und schrieb ihr, ich würde den Ansatz am Tag darauf abholen. Am Abend besuchte ich aber Tita, erzählte dies… und siehe da, auch sie hatte 200 Gramm Hermann für mich. Unglaublich. Ich sagte der Nachbarin dann ab.

Heute war es dann soweit… nein, vielmehr gestern. Ich habe den Teigansatz nach Angabe gefüttert. Mit 100 Gramm Roggenmehl (es gibt süße und brotige Hermanns) und 100 Gramm Wasser. Heute fügte ich dann der Hälfte des Ansatzes 200 Gramm Weizenmehl, 200 Gramm Roggenmehl, 20 Gramm Salz, 20 Gramm frische Hefe, 2 Esslöffel Wildblütenhonig sowie 350 Milliliter warmes Wasser zu und vermengte alles unter sehr langem Kneten (Minimum 15 Minuten) in der Küchenmaschine. Die andere Hälfte des Ursprungsteigs ist übrigens der neue, wieder zu fütternde Ansatz und verbleibt im Kühlschrank.

In eine am Boden mit Backpapier belegte Kastenform, alles schön mit Sonnenblumenöl eingeölt, füllte ich dann den seeeehr zähen Teig und ließ diesen zugedeckt 2 Stunden gehen. Kurz vor Ende der Gehzeit heizte ich den Backofen auf 250°C vor, dabei stellte ich ein ofenfestes Gefäß mit heißem Wasser hinein.

Den Teig habe ich oben angeritzt, mit etwas Mehl bestäubt und dann in den heißen Ofen gestellt. Nach 5 Minuten habe ich die Temperatur dann auf 200°C heruntergeregelt. Nach weiteren 45 Minuten war das Brot fertig. Ich ließ es kurz abkühlen und nahm es aus der Form. Ich ließ es dann noch einmal für 5 Minuten ohne Kasten auf dem Ofenrost nachbacken.

Fazit: Es sieht gut aus, hat eine knackige Kruste und ist innen saftig. Geschmacklich ist es sehr gut – ganz meins. Der Aufwand ist aber etwas größer als beim No-Go-Bread. Ich werde nach dieser Methode auch bald mal ein Roggenbrot machen und dann berichten.

Hier noch das handschriftliche Rezept des Urhebers dieses „Hermanns“, es ist wohl ein Jürgen. Tita hat es mir auseinanderklamüsert.

Ich werde mir auch noch selbst einen süßen Hermann ansetzen, denn daraus soll man angeblich einen Glückskuchen backen können. Und wer kann Glück nicht gebrauchen? 🙂

Spargelterrine / Spargelmousse

Ihr Lieben, es ist Spargelzeit und da flippt der vorbildliche Deutsche ja gerne aus und isst fast nichts anders mehr. So auch ich… 🙂

Meine Spargelpakora und der Ofenspargel bekommen heute einen Cousin zur Seite gestellt: die Spargelterrine. Als ich nämlich zur Packstation ging, um meine neue nichtsilikonöse Kastenform abzuholen (damit mir nicht wieder so ein Malheur mit dem „Lebensveränderungsbrot“ passiert), lachte der Spargelstand mich an und ich lachte zurück. Bewaffnet mit 1,5 Kilogramm Bruchspargel, neuen Kartöffelchen, winzigen Erdbeerchen und einem Rhabarberbarbarabar-Secco (Youtube-Link) kehrte ich nach Hause zurück.

Es war mein erster Versuch einer Terrine, und ich habe Aufwand der Zubereitung und erforderliche Menge der Gelatine unterschätzt. Es war keine richtige Terrine. Trotzdem konnte man es essen :-). Das Rezept habe ich – was die Menge der Gelatine angeht – angepasst, so dass die Terrine dann fest genug werden sollte. Ich werde das aber noch diese Saison erneut versuchen und das Ergebnis hier als Update posten. Wenn Ihr solange nicht warten könnt… so hab ich es – abgesehen von der vorgeschlagenen Modifikation * – gemacht:

Den Spargel schälen, die Enden ab- und die Stangen dann in kleine Stücke schneiden. Sodann (gesalzen und gepfeffert) in etwas Weißwein (200 ml) für ca. 25-25 Minuten köcheln. In der Zwischenzeit einen Becher Schlagsahne aufschlagen und in einem weiteren Topf Gemüsebrühe aufsetzen, etwa 500 Milliliter. In diese einen weiteren Becher Schlagsahne gießen. Erhitzen.

