Internationaler Tag des deutschen Fachwerks

Ihr Lieben,

ich weiß natürlich nicht, ob es so etwas gibt. Ich befürchte eher, dem ist nicht so. Aber mein Wochenende stand ein bisschen im Zeichen von Fachwerk. Es fing damit an, dass ich Samstag eine Hausbesichtigung hatte. Ein Fachwerkhaus war zu vermieten, das ich für bezahlbar und sehr schnuckelig hielt. Leider steht es in Bad Münstereifel, das ist für jemanden mit Präsenzjob dann doch eine arge Hin- und Herreiserei. Dennoch war ich, wie mit der Maklerin verabredet, um 11 Uhr vor Ort. Die Besichtigungstermine vor mir waren – wie sie mir erzählte – ohne Absage ausgefallen. Da kriegt man doch Gefühle der eher ungewollten Art. Was sind das für Leute? Da könnte man ko….. äh….. ja, zurück zum Thema.

Das Haus war wirklich ein „Liebhaberobjekt“. Aus 1770, krumm und schief und verwinkelt. I loved it! Aber ich werde mir die Fahrerei so nicht antun können. 20 Kilometer näher und ich hätte vor Ort unterschrieben.

Wieso ich mir Häuser ansehe? Weil sich die Nachbarschaft hier zum Nachteil verändert. Das erzähle ich aber nicht in diesem Blog, sondern gerne mal so im Gespräch. Also, wer von einem freistehenden Häuschen weiß…..

Erika und Udo waren leider selbst auf einer Kurzreise, daher konnte ich „meine BaMüs“ nicht treffen. Ich lief einmal den Ort hoch und runter und war erstaunt, wie viel schon und wie wenig erst gemacht wurde. Wie soll ich das erklären? Seit der Flutkatastrophe ist ein Jahr ins Land gegangen und es gibt Stellen im Ort…. als wäre nichts gewesen. Und andere hingegen sehen aus wie frisch zerstört. Aber es tut sich was und ich wünsche den Menschen dort, dass ihre Betriebe wieder laufen und sie alle bald wieder ein lebenswertes Leben aufnehmen können!

Ich hätte die Möglichkeit gehabt, an einem kulturhistorischen Rundgang teilzunehmen, aber ich hätte recht viel Leerlauf einplanen müssen und es war schwül und heiß. Ich fuhr wieder nach Hause. Dort habe ich beim abendlichen Glas Wein mal kurz nicht aufgepasst und habe eine Wespe mitgetrunken. Die war ungehalten und stach mir in die Zunge. Leute, auf was man alles achten muss. Bis auf eine puckernde Beule ist aber nix passiert. Der Wespe geht es eindeutig schlechter als mir, ich habe sie im Affekt totgeschlagen.

Am Sonntag frickelte ich an einem Bürgerbegehren unserer Poller Initiative gegen „Raser“ und deren Kollateralschäden herum. Und da ich den Mitinitiatoren Zeit zur Sichtung meiner Überarbeitungen geben wollte, hatte ich den frühen Nachmittag frei. Ich las vor kurzem in der „Geo“ einen Artikel über eher unbekannte touristische Perlen. Da kam auch Freudenberg drin vor. Der Ort hatte das Glückpech 1666 fast komplett abzubrennen, danach aber von allen Unbilden wie Weltkriegen und dergleichen verschont zu bleiben. Das Ergebnis ist ein schön skurriles Fachwerkschachbrettfleckchen, wo eine gewisse Uniformität nicht von der Hand zu weisen ist, aber das eben auch eine besondere Ausstrahlung hat.

Touristen waren außer mir kaum unterwegs, es ist sehr beschaulich dort. Viele Inschriften in den Fachwerkbalken datieren auf 1667 und bitten darum, dass „der lieb Gott es beware“, nämlich das Haus vor weiterem Feuer. Hat wohl geholfen. Es gibt einen Kurpark, diverse Museen, ein paar gastronomische Einrichtungen, aber man ist schnell durch. Dennoch ist es sehenswert! Und die Dorfjugend kam auf mich zu und wünschte mir einen guten Tag. Ich hatte Tränen der Rührung in meinen Äuglein. Das könnte Dir in Köln nicht passieren.

Auf dem Weg nach Freudenberg war mir ein Hinweis auf die historische Altstadt von Bergneustadt aufgefallen. Ja, da könnte man ja auch mal gucken, oder? Gesagt, getan. Ja, das ist auch sehr beschaulich. Und ein bisschen heterogener von der Gebäudestruktur her. Es gibt eine klassizistische Villa, in der ich gerne leben würde (weil die einen wunderbaren Garten hat), ein Heimatmuseum und viiiiel Ruhe. Muss man da hin? Och, wenn’s auf dem Weg liegt.

Übrigens: Macht Euch schlau, bevor ihr Ihr mit leerem Tank ins Bergische fahrt (gilt auch für den Mittelrhein!): Die Benzinpreise liegen DEUTLICH über denen von Köln! Und es empfiehlt sich, immer etwas unter 100 km/h zu fahren, dann können sich die Minipimm….. äh….. es sehr eilig habenden Zeitgenossen gegenseitig den Blutdruck hochtreiben.

Apropos Raser: Zurück daheim konnte ich dann die Petition unserer Initiative veröffentlichen. Ihr könnt auch gerne mit unterzeichnen!

https://www.openpetition.de/petition/online/gegen-die-raser-poser-szene-und-die-verwahrlosung-der-poller-wiesen-in-poll-und-deutz

Alles in allem also ein abwechslungsreiches Wochenende. Übrigens auch für meine kleine Nichte Theresa. Sie wurde heute getauft. Alles Gute, kleiner Spatz!

Bis in Bälde, Euer Gerry

Ist’s ein Baumgärtel?

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