¡Hola chicos!
Wie hier die Zeit verfliegt. Der Tag ist schon wieder `RUM. Um den vorletzten Schultag kam ich auch nicht drumRUM. Heute wieder neue Gelegenheiten, den vielgeliebten Subjunktiv einzusetzen. Ich freue mich auf meine Freizeit, habe aber dennoch schon jetzt sentimentale Anwandlungen, weil der Unterricht zu Ende geht.
WoRUM ging es denn nun bei unserem Ausflug heute? Hmmm… Ach ja. Um Rum. Ron de Arehucas, der hier in Arucas aus Zuckerrohr destilliert wird. Arehucas ist der kanarische prähispanische Name des Ortes.
Wir fuhren mit zwei Klassen im Kleinbus in die Fabrik und hatten eine spanisch-englische Führung durch die Bodegas, die Produktionseinrichtungen inklusive Erklärvideo und verkosteten anschließend – theoretisch ohne Limit – die in der Destillerie produzierten 21 Produkte. Alle? Nein… auch nur theoretisch bis zum Leberversagen.
In der Bodega 1 lagern unter anderem Fässer, die von Prominenten signiert wurden, die die Fabrik schon besucht haben. Julio Iglesias, César Manrique, Plácido Domingo, Carlos und Sofía de España; aber auch Willy Brandt hat hier ein Fass. Er wird während der ansonsten perfekten Führung als former prime minister vorgestellt und man hat in seinem Nachnamen das D unterschlagen. Y que? Igual.
Bei der Verkostung war trinken satt gestattet. Nur für den 1983er musste man 5 Euro pro Glas löhnen, was okay ist, wenn man sich vor Augen führt, dass die Flasche ab Fabrik 105 Euro kostet. Trinken satt ist aber nicht wirklich drin, denn das Zeug schlägt gnadenlos zu! Ich habe die 5 Euro investiert und hatte nach dem einen Glas schon eine Kerze am Brennen. Dann noch kurz mal diesen, ein Schlückchen von jenem, ach, den da hinten hatte ich ja noch nicht… *hicks*. Kompositionen wie Bananen- oder Erdbeerrum ließ ich mal links liegen. Das fällt für mich unter Wirtschaftskriminalität!
Wir aßen dann noch zusammen in einem Restaurant in Arucas – De Enyesque -, ich hatte croquetas mixtas und pulpo. Dazu mal einen kanarischen Wein, den ich mochte. Und ich konnte endlich mal Gofio probieren, das Röstmehl der Canarios, das zu allem möglichen verarbeitet wird. In meinem Fall zu einer Paste. Interessant…
Ich saß mit einem Einwochenkurs A1 zusammen. Ein Franzose war dabei, mit dem man sich auch prima über Essen unterhalten konnte. Mein Lieblingsthema. Ein Braunschweiger, der mit dem Elektrorad auf dem Pico de las Nieves war und eine Mülheimerin, mit der ich Essen tauschte, komplettieren diesen Kurs.
Die südlandische Sitte, die Kellner nicht mit Einzelrechnungen zu überfordern, zeigte heute wieder deutlich, dass dies in Zeiten der Kartenzahlung nicht sinnvoll ist. Das eingesammelte und per Karten bezahlte Geld stimmte angeblich hinten und vorne nicht mit der Rechnung überein. Nach langen Diskussionen (die Taschenrechner glühten, wir waren immerhin 10 Personen) stimmte es dann doch. Also, die mitteleuropäische Methode hat auch Vorteile.
Von Arucas aus bin ich mit dem Guagua nach Hause, das war weniger kompliziert, als mit den anderen wieder in die Stadt reinzufahren und teils zurück, da der gecharterte Kleinbus nicht über Cruce Casa Ayala fuhr. Ich kaufte noch schnell ein Baguette und etwas Wein und dann ging es von der Haltestelle „Rentnerclub“ (sic!) aus heimwärts. Die Fahrt die Berge runter aufs Meer zu, bei strahlend blauem Himmel: Genial!
Wir hatten wieder viele Hausaufgaben, die den Film betreffen, den wir morgen ansehen werden. „Pans Labyrinth“ von Guillermo del Toro. Noch nicht gesehen? Dann aber mal los in die gute alte Videothek! Ich garantiere Gänsehaut! Ein Meisterwerk!!
Wieder einmal habe ich es nicht zur Noche de Tapas geschafft. Irgendwie ist das ein sehr anstrengender Urlaub, in dem man zu nix kommt. Aber ich liebe es.
Hoffentlich seid Ihr alle wohlauf! Ich sende viele liebe Grüße! WaRUM auch nicht? ?
Euer Gerald
Die Señora war heute wieder hier, da nutze ich mal die Gelegenheit, Euch Teile meiner Bleibe zu zeigen…
Ein prall gefülltes Reisetagebuch – und es macht wieder großen Spaß, Dich zu begleiten, Guapo.
Dabei habe ich noch im Ohr „Tag 1: Auf der Terrasse gesessen und aufs Meer geglotzt … Tag 2: Auf der Terrasse gesessen und aufs Meer geglotzt … Tag 3: Auf der Terrasse gesessen und aufs Meer geglotzt … Tag 4: Auf der Terrasse gesessen und aufs Meer geglotzt … “ 😀
Ja, ich kann irgendwie nicht aus meiner Haut, auch wenn ich es plane. So viel zu entdecken…. ich freue mich über Deine Begleitung, Guapissima!