Bifteki mit Feta gefüllt

Ihr Lieben,

heute gibt es mal wieder etwas griechisch angehauchtes. Mit Feta gefüllte Bifteki.

Das Hackfleisch bereiten wir wie folgt zu:
Eine kleine Zwiebel in Würfelchen schneiden, drei Zehen Knoblauch darauf pressen. Würzen mit einem EL Oregano, je einem TL Zimt, Zucker, Kreuzkümmel, Salz, Pfeffer und Chili. 4 EL Semmelbrösel drauf, zwei Eier hineinschlagen und alles schön vermengen. Jetzt mit dem Hackfleisch (bei mir 600 gr.) gut durchmischen. Zur besseren Formbarkeit kommt das Fleisch wieder für eine halbe Stunde in den Kühlschrank.

Die Ursuppe

Jetzt folgt die Bastelstunde: Wir teilen einen Fetablock in 12 Teile und essen vier davon, um sicher zu gehen, dass es sich um gute Qualität handelt. Jetzt wiegen wir die Hackmasse und teilen sie in acht etwa gleiche Portionen auf. Je einen Hackballen formen wir um ein Fetarechteck. Die Frikadellos ellenikos braten wir dann von jeder Seite in gut erhitztem Olivenöl (NICHT zu hoch, sonst kommt wegen der Rauchentwicklung womöglich die Tatütata) für jeweils 2 Minuten an und spedieren die Bifteki dann in eine Auflaufform, die wir für 20 bis 25 Minuten in den auf 180°C vorgeheizten Ofen schieben.

Die Zwiebelwürfel sind heuer etwas grob ausgefallen…. 🙂

Schon fertig. Und soooo lecker. Dazu passen kalorienarme Pommes mit fettfreier Mayonnaise und ein Choriatiki. Das ist neunmalklug für griechischen Salat.

Kali orexi!

P.S.: Das 9-Euro-Ticket muss sich mal von mir erholen. Aber die nächste Reise kommt eher als vielleicht gedacht….

Kakao-Frischkäse-Blätterteiggebäck

Ihr Lieben,

wie immer habe ich viel zu viel Blätterteig im Kühlschrank, der muss doch auch mal für was Neues gebraucht werden. Daher gibt es heute Blätterteig mit Kakao-Frischkäse-Creme und gehackten Mandeln.

Die Schokocreme rühre ich aus 100 gr. Frischkäse, 2 EL Kakao und Puderzucker nach Gusto (bei mir 3 EL) an, 1 halber TL Vanilleessenz und eine Messerspitze Zimt kommen auch noch in die Masse. Den fertigen Blätterteig teile ich in zwei Hälften, bestreiche eine mit der Creme und lege die andere Hälfte darüber. Von diesem Viereck teile ich acht Streifen ab, die ich in sich verdrehe und dann zu einer Schnecke rolle. Die Schnecken kommen auf ein Backblech, werden mit einem verquirlten Eigelb bestrichen und mit gehackten Mandeln bestreut.

Für 20-25 Minuten in den auf 200°C vorgeheizten Ofen. Fertig. Nach dem völligen Auskühlen kann eine kleine Prise über das Gebäck gesiebter Puderzucker nicht schaden.

In der Höhle der Atta

Ihr Lieben,

das Hotelzimmer ist zwar ein wenig altbacken eingerichtet, aber sehr sauber und gemütlich. Ich habe sehr gut geschlafen. Vom Frühstück war ich anfangs etwas enttäuscht, bis ich merkte, dass ich gar nicht gezwungen war, das Rührei in Bauschaumkonsistenz oder die hartgekochten Eier, bei denen das Eigelb schon grün, war zu essen. Man konnte prima gesondert Eierspeisen bestellen und Kaffeespezialitäten hätte es auch noch gegeben. Alles in allem ist alles für einen guten Start in den Tag vorhanden.

