Ihr Lieben, heute war mal wieder Brot ohne Gehzeit dran (siehe „No go bread“). Es gibt dieses Brot übrigens auch unter dem Namen 3(oder 5)-Minuten-Brot im Netz.
Ich habe dieses genau so zubereitet wie das No-Go-Bread, nur diesmal mit Dinkelmehl und einer Körnermischung von Sonnenblumenkernen, Leinsamen und Haferflocken. Zudem gab ich einen Teelöffel Zucker zu, um die Hefe richtig auf Touren zu bringen. Funktioniert auch bei mir, stellt mir einfach Süßigkeiten hin. Oder ein Leberwurstbrot mit Gurken. Oder überhaupt irgendein Essen….
Jetzt kommen mal ein paar Tipps, man hat ja als Blogger auch einen Erziehungsauftrag :-): Letztes Mal hatte ich Probleme, das Hermann-Brot aus der sehr teuren Backform zu bekommen, die ich mit Öl eingepinselt hatte. In den Rezensionen überwogen aber die Jubelrufe zu dieser Backform, so dass ich Ursachenforschung betrieb. Und siehe da: Ein Bäckermeister erläuterte in einem Forum, dass Öl und Teig sich gerne verbinden und deswegen das Brot wie Pech an der Backform kleben bleibt. Er empfahl Backtrennspray auf rein pflanzlicher Basis. Ich bestellte es, benutzte es und voilà, das Brot hüpfte praktisch aus der Form. Tolles Zeug!
Mit Öl und Backpapier am Boden…
… vs. Backtrennspray!
Dann Tipp Nr. 2: Es ist wieder ein sehr teures Brot geworden, weil ich in der allerletzten Zutat, die ich in den Teig spedierte, nämlich dem statt der Haferflocken ursprünglich vorgesehenen Sesam, Tierchen hatte, dies aber erst beim Schütten bemerkte. Ich musste den ganzen Teig wegwerfen! Also, immer vorher (!!!) in die Tüte gucken.
Der Anschnitt
Das zweite tierfreie Brot ist dann aber sehr lecker geworden!
Ihr Lieben, heute mal wieder ein Rezept, wo man bei bestimmten Menschen Schnappatmung auslösen könnte; „Das geht ganz anders!“ oder „Das soll japanisch sein?“. Es geht um ein Kulturgut, das Mitte des 19. Jahrhunderts aus China nach Japan kam. Die Ramen-Suppe. Ich habe noch nicht oft Ramen gegessen, geschweige denn, selbst welche gemacht. Fand es aber immer sehr lecker. Also habe ich mich im Netz mal schlau gemacht*. Es gibt gefühlt eine Millionen Varianten. Ich habe mir aus allem das für mich ansprechendste rausgepickt und dann hieß es: Ab in den neuen, riesigen Asia-Supermarkt.
Ramen heißen übrigens sowohl die Nudeln, als auch die Suppe selbst. Die Besonderheit bei diesen Nudeln ist, dass sie neben Weizenmehl, Salz und Wasser „kansui“ enthalten, alkalisches Wasser. Neben Ramen gibt es z.B. auch Udon- und Sobanudeln. Trivium: Die Anhänger der Pastafari-Religion (fliegendes Spaghettimonster) benutzen die „Gebetsformel“ RAmen.
Am Vortag beginnt man damit, Ajitsuke Tamago vorzubereiten. Das sind weichgekochte, gepellte Eier, die für mindestens einen Tag in Sojasauce und Mirin (einem süßlichen Reiswein) sowie Wasser eingelegt werden, Verhältnis 2:2:6. Und am besten in einem gut verschlossenen Gefrierbeutel, dann kann man sie ab und zu schön wenden.
Die Eier bekommen durch die Marinade die typische braune Färbung
Man kann zu Ramen Fisch oder Gemüse oder sonst was als Beilage reichen. Da ich letztlich bei Frank einen ganz tollen Schweinebauch aufgetischt bekam, entschied ich mich dafür. Ebenfalls am Vorabend ritzte ich also die Schwarte eines Stücks Schweinbauch mit einem Messer ein, rieb ihn dann mit Salz, Zucker und Pfeffer ein und ließ ihn bis zum kommenden Morgen marinieren.