Den gedämpften Spargel samt Wein mit dem Stabmixer durchpürieren. In die Brühsahne eingeweichte Gelatine (18 Blatt*) geben, auflösen, zum Spargelpüree dazugeben und alles gut umrühren. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und etwas Paprikapulver würzen. Wer mag, gibt auch einen Hauch Chilipulver hinzu. Dann (wie immer nach nach Gusto) blanchierte TK-Erbsen, kleingewürfelte rote Paprika sowie Schinkenwürfelchen unterrühren oder was auch immer im Haus ist. Ich gab noch gehackten Bärlauch dazu. Etwas abkühlen und andicken lassen und sodann die geschlagene Sahne unterrühren.

In mehrere Förmchen (oder ganz Mutige: alles in eine) abfüllen, kalt stellen und erstarren lassen (das geht angeblich besser, wenn man ab und zu die Kühlschranktür öffnet und „BUH!“ hineinruft). Ich hatte das versäumt…

Entweder aus den Förmchen essen oder diese kurz in heißes Wasser (aber nicht unter-)tauchen, mit einem Messer die Mousse vom Rand lösen und stürzen. Die Mutigen schneiden sich von Ihrer Spargeltorte halt Tortenstücke oder Scheiben (Kastenform!) ab.

Ich aß dazu ein bisschen Ciabatta und karamellisierte Minispargel & Kirschtomaten (siehe Teller im Beitragsbild). Man kann das Ganze natürlich mit allen möglichen Gemüsen und Beilagen anstellen. Wie gesagt, Versuch macht kluuuuch und Update folgt.

* Wie schon oben angedeutet… ich nahm nur 12 Blatt und die Terrine war nicht standfest genug, daher habe ich diese Angabe mal angepasst. Geschmacklich war sie aber gut.

Hackfleisch-Käse-Strudel

Ihr Lieben, ähnliche Rezepte findet Ihr hier zwar schon (Börek, Frühlingsrollen, sogar einen „Hackfleischstrudel geschichtet“ etc.), aber Hackfleisch mit Blätterteig kann man ja auch so unendlich variieren. Und Blätterteig geht bei mir ja immer! Wie Hackfleisch übrigens auch!! Und beides zusammen erst recht!!!

Zur Vorbereitung gab ich ein paar Kirschtomaten, einen Soloknoblauch und drei Lauchzwiebeln in den kleinen manuellen Mixer und hackte alles dort mittelfein (Ich liebe dieses Gerät!). Danach briet ich in einer größeren Pfanne in Olivenöl eine große, gewürfelte, weiße Zwiebel mit zwei Esslöffeln Tomatenmark an. Dazu kam das Hack (500 Gramm halb/halb), wurde angebraten und anschließend mit dem gehackten Gemüse vermengt. Alles gut würzen (2 Teelöffel Salz, 1 Teelöffel Pfeffer, 1 Esslöffel Harissapulver (ersatzweise Chilipulver oder Cayennepfeffer – die sind übrigens quasi das gleiche) und einen Teelöffel Chiliflocken. Auf kleinster Flamme eine Dreiviertelstunde blubbern lassen. Zum Schluss noch einmal unter Rühren kräftigst aufkochen lassen, um so viel Flüssigkeit wie möglich in die Dunstabzugshaube zu jagen. Abschmecken und abkühlen lassen (sonst reißt der Teig – das ist mir passiert, weil ich so hungrig war und nicht warten konnte….).