Nach dem Auschecken machte ich mich zu einer kleinen Wanderung auf. Dabei begegnete ich dem Burgesel, sowie einigen Pferden. Ich kann Eseln scheinbar gar nicht mehr entkommen. Die Wanderung führte an Ententeichen vorbei, durch einen schönen Wald, wo man zwischen den Bäumen ab und zu einen Blick auf die Burg erhaschen konnte, über die Bigge bis nach Attendorn, wo ich die Atta-Höhle besuchte, so benannt nach der Fürstin Atta, die auch Namensgeberin von Attendorn ist. Und ob ihr es glaubt oder nicht, ich war in der ersten Gruppe!

In der Atta-Höhle selbst sind Fotografieren und Filmen verboten. Aber es gibt genug Bildmaterial im Internet, so dass ihr euch dort einen Eindruck verschaffen könnt. Sie ist schon extrem sehenswert! Bei kühlen 9 Grad liefen wir die zehn Hauptkammern entlang und wurden durch einen ortskundigen Führer begleitet, der alles lehrreich und unterhaltsam erläutert hat. Beinahe hätte ich den Souvenirladen leergekauft, aber mir fiel rechtzeitig ein, dass ich keinen Hasen aus Onyx und auch keine Käsespezialitäten aus der Höhle benötigte.

Im Anschluss schaute ich mir das Zentrum von Attendorn an. Unspektakulär nett. Der Höhepunkt ist der Sauerländer Dom, der Mittelpunkt des recht geschäftigen Zentrums. Ohne jemanden auf den Schlips treten zu wollen: gäbe es nur dieses Zentrum, müsste man nicht nach Attendorn fahren. Aber: Neben Burg und Höhlen gibt es als dritte Attraktion die Biggetalsperre. Dort führte mein nächster Weg hin.

Ja, was soll ich sagen, ein Stausee. Finde ich immer sehr hübsch. Auf jeden Fall könnte man länger mal hier in der Gegend bleiben, auf dem Stausee Bötchen fahren, ein paar Wanderungen unternehmen, Museen gibt es auch noch.

Dann wurde es Zeit, Richtung Heimat zu fahren! Es folgt ein weiterer Traktat über die Deutsche Bahn. „Herrjeh!“, stöhnt da der sonst geneigte Leser, aber es muss sein. Liebe Bahn, GEHT DOCH! Ich durfte sogar einen Teil der Strecke mit einem IC fahren, bis die Zugleiterin durchsagte, die 9-€-Ticketler müssten in Letmathe jetzt den Zug verlassen. Es stieg eine bemerkenswerte Gruppe an Personen aus. Bemerkenswert nicht wegen der Zahl, sondern wegen des enorm hohen Partypegels. Ich sprach zwei – wie sich später herausstellte – Norweger an, die begeistert seit Wochen durch Deutschland pesen. 9 Euro für Transport und der Alkohol für ihre Verhältnisse extrem billig. Norwegische Zeitungen haben in vielen Artikeln anscheinend diese Art „Schnäppchenurlaub“ angepriesen. Ich googelte später mal, das hat man in vielen Ländern getan. Mich deucht, die Aktion bringt eine Menge ausländischer Touristen hierher, die sonst kein Interesse an unserem Land gehabt hätten. Finde ich gar nicht mal so schlecht.

Also, dieser kleine Ausflug war sehr schön. Und ich habe heute noch einen schönen Abend daheim vor mir, sowie einen völlig entspannten Sonntag. Natürlich macht eine Übernachtung es teurer, aber man muss ja nicht immer in einer Burg nächtigen und dort das ganze Menü einmal rauf und wieder runter fressen.

Bis zur nächsten Tour grüßt euch euer

Sogar einen Milchwanderweg gibt es
Das wäre eine Hotelalternative direkt an den Höhlen. Ach, ich hab alles richtig gemacht.

Attendorn: Das 97-Euro-Ticket

Ihr Lieben,

„Da hat der Gerry sich aber mal was vertippt, hehe!“ kichert jetzt der geneigte Leser. Ich schmettere ihm entgegen: „Keineswegs, denn ich habe auch noch die Übernachtungskosten eingerechnet.“, nicht wirklich erkennend, dass dies bar jeder Logik ist. Vielleicht habe ich ja doch das Potenzial zum Politiker.