Am Verzehrtag selbst wäscht man morgens den Schweinebauch wieder ab, platziert ihn in einer ofenfesten Form und stellt ihn – versehen mit Knoblauch, Ingwer, Chili, Salz und Pfeffer – mit Frischhalte- und Alufolie (oder ofenfestem Deckel) bedeckt bis abends in den 80°C warmen Ofen zum Niedriggaren. Das waren bei mir fast 9 Stunden.
Mittags dann setzte ich Brühe an. Ich hatte ein Rezept gefunden, da wurde eine Hühnerbrühe für Tage geköchelt. Nun, ich entschied mich für meine Gemüsebrühe, es handelt sich schließlich um „Poller Ramen“ :-). Die Brühe (ca. 1 Liter) wird mit Sake oder chinesischem Reiswein sowie Sojasauce (je 2 EL) aufgepeppt, zudem kocht man eine Handvoll getrocknete Algen mit und gibt etwas Miso-Paste (pro Liter 3 bis 4 Esslöffel) hinein. Algen und Miso sorgen für „umami“, denn sie enthalten natürliches Glutamat (nicht zu verwechseln mit Natriumglutamat). Umami ist ein fünftes Geschmacksempfinden neben süß, sauer, salzig, bitter und soll die anderen vier Geschmacksrichtungen positiv hervorheben. Umami heißt deswegen wohl auch übersetzt „schmackhaft“. Nach ein bisschen Köchelei ausschalten und ziehen lassen.
Neben der Brühe kann man mittags auch schon die Gewürzsauce „Tare“ zubereiten. Dazu vermenge ich 4 EL Sojasauce, 4 EL Sake, einen gepressten Soloknoblauch und einen Esslöffel geriebenen Ingwer und erhitze alles kurz zusammen. Ebenfalls ziehen lassen.
Brühe vor…
…und nach dem Abseihen
Die Würzsauce „Tare“
Am Abend dann werden Brühe und Tare wieder erhitzt, der Schweinbauch wird (ohne Folie oder Deckel!) für 10 bis 15 Minuten bei 200°C unter den Grill gelegt, um die Schwarte etwas zu festigen, die Ramennudeln werden nach Packungsanleitung zubereitet (sie ziehen in der Suppe nach, also lieber al dente lassen) und dann wird fast schon angerichtet. Vorher die Brühe noch durch ein Filtertuch abgießen, denn die Algen und die Schwebstoffe sollen raus. 1/2 Esslöffel Tare in die Schale, Ramennudeln drauf, mit Brühe auffüllen und die Toppings darauf geben. Das sind bei mir der in Streifen geschnittene Schweinebauch, in der Pfanne geschwenkte Spargelspitzen, Mungobohnensprossen sowie Frühlingszwiebelringe. Dazu die Eier, halbiert. Ganz zum Schluss etwas von der japanischen Gewürzmischung Shichimi Togarashi. Ein Fest fürs Auge und – ich denke, es geht wahrscheinlich noch besser, aber dennoch – für den Gaumen! Ich würde es auf jeden Fall ohne Scham Gästen vorsetzen.
Einige der Zutaten.