Die Blätterteigplatte aus der Kühlung ausbreiten und das Hack wie oben gezeigt verteilen. Darauf eine gute Ladung Emmentaler geben. Einrollen oder einklappen und bei 200°C im vorgeheizten Ofen bei Ober-/Unterhitze für 25 bis 30 Minuten backen. Rausnehmen, schneiden, arrangieren und genießen.

Dazu passen ein Salat sowie ein Klacks Knoblauchjoghurt. Haut rein!

Himmel un Äd

Ihr Lieben, heute öffnete das Forschpolder-Kochstudio wieder seine Pforten! Wir entschieden uns für einen Kölner Klassiker: Himmel un Äd. Himmel und Erde. Äpfel und Kartoffeln. Dazu hat Ruth eine Flönz besorgt, das ist die Kölsche Art Blutwurst.

Das Gericht gab es öfter bei den Großeltern, aber auch zuhause. Es ist einfach und schmeckt dennoch köstlich – vorausgesetzt, man hat gute Zutaten: Aromatische Kartoffeln vom Bauern, Äpfel vom Hof und eine Flönz vom Markt-Metzger.

Wir dämpfen für 3 Personen 12 kleine, gestückelte Kartoffeln in Salzwasser. In einen zweiten Topf kommt ein Kilo in Würfel geschnittene Äpfel – man nimmt hierfür eine süß-säuerliche Sorte (Boskop z.B.) -, die in sehr wenig Wasser ebenfalls gedämpft werden. Im Gegensatz zu den Kartoffeln sollten die Äpfel aber nicht ganz so weich werden.

Nachdem man dann 10 Minuten über das Weltgeschehen geplaudert hat, brät man in Butterschmalz ein paar Zwiebelringe schön goldbraun an, stellt sie beiseite und nutzt die Pfanne, um die in Scheiben geschnittene Flönz kurz von beiden Seiten anzubraten. Währenddessen stampft man mit ein paar Schnatzen Butter (etwa 75 Gramm) die Kartoffeln zu einem groben Brei, würzt diesen mit Pfeffer und Muskatnuss, ggf. noch ein bisschen Salz und hebt dann die gestückelten Äpfel darunter. Alles nett anrichten, dazu gibt es noch einen schönen Endiviensalat, der mit einer Kräuter-Senf-Marinade angemacht wird. Der Kölner trinkt Kölsch dazu, ich finde aber, dass ein Weißburgunder auch prima passt.

Dat es ons jood jelunge 🙂

Spaziergang Zonser Grind

Ihr Lieben,

heute war mal wieder Wandern mit Elke angesagt. Wir verabredeten, uns in der Nähe von Zons zu treffen, um dann am/an der/in dem Zonser Grind zu laufen. Diesmal ohne Amy. Was ein Grind ist… nun ja, als Landschaftsform ist mir das so noch nicht begegnet, daher weiß ich auch den Genus nicht. Ich tippe auf „der“, aber vielleicht, weil ich an den Grinch denken musste.

Da wir befürchteten, dass die Parkplätze am Rhein überfüllt sein könnten, wichen wir auf einen in der Wander-App ausgewiesenen Parkplatz an der Düsseldorfer Straße aus. Dieser stellte sich als zu „Kalli’s Truckstop“ zugehörig aus, einer geschlossenen Gaststätte, die aber einen Fensterverkauf hatte. Etwas unschlüssig kutschierten wir unsere Gefährte in die hinterste Ecke des Platzes, als auch schon ein bratpfannenschwingender Mann auf uns zulief. Ich ging ihm entgegen und bat um Erlaubnis, die Autos während unserer Wanderung dort stehen lassen zu dürfen. Er stellte sich als sehr redselig und hilfsbereit heraus (aber was wollte er eigentlich mit der Pfanne???) und führte uns dann auch noch über sein Grundstück an seinen brütenden und „deswegen unberechenbaren Gänsen“ vorbei zu einem Abkürzungsgatter.