Wer den kleinen Ausführungen auf dieser Seite folgt, wird sich vielleicht an meinen misslungenen Besuch der Attahöhlen erinnern. Der ja nicht stattgefunden hat. Weil der Nahverkehr beliebte, sich bestellen zu lassen, was ich versäumt hatte. Da ich so etwas ja nicht ahnen konnte. Also nun, zweiter Versuch.

Was, wenn ich einfach anders führe? Was, wenn ich freitags nach der Arbeit aufbräche? Und wenn ich dann übernachtete in Attendorn, um am frühen Morgen der erste Besucher der Höhlen sein zu können. WAS FÜR EINE DÄMLICHE IDEE. Du und früh aufstehen. Gerry, nimm mal wieder Deine Medikamente, Du bist so merkwürdig! Kurz mal Hotels checken. Ohhhh, Burg Schnellenberg hat noch ein Zimmer frei. NEIN! Mit Frühstück. Und Ausblick! NEIN! Ist ne Burg! Immer noch NEIN! Boah ey, ne Burg! Meine Güte, aber nur dieses eine Mal.

In der Mittelstufe hatte ich mal einen Mitschüler, der von allen ein bisschen gehänselt wurde, weil er aus dem Sauerland kam. „Sauerland“, das fanden rheinländische Präpubertierende komisch. Und er sprach seinen Heimatort so gar nicht wie wir aus. Attendoahrn. Atten-do-aan. Man kann es gar nicht schriftlich wiedergeben. Und er sagte Sachen wie Kiarsche oder Biarne! (wer weiß es?) Aber seitdem denke ich, wenn ich Attendorn höre oder lese, immer an diesen sehr lieben Klassenkameraden. Sagt man das heute eigentlich noch? Klingt so ein bisschen antik. C., wie geht es Dir?

Kurz nach der Buchung meines hochherrschaftlichen Gemachs auf der Burg bekam ich eine Nachricht des Hotels. Ob ich denn abends im Restaurant zu speisen wünsche? Ich schaute mir das online an. Hui. Edel. Und Puh. Ich wollte ja jetzt nicht meinen Konfirmationsanzug einpacken. In den ich zugegebenermaßen auch gar nicht mehr passen würde. Womöglich wäre der viel zu schlabbrig! Ich antwortete, ich käme gerne in Jeans und Pullover, ob das angemessen sei. Die Replik bekam einen mentalen Pluspunkt: Mein Outfit sei willkommen, man freue sich auf mich und man halte mir einen Tisch frei.

Gesagt, getan, geplant, gepackt. Am Freitag nach der Arbeit machte ich mich auf den Weg. Und da ich weiß, dass etwas schiefgehen wird, wenn etwas schiefgehen kann, brach ich eine Stunde vor meiner eigentlich ausgeguckten Zeit auf. Sorry für das Eigenlob, aber das war weise!

Man sieht es auf dem Foto vielleicht nicht genau: Aber der Waggon ist schon voll!

Es folgt ein kleiner Exkurs über die Deutsche Bahn. Ey, schon wieder???? Ja, es gibt einen kleinen unbeugsamen Gerry… äh… Also: Mit Coraflix, der tapferen Galli…. oops… Japanerin, wäre der kleine Wegwienix in knapp über einer Stunde am Ziel gewesen. Mit dem früher von mit hochgelobten Bahnbetrieb hätte ich – Attendorn ist für Köln scheinbar von nicht besonders anbindungswürdigem Interesse – zweieinhalb Stunden benötigt. Mit dem neuen Häuptling der Bahn, Daswirdnix, wurde das nix. Allein mit dem ersten RE brauchten wir von Köln bis nach Hagen 2 Stunden. Viermal blieben wir lange mitten im Nirgendwo stehen und wurden mit so sinnigen Bandansagen aufgeheitert wie „Es geht nicht weiter, weil es nicht weitergeht“ oder „Wir müssen gerade noch schnell mehrere Züge durchlassen, inklusive Weihnachtsexpress.“.