どうぞお召し上がりください
(Ich hoffe sehr, dass das „Guten Appetit“ bedeutet)
* Da ich für diese Kreation auf Hilfe aus dem Netz angewiesen war, hier noch die Credits: Dank an Wikipedia, malteskitchen.de, 1mal1japan.de, chefkoch.de (dynamind), schlaraffenwelt.de sowie bento-daisuki.de
Ihr Lieben, so besondere „Qualitäten“ wie Claire Waldoffs Hermann hat meiner nicht. Aber von vorne:
Ich habe ja nun einige Brote gebacken und irgendwann fiel mir der berühmte „Hermann“ aus den 80ern oder 90ern wieder ein. Das war ein Teigansatz, den man mit einer Gebrauchsanleitung herumschenkte, der gefüttert werden musste wie ein Tamagotchi und aus dem man dann auch ab und zu ein Brot buk. In der Nachbarschaftsseite im Web fragte ich dann rum, ob wer einen Hermann abzugeben hätte, ohne darauf zu hoffen, dass noch irgendwer damit hantiert. Großer Irrtum: Ich bekam dutzende Angebote! Ich nahm das Angebot der nächstwohnenden Nachbarin an und schrieb ihr, ich würde den Ansatz am Tag darauf abholen. Am Abend besuchte ich aber Tita, erzählte dies… und siehe da, auch sie hatte 200 Gramm Hermann für mich. Unglaublich. Ich sagte der Nachbarin dann ab.
Heute war es dann soweit… nein, vielmehr gestern. Ich habe den Teigansatz nach Angabe gefüttert. Mit 100 Gramm Roggenmehl (es gibt süße und brotige Hermanns) und 100 Gramm Wasser. Heute fügte ich dann der Hälfte des Ansatzes 200 Gramm Weizenmehl, 200 Gramm Roggenmehl, 20 Gramm Salz, 20 Gramm frische Hefe, 2 Esslöffel Wildblütenhonig sowie 350 Milliliter warmes Wasser zu und vermengte alles unter sehr langem Kneten (Minimum 15 Minuten) in der Küchenmaschine. Die andere Hälfte des Ursprungsteigs ist übrigens der neue, wieder zu fütternde Ansatz und verbleibt im Kühlschrank.
Der gestern gefütterte Hermann
In eine am Boden mit Backpapier belegte Kastenform, alles schön mit Sonnenblumenöl eingeölt, füllte ich dann den seeeehr zähen Teig und ließ diesen zugedeckt 2 Stunden gehen. Kurz vor Ende der Gehzeit heizte ich den Backofen auf 250°C vor, dabei stellte ich ein ofenfestes Gefäß mit heißem Wasser hinein.
Den Teig habe ich oben angeritzt, mit etwas Mehl bestäubt und dann in den heißen Ofen gestellt. Nach 5 Minuten habe ich die Temperatur dann auf 200°C heruntergeregelt. Nach weiteren 45 Minuten war das Brot fertig. Ich ließ es kurz abkühlen und nahm es aus der Form. Ich ließ es dann noch einmal für 5 Minuten ohne Kasten auf dem Ofenrost nachbacken.
Fazit: Es sieht gut aus, hat eine knackige Kruste und ist innen saftig. Geschmacklich ist es sehr gut – ganz meins. Der Aufwand ist aber etwas größer als beim No-Go-Bread. Ich werde nach dieser Methode auch bald mal ein Roggenbrot machen und dann berichten.
Hier noch das handschriftliche Rezept des Urhebers dieses „Hermanns“, es ist wohl ein Jürgen. Tita hat es mir auseinanderklamüsert.
Ich werde mir auch noch selbst einen süßen Hermann ansetzen, denn daraus soll man angeblich einen Glückskuchen backen können. Und wer kann Glück nicht gebrauchen? 🙂
Ihr Lieben, es ist Spargelzeit und da flippt der vorbildliche Deutsche ja gerne aus und isst fast nichts anders mehr. So auch ich… 🙂
Meine Spargelpakora und der Ofenspargel bekommen heute einen Cousin zur Seite gestellt: die Spargelterrine. Als ich nämlich zur Packstation ging, um meine neue nichtsilikonöse Kastenform abzuholen (damit mir nicht wieder so ein Malheur mit dem „Lebensveränderungsbrot“ passiert), lachte der Spargelstand mich an und ich lachte zurück. Bewaffnet mit 1,5 Kilogramm Bruchspargel, neuen Kartöffelchen, winzigen Erdbeerchen und einem Rhabarberbarbarabar-Secco (Youtube-Link) kehrte ich nach Hause zurück.