Unser erster Stopp war der Eselpark, einem Gnadenhof für allerlei Tiere. Im Vorfeld hatte ich Kontakt mit den Betreibern, wie es um Besuche stünde. Sie waren sehr freundlich, aber man müsse mir coronabedingt eine Absage erteilen. Dafür habe ich natürlich vollstes Verständnis. Wir fahren dann wieder dort hin, wenn es passt. Der Park wird privat und ehrenamtlich betrieben, man nimmt Spenden und bietet Patenschaften an (siehe Webauftritt). Wir konnten aber durch Sträucher und über Zäune hinweg ein paar Blicke erhaschen.

Sodann führte es uns durch Zons, wo wir aber nur kurz verweilten, da wir beide es schon ganz gut kennen. Wir hatten sogar mal eine Stadtführung, die meine Mutter ihren Gästen zur Feier ihres 70. Geburtstages organisiert hatte. Elke erstand noch ein Eis und dann bummelten wir die Deichkrone mit Blick auf den Rhein entlang in den Grind hinein. Dort gab es viel sattes Grün, viele Blumenwiesen und ein paar Bäume (nicht alle wirklich gesund) und Sträucher.

Am Campingplatz vorbei liefen wir ein bisschen durch Stürzelberg. Das ist jetzt nicht besonders spektakulär. Ein paar Denkmäler, Friedhof, mehr oder weniger schöne Vorgärten. Sehr ruhig. Am Ortsende dann wieder Felder, Wiesen, Raps, Spargel; durch die Hannepützer Heide am Martinsee vorbei ging es dann wieder zu den Autos. Wir fuhren noch kurz bis zum Rhein bei Stürzelberg, setzten uns da auf eine Mauer und gönnten uns unser Wanderbier.

Also, alles in allem ein sehr schöner Tag, knapp 14 Kilometer, viele Tiere, schöne Natur und bestes Wetter! Wir mochten es. 🙂

Ich sollte an windigen Tagen ein Haarnetz tragen…

„Life changing bread“

Ihr Lieben, vor einer Woche kredenzte meine Freundin Tita ihr „Knusperbrot“. Das scheint gerade sehr in zu sein, denn ich weiß von so einigen, die sich daran versuchten. Auch ich werde das mal nachbacken. Aber heute geht es um ein anderes Brot, auf das wir aber im Gespräch über dieses Knusperbrot kamen. Erika und Tita hatten es schon gebacken und waren ganz begeistert. Also ließ ich mir das Rezept abfotografieren und senden.

Da dieses Rezept nicht von mir ist, hier noch etwas zur Entstehung. Erfunden hat dieses Brot wohl die kanadische Bloggerin Sarah Britton. Das Originalrezept weicht aber in kleines bisschen von dem ab, was ich erhielt. Wer sich diese Variation – die ich auch als Grundlage für mein Brot nahm – ausgedacht hat, weiß ich leider nicht. „Life changing“ wohl deswegen, weil es proteinreich, glutenarm bzw. -frei sowie vegan und hefefrei ist. Es soll sehr ballaststoffreich und daher gesund sein.

Erika informierte mich noch darüber, dass die Mischung sehr fest in die Form gepresst werden sollte…

Also, mal kurz zusammengefasst: Der „Teig“ ist simpel, aber teuer, die Zubereitung einfach, das Ergebnis sehr lecker, aber…. aber leider zerbröselt das Brot beim Schneiden und hat keinen richtigen Zusammenhalt, trotz einer Quellzeit von 5 Stunden und einer sehr kompakten Füllung der Kastenform.

Nun gilt es, sich auf Fehlersuche zu machen. a) Vielleicht kann man den Teig in einer Silikonbackform nicht so fest pressen wie in einer aus Metall oder b) das Wasser muss nicht nur lauwarm, sondern eher heiß sein oder c) eine der Mengenangaben aus dem Rezept ist nicht ganz richtig.

Ich werde es trotzdem weiter essen und versuchen, die krümeligen und einigermaßen saftigen Scheiben noch zu toasten, damit es vielleicht etwas besser zusammenhält. Geschmacklich ist es auf jeden Fall genau meins!