Tag 3: Die Krummhörn

Moin moin, Ihr lieben Lesenden!

Zuallererst einen herzlichen Glückwunsch nach Kapellen an meine Schwägerin Martina! Alles Liebe und Gute für das kommende Lebensjahr!
(Und noch einmal nachträglich an meine Schwägerin Inga in Duisburg, die zwar schon Sonntag Geburtstag hatte, aber sie kann ja nichts dafür, dass ich erst Montag hierherfuhr…. Dir auch alles Liebe und Gute!)

Die Krummhörn? Ja, die Krummhörn ist nicht etwa eine ortsansässige Rinderrasse oder gar eine hier angebetete Höllenfigur, sondern eine Gemeinde in Ostfriesland. Und dort trieben wir uns heute hauptsächlich herum.

Das Wetter wird ja ein bisschen zum Dauerbrenner hier in diesem Blog, aber es hängt auch viel davon ab. Wir wollten ursprünglich nach Norden, da es viel regnen sollte. Da aber eine Nanosekunde lang mal ein Sonnenstrahl aufblitzte, entschieden wir uns für eine Fahrt nach Greetsiel. Greetsiel ist ein normalerweise überlaufener Küstenort, sehr idyllisch und ein Kleinod Ostfrieslands. Heute waren die Besucherströme eher zurückhaltend, denn die Sonne war offenbar durch die Nanosekunde schon erschöpft und es blieb bewölkt und bannich frisch. Wir schlenderten durch den Ort, spinxsten in den ein oder anderen Souvenirshop, liefen den alten und den neuen Deich lang und klapperten die paar Sehenswürdigkeiten ab, als da sind die Kirche, die Zwillingsmühlen (die gar nicht wie Zwillinge aussehen), das hohe Haus und die Schleuse.

Bevor wir wieder abfuhren, wollte Elke noch in eine Galerie, die aber erst um 13 Uhr aufmachte. Wir liefen daher noch eine kleine Runde, um uns Punkt 13 Uhr dort wieder einzufinden. Leider tat sich dann in den kommenden 10 Minuten nix und wir reisten unverrichteter Käufe ab. Wir haben noch überlegt, einen Zettel unter der Tür durchzuschieben: „Sie haben das Geschäft Ihres Lebens verpasst! Ihr J.D. Rockefeller“. Aber das wäre ja kindisch gewesen. 🙂

Kirche in Greetsiel

Pilsum hieß unser nächstes Ziel. Der Ort hat eine gewisse Berühmtheit erlangt, da dort der rot-gelb-gestreifte Leuchtturm aus einem der Otto-Waalkes-Filme steht. Immer noch pilgern viele Fans deswegen dort hin. Aber der Ort an sich ist die wirkliche Attraktion. Ganz pittoresk und fast alle Häuser und Gärten liebevoll dekoriert, in der Ortsmitte die majestätische Kirche mit ihrem beiseite stehenden Glockenturm. Also, majestätisch wegen der Proportionen. Wäre Köln Pilsum, wäre der Dom eine Hutschachtel.

Pilsum

Vor der sehenswerten alten Brauerei haben wir dann Kaffee und Tee (das mache ich ja ab jetzt jeeeeedes Wochenende…) getrunken und ein bisschen mit anderen Gästen geklönsnackt. Macht man hier so. Man sagt „Moin“ und sagt was übers Wetter, dann was über den Hund und dann wieder was übers Wetter. Man übertreibt dabei aber nicht. Sehr angenehm! Elke und ich mochten den Ort schon vor 5 Jahren sehr.

Bevor wir Pilsum verließen, drehten wir noch eine große Runde durch den Ort. Und wir begegneten ab und zu einer Katze. Und wenngleich Amy gegenüber anderen Hunden und Menschen eher zurückhaltend ist, bei Stubentigern denkt sie sich „Oh, Katze, wie nett, da muss ich hin!“, macht aber dann, sobald gebuckelt und gefaucht wird, einen eiligen Rückzieher. Sehr lustig anzusehen!

Skulptur in Pilsum

Etwas außerhalb von Pilsum gibt es einen Käsehof, unser nächstes Ziel. Dort werden auch Produkte von Ziegen angeboten (die Leberwurst ist der Hit!) und Honigsorten und Marmeladen etc. Wir gerieten in einen mittelgroßen Kaufrausch. Wobei wir ein bisschen Geduld aufbringen mussten. Denn vor uns waren zwei Dortmunder Damen gehobenen Alters im Laden gewesen, die sich nicht wirklich entscheiden konnten, was sie alles wollten. Man probierte sich auch ein bisschen durch, „…wobei ich Ziegenkäse ja eigentlich nicht wirklich mag….“. Als ich vorschlug, man könne sich dann ja uns widmen, erbleichte die Verkäuferin und teilte uns mit, sie könne nicht so einfach einen zweiten Bon aufmachen. Was eine der Damen aufbrachte, ob sie jetzt hektisch werden müsse. Sie könne ja eine Zwischenrechnung begleichen und weitergucken. Der Einwand war, dass dann ja für ein und denselben Kunden zwei Bons aufgemacht werden müssten. Das ginge keinesfalls. Die zweite Dame mischte sich ein, sie würde aber getrennt zahlen und griff nach diversen Dingen auf der Theke. Sofort wurde sie angeschnippt, diese gehörten ihr nicht.

Nachdem es noch ein bisschen hin und herging, deklamierte Dame 1, sie habe jetzt keine Lust mehr und zahlte. Da die gewünschte Tüte 20 Cent kosten sollte, wurde geblafft, man verzichte und verließ fluchtartig den Laden. Elke und ich fanden dieses Spektakel sehr unterhaltsam. Und ganz ehrlich: Auch ohne solche Gladiatorenkämpfe lohnt sich die Fahrt dorthin. 😉 Netter Laden.

The scene of the crime

Auf dem Weg zurück in unser Feriendomizil kauften wir noch schnell ein paar Kleinigkeiten in Norden ein. Zuhause versuchten wir es mit einem Terrassen-Aperitif, aber es war wirklich zu frisch. Schön war dann noch ein kurzer Besuch meines Vaters, der sich mal unsere Behausung angucken wollte. Meine Eltern, so erzählte er, waren heute in Lütetsburg im Park, wo ich auch mal hin möchte, denn der sieht wirklich toll aus.

Den Abend verbrachten wir gemächlich zuhause, labten uns an den Leckereien, die wir erstanden hatten und spielten dann ausgiebig Backgammon. Das habe ich als App auf meinem Tablet und wir zelebrieren das in jedem gemeinsamen Urlaub sehr. Insiderwitz: Weiß gewinnt eigentlich immer.

Morgen machen wir dann…. äh, wie wird denn das Wetter?

Liebe Grüße, Euer Gerald

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