Beim Umstieg in Hagen Richtung Lennestadt-Grevenbrück ging dann auch erstmal nix. Man schickte für 382.038 Passagiere (ich hatte wegen der Verspätung ausreichend Zeit, sie zu zählen) einen (!) Waggon mit 4 Sitz- und 8 Stehplätzen. Die Lokführerin Gutemine machte ebensolche zum makabren Spiel, ließ sich die Beschimpfungen gefallen (Leute, als könne die was dafür!) und verwies auf Gleis 1, da gäbe es einen anderen Zug. Der war dann zwar auch voll, aber fast alle hatten einen Sitzplatz. Und dieser Zug fuhr dann pünktlich. Und ohne unbeabsichtigten Halt. Dafür hatten wir dann Posaunix an Bord, der allen seine Verschwörungstheorien näher bringen musste. Dass die Regierung mich töten will…. ja, ganz ehrlich? Da passieren schon so ein paar unglaubliche Dinge… Die Sache mit der geplatzten Semmelbröseltüte neulich z.B. Aber dennoch ging er (nicht nur) mir mächtig auf den Zeiger.

Ich war inzwischen so verspätet, dass ich keinen Regelbus mehr bekommen hätte. Wir erinnern uns an meinen ersten Attendornversuch? Bestellter Nahverkehr. Ich bestellte Nahverkehr, einen sogenannten Taxibus. Schon in Hagen. Man muss ahnen, wie eine Zugreise ausgeht. Der kam dann auch und nahm mich und einen seeeehr redseligen Einheimischen mit. Der Einheimische stieg schnell aus und ich musste mit meinem Navi den Taxibusler zur gewählten Haltestelle lotsen. Kannte er nicht, da wollte noch nie jemand hin. „Da soll ein Hotel sein?“ Als wir dann – bei guten Gesprächen – ankamen, brachte er mich, weil er noch Zeit hatte, bis zur Burg. Es wären sonst noch ca. 1 bis 2 km Fußweg gewesen. Ein Trinkgeld als Dank lehnte er ab. Also, das war ein total netter Zeitgenosse! Fast scheue ich mich, es zu sagen: Es war kein Biodeutscher. Es ist schon merkwürdig, dass man das Bedürfnis hat, es zu erwähnen.

Ich habe übrigens eine Theorie zur Entstehung des Namens Sauerland: Die ersten Siedler, die hier ankamen, waren schlecht gelaunt. Und so nahmen sie ihren Gemütszustand zum Anlass, das von ihnen gefundene Land entsprechend zu benennen. Jüngste Forschungen ergaben, dass alle diese Siedler mit der Deutschen Bahn angereist waren.

Burg Schnellenberg

Auf der Burg wurde ich wie Burggräfin Thusnelda persönlich empfangen. Es ist eine prächtige Unterkunft! TripAdvisor listet sie als Sehenswürdigkeit Nr. 3 in Attendorn. Nach dem „Biggeblick“ und den Atta-Tropfsteinhöhlen, die übrigens nichts mit Meister Proper zu tun haben. Das Zimmer ist groß und hat einen in die Jahre gekommenen Charme. Aber schön. Ich war überdies froh, dass ich den Platz im Restaurant gebucht hatte, denn nach der Tortur wegen Mitbahnnixalsverdrus hatte ich keine Lust mehr, noch nach einem Restaurant in Attendorn zu suchen.

So schlich ich einmal den Wanderwege A4 um die Burg herum, sage und schreibe 1,4 Kilometer, und kam früh auf der Restaurantterrasse an, um erst einmal ein Bierchen zu zwitschern. Und dann noch eins. Und dann konnte ich mich auf das nicht gerade niedrigpreisige Essen einlassen. Ich sach mal so, ich hab‘ es krachen lassen. Pannacotta von der Erbse mit allerlei Drumherum, Essenz von roter Bete mit Meerrettichschaum, Stör auf Kohlrabistampf und Vanilleeis mit Whiskeyschokoladensauce und Burgpflaumen. Die Erbse war okay, die Essenz eher nee, dafür waren aber der Fisch super und das Dessert prima. Alles begleitet von einer Burgedition eines interessanten Grauburgunders.