Halboben links die neue Kastenform, die für die Terrine zum ersten Mal zum Einsatz kam.
Es war mein erster Versuch einer Terrine, und ich habe Aufwand der Zubereitung und erforderliche Menge der Gelatine unterschätzt. Es war keine richtige Terrine. Trotzdem konnte man es essen :-). Das Rezept habe ich – was die Menge der Gelatine angeht – angepasst, so dass die Terrine dann fest genug werden sollte. Ich werde das aber noch diese Saison erneut versuchen und das Ergebnis hier als Update posten. Wenn Ihr solange nicht warten könnt… so hab ich es – abgesehen von der vorgeschlagenen Modifikation * – gemacht:
Den Spargel schälen, die Enden ab- und die Stangen dann in kleine Stücke schneiden. Sodann (gesalzen und gepfeffert) in etwas Weißwein (200 ml) für ca. 25-25 Minuten köcheln. In der Zwischenzeit einen Becher Schlagsahne aufschlagen und in einem weiteren Topf Gemüsebrühe aufsetzen, etwa 500 Milliliter. In diese einen weiteren Becher Schlagsahne gießen. Erhitzen.
Den gedämpften Spargel samt Wein mit dem Stabmixer durchpürieren. In die Brühsahne eingeweichte Gelatine (18 Blatt*) geben, auflösen, zum Spargelpüree dazugeben und alles gut umrühren. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und etwas Paprikapulver würzen. Wer mag, gibt auch einen Hauch Chilipulver hinzu. Dann (wie immer nach nach Gusto) blanchierte TK-Erbsen, kleingewürfelte rote Paprika sowie Schinkenwürfelchen unterrühren oder was auch immer im Haus ist. Ich gab noch gehackten Bärlauch dazu. Etwas abkühlen und andicken lassen und sodann die geschlagene Sahne unterrühren.
In mehrere Förmchen (oder ganz Mutige: alles in eine) abfüllen, kalt stellen und erstarren lassen (das geht angeblich besser, wenn man ab und zu die Kühlschranktür öffnet und „BUH!“ hineinruft). Ich hatte das versäumt…
Der Kastenforminhalt wurde gestürzt, ebenso wie die kleine Terrine. Aus der Dessertschale unten rechts funktioniert das wie eine Mousse. Wie man sieht, ist es sehr viel geworden.
Entweder aus den Förmchen essen oder diese kurz in heißes Wasser (aber nicht unter-)tauchen, mit einem Messer die Mousse vom Rand lösen und stürzen. Die Mutigen schneiden sich von Ihrer Spargeltorte halt Tortenstücke oder Scheiben (Kastenform!) ab.
Ich aß dazu ein bisschen Ciabatta und karamellisierte Minispargel & Kirschtomaten (siehe Teller im Beitragsbild). Man kann das Ganze natürlich mit allen möglichen Gemüsen und Beilagen anstellen. Wie gesagt, Versuch macht kluuuuch und Update folgt.
* Wie schon oben angedeutet… ich nahm nur 12 Blatt und die Terrine war nicht standfest genug, daher habe ich diese Angabe mal angepasst. Geschmacklich war sie aber gut.
Ihr Lieben, ähnliche Rezepte findet Ihr hier zwar schon (Börek, Frühlingsrollen, sogar einen „Hackfleischstrudel geschichtet“ etc.), aber Hackfleisch mit Blätterteig kann man ja auch so unendlich variieren. Und Blätterteig geht bei mir ja immer! Wie Hackfleisch übrigens auch!! Und beides zusammen erst recht!!!
