Ihr Lieben,
auch heute bin ich eher geizig mit Bildern und lustigen Geschichten. Wie Ihr Euch vorstellen könnt, war es auch heute noch unentspannt. Da wir damit rechneten, dass morgen bei Abflug ein kleines Chaos herrscht, buchten wir gestern Zimmer im Airport-Hotel bei Kapstadt. So sparten wir uns die Pack-, Auscheck- und Fahrzeit schon einmal und konnten entspannt den Mietwagen zurückbringen. James war gar nicht so traurig, er hatte wohl Gäste, die total scharf auf mein Zimmer waren und so räumte ich es auch frühzeitig. Wir versammelten uns wieder mal am Pool und guckten, wie der Stand der Dinge ist. Wir waren froh, dass Lufthansa immer noch plante, zu fliegen, aber die Einreisebedingungen für Otto hatten sich noch einmal verschärft.
Wenigstens kamen schon früh am Vormittag unsere PCR-Testergebnisse an, so dass wir dieses Problem von der Backe hatten. Wir bemühten uns dann nach Leibeskräften, unsere Zertifikate auf die Lufthansaseite hochzuladen. Impfnachweis, Testergebnis, Quarantäneerklärung. Da hat die Lufthansa-App leider auf voller Linie versagt. Da funktionierte nichts. Okay, James hat dann alles ausgedruckt, damit wir es wenigstens in Papierform haben. Dann die geforderte Einreiseerklärung. DIE MÜSSEN SIE AUSFÜLLEN!!! Problem: Für Südafrika war keine hinterlegt, da „wir“ ja erst ab Mitternacht gefährlich sind. Mal sehen, wie wir das regeln. Und mit derlei Plunder war dann unser Vormittag auch schon rum. Wir mussten ja auch Nachrichten gucken und uns links und rechts nach Änderungen erkundigen.
Ike stieß dann zu uns, erzählte uns Horrorgeschichten von Leuten, die gerade im Land sind und deren Flüge komplett gestrichen wurden. Wir empfanden daher eine gewisse Dankbarkeit für Lufthansa, zumindest bis sie uns schrieben, dass wir auch noch in München übernachten müssen, weil wir keinen Anschlussflieger mehr bekommen. Ja, das braucht der Mensch. Und dann die entsprechende Mail dazu: „Bitte bestätigen Sie bis zum 30. November, dass Sie die Änderungen an Ihrem Flug am 28. November so hinnehmen.“ Nee, doch, ooooh!
Wir beschlossen, in Bälde aufzubrechen. Da die Jungs noch nicht gepackt hatten, lief ich mit Ike noch kurz über den samstäglichen Feesmarkt. Der ist im Zentrum Franschhoeks und ist ganz nett. Kleine Leckereien, Kunsthandwerk oder das, was sich dafür hält, sowie sonstiger Schnickschnack. Und in der Mitte ein gar nicht untalentierter Alleinunterhalter. Ike erwarb ein paar nette Mitbringsel und bekam dann einen Haufen Zusatzgeschenke. Ich schwatzte Ihr dann einen Beutel ab, auf dem ein Rhinozeros abgebildet war, umringt von den Worten „Save the chubby unicorns“. Um 14 Uhr sind wir dann alle zusammen in eine Pizzeria eingefallen und haben abenteuerliche Kreationen (mit Blauschimmelkäse z.B.) zu uns genommen. Waren aber ganz genießbar. In James‘ Maison dann zuende gepackt, tränenreich von allen verabschiedet und dann ab nach Kapstadt.
Beim Einchecken kam mir die südafrikanische Freundlichkeit dann einmal nicht zupass. Ich musste soooo dringend auf das stille Örtchen. Aber der junge Mann wollte uns ja alles ganz genau erklären. Wann und wo Frühstück, wie der Shuttlebus funktioniert und was es im Hotel alles gibt… Endlich dann auf dem Zimmer angekommen, fast der Herzstillstand: Mein Zimmer hat keine Toilette!!! Wieso hat dieses Zimmer keine Toilette???? Die Auflösung war dann gottseidank unspektakulär, denn ich entdeckte eine Tür, die auf den ersten Blick als solche nicht zu erkennen war. Das wäre an der Rezeption ein bisschen peinlich geworden. Das Hotel ist ökologisch ausgerichtet und ganz nett. Wir beschlossen, keine Experimente zu wagen und einfach dort zu bleiben. Natürlich, nachdem wir den Mietwagen zurückgebracht hatten (völlig unkompliziert) und Otto noch einen Antigentest am Flughafen gemacht hatte, den er für die Weiterreise in die Niederlande zusätzlich zum PCR vorweisen muss. Ja, die sind strenger als wir.
Also, Aperitiv in der Bar, dann Essen im Hotel-Restaurant und dann früh auf die Zimmer, um 6 Uhr wird gefrühstückt. Es sind einige Touristen im Hotel, die von den gleichen Nöten hierhergetrieben wurden. Aber auch ein südafrikanisches älteres Ehepaar, das wir im Shuttlebus des Hotels kennenlernten. Sie hatten sich schlicht beim Abflugtermin nach Johannesburg vertan und waren einen Tag zu früh am Flughafen. Die sind jetzt auch hier gestrandet. Rolf witzelte beim Tschüss-Sagen dann noch „Aber morgen dann nicht verschlafen.“
Also, ich denke, es geht alles gut aus und wir werden auch alle irgendwie in München landen. Aber von Urlaub waren die letzten beiden Tage weit entfernt. Jetzt freuen wir uns auf daheim, was ja eigentlich Unsinn ist. Gerüchteweise soll es kalt und regnerisch sein. Naja, gestern Nacht gab es hier auch noch einmal Unwetter, aber die Temperaturen sind dennoch angenehm.
Ja, das war es – hoffentlich – mit unserer Reise. Wenn Ihr morgen früh „Tag 17: Wieder im Weinland“ lest, dann ist etwas schief gegangen. Ich freue mich sehr, dass uns so viele liebe Menschen live und virtuell begleitet haben. Die nächste Reise? Momentan nur noch Eifel! 🙂
Liebe Grüße
Euer Gerald
P.S.: Wahrscheinlich gibt es noch einen Epilog, da stelle ich auch noch einmal Bilder rein, aber das wird eher gegen Mitte der Woche passieren. Schaut einfach mal rein.
P.P.S.: Es erfolgte keine Rechtschreibkontrolle, bin etwas erschöpft.
Gute Heimreise!
Danke, liebe Nadine. Wir sind wieder daheim, 14 Tage Quarantäne. Bringst Du mir dann ein paar Deiner Adventskekse vorbei? 🙂