Lästig waren auf der Terrasse nur die Myriaden von Wespen und die unglaublich vielen Kettenraucher. Ja, ich mache mir gerade wieder Freunde, aber die Wespen waren mir lieber. 🙂 (nur, als mal kurz eine mein Hemdeninneres erkunden wollte, war ich ein wenig hektisch. Zur Reha muss aber sie. Wespe! Ich rede von einer Wespe!)

Alles in allem bin ich froh, jetzt hier zu sein, ich wohne nett, hatte ein gutes Essen und kann ein bisschen ausschlafen und trotzdem früh in den Tropfsteinhöhlen sein, wo morgen bestimmt 382.038 Besucher mit dem 9-Euro-Ticket eintreffen werden. Aber eben erst mittags, so der Bahngott Tut-ench-wandan es zulässt.

Morgen berichte ich dann über die Hotspots Nr. 1 und 2 in Attendorn und meine vergnügliche, störungsfreie Rückreise mit einem gechartertem Helikopter.

Tschökes, Euer

Coras große Prüfung

Ihr Lieben,

es war so weit, Cora musste zur Prüfung, die zwei Jahre waren schon wieder einmal um. Ich befragte meinen Haus- und Hofmechaniker, Prof. Dr. G., ob er Cora durch die Prüfung begleiten würde. Er sagte zu meiner großen Freude zu. Ich solle sie für zwei Tage vorbeibringen, dann würde er vorher mit Ihr die Prüfungsthemen noch einmal durchgehen.

Schon zwei Stunden, nachdem ich sie vorbeibrachte, kam der erschütternde Anruf. Cora hatte sich offenbar überhaupt nicht vorbereitet. Ihre Kenntnisse in Bremsscheibenjustage, Kühlerzustand, Handbremsenzug und dergleichen fielen vernichtend aus. Herrjeh! Was tun? Ich bat um ein Repetitorium. „Ui, das wird nicht billig!“, war die Replik. Prof. Dr. G. nannte eine Zahl. Ich rief ihn zurück, als ich aus der Ohnmacht wieder erwacht war und hauchte ein Okay in den Hörer. Er beschied mir, es würde leider auch einen Tag länger dauern.

Der Unterrichtsstoff

Cora sei ein bisschen vernachlässigt worden. Aber er würde von einem Hinweis an die Autoschutzbehörde absehen. „Ich hab sie doch erst zwei Jahre!“ schluchzte ich, „Das kann doch jetzt nicht alles ich schuld sein.“ Aber ehrlich? Reifendruck einmal gemessen. Vor ein paar Wochen. Und da musste ich zwanzigmal mit dem Luftdings hin- und herrennen. Ölstand? Ja, habe ich schon mal gehört. Aber was ist das? Kühlmittel? Ja, gibt es in Kernkraftwerken! Ach, in Autos auch? Inspektion? Ja, kenne ich, da arbeitet doch Jacques Clouseau.

Naja, so bekam ich Gelegenheit, mal wieder KVB zu fahren. Die hatte ich ja, so gut es ging, seit Beginn der Pandemie gemieden. Leute. Was für eine Strafe Gottes! Okay, ist ja nix Neues, ich habe ja so meine ErFAHRungen. Aber es wird ja immer schlimmer! Abgesehen davon, dass die Mitpassagiere immer pöbeliger werden (dafür kann jetzt ausnahmsweise die KVB nichts), ist Zuverlässigkeit nicht nur kein Fremdwort mehr, sondern existiert aktuell überhaupt nicht in der Kölner Verkehrsbetriebeenzyklopädie.

Der große Höhepunkt war die Rückfahrt am Dienstagabend, die mir 45 Minuten mehr von meiner Lebenszeit geraubt hat, als erforderlich gewesen wäre. Pünktlich kam die Linie 7 am Neumarkt an. Der Fahrer warf aber alle Passagiere raus, dabei munter „Fott, Ihr Asis“ brüllend (einige Ausländer/Touristen haben wohl die Aufforderung, den Zug zu verlassen, nicht verstanden, da muss man doch mal Tacheles reden!), um dann die Kehre zu fahren und die Gegenrichtung zu bedienen.