Zur Vorbereitung gab ich ein paar Kirschtomaten, einen Soloknoblauch und drei Lauchzwiebeln in den kleinen manuellen Mixer und hackte alles dort mittelfein (Ich liebe dieses Gerät!). Danach briet ich in einer größeren Pfanne in Olivenöl eine große, gewürfelte, weiße Zwiebel mit zwei Esslöffeln Tomatenmark an. Dazu kam das Hack (500 Gramm halb/halb), wurde angebraten und anschließend mit dem gehackten Gemüse vermengt. Alles gut würzen (2 Teelöffel Salz, 1 Teelöffel Pfeffer, 1 Esslöffel Harissapulver (ersatzweise Chilipulver oder Cayennepfeffer – die sind übrigens quasi das gleiche) und einen Teelöffel Chiliflocken. Auf kleinster Flamme eine Dreiviertelstunde blubbern lassen. Zum Schluss noch einmal unter Rühren kräftigst aufkochen lassen, um so viel Flüssigkeit wie möglich in die Dunstabzugshaube zu jagen. Abschmecken und abkühlen lassen (sonst reißt der Teig – das ist mir passiert, weil ich so hungrig war und nicht warten konnte….).
Mit dem Harrissa- und Chili-Pulver wird es schon pikant. Wer es eher gemäßigt mag, nimmt weniger davon.
Die Blätterteigplatte aus der Kühlung ausbreiten und das Hack wie oben gezeigt verteilen. Darauf eine gute Ladung Emmentaler geben. Einrollen oder einklappen und bei 200°C im vorgeheizten Ofen bei Ober-/Unterhitze für 25 bis 30 Minuten backen. Rausnehmen, schneiden, arrangieren und genießen.
Dazu passen ein Salat sowie ein Klacks Knoblauchjoghurt. Haut rein!
Ihr Lieben, heute öffnete das Forschpolder-Kochstudio wieder seine Pforten! Wir entschieden uns für einen Kölner Klassiker: Himmel un Äd. Himmel und Erde. Äpfel und Kartoffeln. Dazu hat Ruth eine Flönz besorgt, das ist die Kölsche Art Blutwurst.
Das Gericht gab es öfter bei den Großeltern, aber auch zuhause. Es ist einfach und schmeckt dennoch köstlich – vorausgesetzt, man hat gute Zutaten: Aromatische Kartoffeln vom Bauern, Äpfel vom Hof und eine Flönz vom Markt-Metzger.
Wir dämpfen für 3 Personen 12 kleine, gestückelte Kartoffeln in Salzwasser. In einen zweiten Topf kommt ein Kilo in Würfel geschnittene Äpfel – man nimmt hierfür eine süß-säuerliche Sorte (Boskop z.B.) -, die in sehr wenig Wasser ebenfalls gedämpft werden. Im Gegensatz zu den Kartoffeln sollten die Äpfel aber nicht ganz so weich werden.
Nachdem man dann 10 Minuten über das Weltgeschehen geplaudert hat, brät man in Butterschmalz ein paar Zwiebelringe schön goldbraun an, stellt sie beiseite und nutzt die Pfanne, um die in Scheiben geschnittene Flönz kurz von beiden Seiten anzubraten. Währenddessen stampft man mit ein paar Schnatzen Butter (etwa 75 Gramm) die Kartoffeln zu einem groben Brei, würzt diesen mit Pfeffer und Muskatnuss, ggf. noch ein bisschen Salz und hebt dann die gestückelten Äpfel darunter. Alles nett anrichten, dazu gibt es noch einen schönen Endiviensalat, der mit einer Kräuter-Senf-Marinade angemacht wird. Der Kölner trinkt Kölsch dazu, ich finde aber, dass ein Weißburgunder auch prima passt.
Ihr Lieben, vor einer Woche kredenzte meine Freundin Tita ihr „Knusperbrot“. Das scheint gerade sehr in zu sein, denn ich weiß von so einigen, die sich daran versuchten. Auch ich werde das mal nachbacken. Aber heute geht es um ein anderes Brot, auf das wir aber im Gespräch über dieses Knusperbrot kamen. Erika und Tita hatten es schon gebacken und waren ganz begeistert. Also ließ ich mir das Rezept abfotografieren und senden.
Da dieses Rezept nicht von mir ist, hier noch etwas zur Entstehung. Erfunden hat dieses Brot wohl die kanadische Bloggerin Sarah Britton. Das Originalrezept weicht aber in kleines bisschen von dem ab, was ich erhielt. Wer sich diese Variation – die ich auch als Grundlage für mein Brot nahm – ausgedacht hat, weiß ich leider nicht. „Life changing“ wohl deswegen, weil es proteinreich, glutenarm bzw. -frei sowie vegan und hefefrei ist. Es soll sehr ballaststoffreich und daher gesund sein.
Erika informierte mich noch darüber, dass die Mischung sehr fest in die Form gepresst werden sollte…
Also, mal kurz zusammengefasst: Der „Teig“ ist simpel, aber teuer, die Zubereitung einfach, das Ergebnis sehr lecker, aber…. aber leider zerbröselt das Brot beim Schneiden und hat keinen richtigen Zusammenhalt, trotz einer Quellzeit von 5 Stunden und einer sehr kompakten Füllung der Kastenform.
Nun gilt es, sich auf Fehlersuche zu machen. a) Vielleicht kann man den Teig in einer Silikonbackform nicht so fest pressen wie in einer aus Metall oder b) das Wasser muss nicht nur lauwarm, sondern eher heiß sein oder c) eine der Mengenangaben aus dem Rezept ist nicht ganz richtig.
Ich werde es trotzdem weiter essen und versuchen, die krümeligen und einigermaßen saftigen Scheiben noch zu toasten, damit es vielleicht etwas besser zusammenhält. Geschmacklich ist es auf jeden Fall genau meins!
Ihr Lieben. Nachdem ich vor kurzem grünen Spargel frittiert hatte (Spargel-Pakora), gibt es heute weißen Ofenspargel. Ich habe dazu heimischen, mitteldicken Spargel erstanden (dafür musste ich fast mein Auto verpfänden).
Der Spargel wird geschält, die Schnittkanten abgeschnitten. Sodann die Stangen in eine Auflaufform oder Pfanne (sollten einen ofenfesten Deckel haben) geben, salzen, pfeffern, muskatnussen und olivenölen. Ein klitzekleines bisschen Weißwein angießen. Deckel drauf und bei 180°C für ca. 40 Minuten in den vorgeheizten Ofen.
Zum Spargel dazu gibt es kleine Kartöffelchen (die ich fauler Sack einfach identisch gewürzt ebenfalls in der Auflaufform gegart habe) mit geschmolzener Kräuterbutter sowie leicht erwärmtem (auch die letzten 5 Minuten mit in den Ofen geben) Saftschinken. Wenn der Spargel schneller durch sein sollte als die Kartoffeln, kann man den Spargel warmhalten und die Kartoffeln noch für kurze Zeit in der Mikrowelle nachgaren. Bei mir war das nicht nötig, aber ich mag den Spargel auch nicht al dente. Man kann natürlich noch eine Hollandaise machen, aber ich bin auch da kein Fan von. Für mich sind Spargelsud und die Butter eine ausreichende Begleitung. Manchmal – wenn der Spargel nicht ganz so aromatisch ist, wie ich ihn mir wünsche – hoble ich allerdings Parmesan darüber.
Kräuterbutter ganz einfach: Butter in hitzebeständige Form, Salz, Pfeffer und TK-Kräuter nach Wahl darüber geben und 5 Minuten vor Garzeitende des Spargels auch in den Ofen stellen. Dann verrühren.
Ihr Lieben. Heute gibt es die „Fundstücke der Woche“. Beim Aufräumen meines Tiefkühlschrankes fand ich gestern Gänsekeulen, die ich mir eigentlich für Weihnachten besorgt hatte. Na sowas. Hm, dann feiern wir heute nochmal Weihnachten. Dazu passend in meinem Lebensmittelschrank ziemlich alte Häschennudeln aus Hartweizengrieß, die ich wahrscheinlich irgendwann mal für Ostern gekauft oder geschenkt bekommen hatte.