Dabei fiel die Bahn hinter dieser aus, das war schon angezeigt. 22 Minuten später drängten sich von der Zahl her gefühlt alle Besucher eines Stadionkonzertes in die Bahn, was dazu führte, dass ich mich innerlich bedankte und noch eine Bahn abwartete. Gut, es gäbe jetzt ja die Mobilitätsgarantie, die besagt, dass man angeblich seine Taxikosten ersetzt bekäme, wenn die Verspätung größer 20 Minuten und der Betrag kleiner 30 Euro sei. So weit die Theorie, ich habe das zweimal versucht und es kam nie eine Reaktion. Man muss es hinnehmen: KVB steht einfach für „Kölner Verkehrsbehinderer“, wat willste maaache? „Liebe Deine Stadt“. HAH! Da sollte mal jemand eine Oper draus machen. Die Uraufführung fände dann allerdings in Düsseldorf statt!

Das Zeugnis

Als ich Cora am Donnerstag abholte, hatten wir beide Tränen in den Augen. Zum einen, weil wir uns wiedersahen, zum anderen, weil sie die Prüfung bestanden hatte. Und ich darüber hinaus, aber das habe ich Cora verschwiegen, weil ich einen Scheck von 3 Meter Länge ausfüllen musste. „Fahren wir am Wochenende wohin, Gerry?“ säuselte Cora. „Nee, Du warst schlecht auf die Prüfung vorbereitet und hast erst einmal Stellplatzarrest.“ Naja, und zudem muss ich ja das 9-Euro-Ticket nutzen. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Ich glaube, ich bin Masochist.

P.S.: Lieber Prof. Dr. G., Sie verzeihen mir hoffentlich, dass ich Sie in diese Geschichte eingebaut habe. Cora und ich sind Ihnen dankbar für Ihren Sachverstand und Ihre fairen Preise! Wir möchten mit Ihnen zusammen das H-Kennzeichen erreichen! Danke.

Einmal um die Welt!

Ihr Lieben,

heute aus der Rubrik „9-Euro-Ticket“: einmal nach Zons und zurück sowie einmal Frechen-Königsdorf und zurück. Klar, das ist jetzt nicht wirklich einmal um die Welt, aber es fühlte sich ein bisschen so an. Es war sehr tagesfüllend!

Letztlich dachte ich, ich müsse dringend mal wieder nach Zons, da ich a) schon lange nicht mehr da war und b) auch noch Sachen für den Eselpark bestellt hatte, die ich endlich mal loswerden wollte. Ich verabredete mich mit Micky und gab Darinka Bescheid, dass ich mal reinspinxen würde. Weil ich wegen der Covid-19-Erkrankung immer noch schnell aus der Puste bin, kündigte ich an, dass es mit meiner Arbeitskraft eher mau bestellt sei und ich nur so vorbei käme (übrigens werde ich diese Entschuldigung den Rest meines Lebens ausreizen 🙂 ).

Als Entschädigung machte ich am Abend vorher schon einen asiatisch angehauchten Wassermelonensalat, vielleicht mal ein nettes Alternativprogramm zu den ganzen (leckeren!) Kuchen und Gebäcken, die sonst immer herangekarrt werden. Zumal meine Blutzuckermessmaschine seit einiger Zeit etwas zickt. Jaja, man wird alt.

Micky gab mir den Tipp, dass ich auch für die Esel eine Wassermelone mitbringen könne, da führen einige von denen ziemlich drauf ab. Sie hat sich übrigens den Wassermelonensalat quasi gewünscht, aber ich habe da ein bisschen manipuliert, wie ich zugeben muss.

Ganz ehrlich? Solche Menschen muss man doch lieben!

Nach einer ausreichend langen Nacht machte ich mich gegen dreiviertel 11 Uhr auf den Weg. Wenn man bedenkt, dass ich mit dem Auto mindestens eine Dreiviertelstunde brauche, schienen mir die 70 veranschlagten Minuten mit Bus und Bahn eigentlich völlig okay.