Die Keulen werden leicht (!) angebraten, dann tritt schon etwas Fett aus. Salzen und pfeffern. Dann legen wir sie in eine Auflaufform, zusammen mit drei geviertelten Zwiebeln und drei grob gewürfelten Karotten. Darüber etwas Gemüsepaste, die ich mit Weißburgunder aufgerührt habe, und den Bratsud. In den auf 110 bis 120°C vorgeheizten Ofen geben und vier Stunden nicht daran denken.
Nach den vier Stunden nehmen wir die Keulen aus dem Sud und geben diesen zusammen mit den Gemüsen in einen Topf. Die Keulen kommen wieder in die Auflaufform, zusammen mit ein paar halbierten Kirschtomaten. Erneut ab in den Ofen. Das Gemüse pürieren wir und seihen es durch ein Sieb. Dann rühren wir drei volle Teelöffel „Lütticher Delikatesse“ (zur Not – da nicht einfach zu bekommen – Rübensirup oder Johannisbeergelee) sowie je einen Teelöffel Thymian und Pfeffer in die Sauce. Ggf. noch etwas salzen. Kurz aufkochen und dann ausschalten.
Nach einer weiteren Stunde setzen wir das Nudelwasser auf und wärmen die Sauce auf niedrigste Stufe wieder auf. Wenn die Nudeln gar sind, können die Keulen aus dem Ofen genommen werden. Die Sauce nach Geschmack mit etwas Butter oder Sahne „schlotzen“ und alles nett anrichten (Klöße und Kohl wären natürlich besser, aber Nudeln gehen auch). Dazu habe ich mit noch ein paar Apfelspalten geschnitten, die ich ganz kurz in Butter angebraten und gepfeffert habe.
UPDATE: Ich habe es noch einmal nachgebrutzelt, weil mich das mit dem etwas zu trockenen Fleisch gewurmt hat. Heute das Filet also im Ganzen angebraten und ebenfalls im Ganzen bei 140°C für 20 Minuten in den Ofen. Dann in Scheiben geschnitten und diese für 4 bis 6 Minuten ein bisschen in der Sauce nachziehen lassen. Das Fleisch war jetzt ausgezeichnet. UPDATE Ende.
Ihr Lieben, gestern war mein Geburtstag und Elke kam zu meiner kleinen Feier à la Dinner for Two. Sie schenkte mir einen großen gusseisernen Bräter, den wir sofort einweihten, denn ich hatte Schweinefilets in Gorgonzola geplant.
Das ist übrigens ein ganz wunderbarer Topf!!!!
Wir parierten das Filet und schnitten es in breite Medaillons. Diese Medaillons brieten wir kurz in etwas Öl an und fügten dann einen Esslöffel Brühpaste, zwei gehäufte Esslöffel Tomatenmark und eine kleine gewürfelte Zwiebel hinzu und ließen alles etwas mitbraten, bevor wir mit etwa 100 ml Wasser ablöschten. Nun wurde gewürzt: Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer und Paprikapulver (etwas je einen Teelöffel).
Über das Ganze gaben wir zehn halbierte Cherrytomaten und 400 Gramm geputzte, braune Champignons. Sofort 150 Gramm gewürfelten Gorgonzola, einen Becher süße Sahne sowie einen Becher Creme fraîche hinterher und dann alles in den vorgeheizten Ofen und ein bisschen schmurgeln lassen. Nicht zu lange, bei uns war nach 45 Minuten das Schweinefleisch leider viel zu durch. Ich würde nächstes Mal die Medaillons nach dem Anbraten herausnehmen und bei max. 140°C im Ofen weitergaren und die Sauce oben auf der Herdplatte fertig machen. Nach max. 20 Minuten im Ofen sollte das Fleisch dann noch leicht rosa sein.
Die Sauce aber war ein Traum und Zähne haben wir uns aber auch nicht ausgebissen :-). Die Nudeln kamen aus der Tüte, waren aber immerhin von einer italienischen Manufaktur.