Hah! Es war eine Odyssee, das 9-Euro-Ticket ließ wieder halb Deutschland die Züge entern. Insgesamt war ich dann doch fast zwei Stunden unterwegs. Quetschen lassen musste ich mich aber nur eine Station von Deutz aus, da in Köln Hauptbahnhof alle ausstiegen und ich ab da den ganzen Zug quasi für mich alleine hatte.

Während meiner Warterei in Deutz konnte ich natürlich andere Züge beobachten. Was genau bewegt Menschen dazu, einen Zug besteigen zu wollen, der schon beim Öffnen der Türen nur eine Mauer aus Menschenleibern offenbart?

Darinka informierte mich schon per WhatsApp, dass eine Gruppe Jugendlicher vor Ort sein würde. Naturschutzjugendscouts. Meinen leicht alkoholisierten Salat räumte ich daher bei Ankunft erst einmal aus Sichtweite.

Ich nutzte die Zeit und besuchte den Neuzugang, Milan. Was für ein wunderbarer Esel! Obwohl später klar wurde, dass der auch ganz schön rumzicken kann – bei unserer Wassermelonenschlacht haben Christel und er sich ziemlich in den Haaren gehabt, der ultimative Tritt traf dann aber Micky.

Diese Verkleidung dient übrigens nicht dazu, die Tiere bei dieser Hitze zu quälen. Sie leiden sehr unter beisswütigen Fliegen. Auch die Zebrabeine bei den Katalanen sind kein modisches Statement, die Beine sind einfach blutig gefressen.

Wusstet Ihr, dass das Haustier des Jahres 2022 der Esel ist? Das ist eigentlich eine befremdliche Nachricht, stellt sich doch heraus, dass viele Menschen sich Haustiere aneignen, mit denen sie später nicht umgehen können. Und jetzt wird das auch noch gehypt? Aber es ist kein Wunder. So ein junger, puscheliger Esel ist ja etwas ganz wunderbares. Eines der Jugendkinder wollte, das Milan mit in die elterliche Behausung zieht. Darinka, Chapeau, hat kindgerecht erklärt, warum das kein besonders kluger Wunsch ist.

Wir haben, als die Jugend wieder nach Hause spediert worden war, ein bisschen geplaudert, Salat gegessen und Apfelkuchen, deren Streusel angeblich von Peter nächtens stundenlang von Hand geknetet wurden (er glaubt, durch solche Geschichten bekommt er mehr vom Kuchen ab! Weit gefehlt!), um dann die Wassermelonenschlacht vorzubereiten.

Leute. Ich war noch NIEEEE in meinem ganzen Leben SOOOO beliebt. Und ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so mit Melonensaft vollgesabbert worden. Hier mal völlig zusammenhanglos ein hingehauchter Ratschlag: Eselpark und weißes T-Shirt? Nö! Wir haben eine (gefühlt 30 kg-schwere) Melone in der Stallküche zerkleinert, auf mehrere Schüsseln verteilt, sind raus zu den Tieren und waren ab da …. ja … Superstars. Das war toll.

Die Rückfahrt verlief einfacher, bis zu dem Zeitpunkt, als wir in Köln Hbf ankamen. „Bitte räumen Sie die Bahnsteige 2 und 3!“ Äh? Ich bin ja ein Mensch, der sich in Massen unglaublich wohl fühlt. NICHT!!!! Es war wirklich grenzwertig.

Am Abend war ich zu Ruths Sommerfest eingeladen. Prima, nach Königsdorf kann man wunderbar mit der …. äh…. was? Die Bahn streicht ALLE???? S-Bahnen der Linien 11, 12, 13 und 19 wegen coronabedingten Personalmangels? Ach Du jeh. (trauriger Smiley)
Wer denkt sich denn so einen Mist aus??????

Das verursachte mit jetzt ein wenig Stress, wollte ich ja nicht vollgesabbert durch ein Melonen-Eselspeichel-Cuvée bei Ihrem Fest erscheinen. Aber als gewiefter Reisender fand ich heraus, dass ich es schaffen könnte, zu duschen und dennoch pünktlich zur Party zu erscheinen. Mit Straßenbahnen und Bus. Und…. Rolf habe ich dann beim Buseinsteigepunkt getroffen. Isso. Du kannst Vielreisenden nix vormachen!

Die Party war super, Ruth kann das. Man muss das nicht erläutern, sie lebt und ist als Gastgeberin 5*****!

Ja, und das war auch die 9-Euro-Geschichte für heute. Denn der Rückweg war so gar nicht 9 Euro. Keine S-Bahn, kein Beam-me-over-Scotty, keine Alienentführung mit Abwurf über der Wohnstatt. Da musste dann doch ein Mietwagen her.

Erchgetz? Das war ein reisetechnisch anstrengender Tag. Aber vor Ort jeweils war alles perfekt. Ein wunderbarer Tag. Ich hab das jetzt sehr spät geschrieben. Ich verlose unter allen Rechtschreibfehlerfindern einen Tag mit mir bei den Eseln. 🙂
Guads Nächtle, der Gerry

P.S.: Dieser Beitrag erscheint in zwei Kategorien, da er natürlich auch im Zusammenhang mit meinen anderen Zons-Besuchen gefunden werden soll 🙂

Wassermelonensalat mit asiatischem Dressing

Ihr Lieben,

der Hochsommer hat das Rheinland jetzt drei Tage in seiner tödlichen Umklammerung….. äh…. ups… da habe ich mich wohl von der Berichterstattung mitreißen lassen. Dennoch ist jetzt eine gute Zeit für einen erfrischenden Wassermelonensalat. Ist es eigentlich immer.

In einen Wassermelonensalat gehören, wer hätte es gedacht? Ah, Sie dahinten!, Wassermelonen. Die werden in kleine Würfel geschnitten und dann mit allem angereichert, was das Herz begehrt. Da ist Eurer Phantasie fast keine Grenze gesetzt. Ich wollte es schön bunt, habe gelbe Cherrytomaten, grüne Gurke (im Gegensatz zur Melone mit Schale), weiße Zwiebeln sowie Frühlingszwiebel hineingeschnibbelt. Ein paar Minzblätter kleinzupfen und unter alles heben. Vor dem Servieren kann man dann auch noch Cashewkerne oder gesalzene Erdnüsse drüberstreuen. Ich frage da immer nach, es haben viele eine Allergie. Granatapfelkerne machen sich auch prima. Klar, auch Koriander passt für…. igitt…. also für einige Menschen…. herrjeh…. wie kann man nur…. aber auch hier besser… puh… nachfragen. 🙂

Nützliche Küchengeräte, Teil 2714: Die Knollenreibe

Das Dressing machen wir wie folgt: Ein Stück Ingwer fein reiben, etwas eingelegte Chili sowie gepressten Knoblauch dazu und mit je einem Esslöffel Mirin, Sake, Sesamöl, Sojasauce und zwei Esslöffeln neutralem Öl aufgießen. Pfeffern und etwas süßen (honigen/ahornsirupen/zuckern, je nach Belieben). Ggf. mit einem winzigen Schluck Wasser strecken. Auch hier gilt: Man muss nicht nach Japan reisen, wenn man kein Mirin hat. Einfach ein bisschen Essig stattdessen, das Öl kann auch Nussöl sein. Der Alkohol verteilt sich sehr, größere Kinder sollten mitessen dürfen. Kleinere dann aber bitte nicht.

Das Dressing erst kurz vor dem Servieren unter den Salat mischen. Und wer immer fleißig mitliest weiß, dass aus meiner Sicht der Salat nicht schwimmen darf. Hier noch interessant zu wissen: Wenn man das Dressing mit einem Löffel über die Portion träufelt und dann daruntermischt, kann man entscheiden, wie viel vom Ingwer-Knoblauch-Chili-Gemisch man haben möchte, denn die Feststoffe setzen sich im Glas unten ab. Ich mag es scharf. Ausreichend aromatisiert ist das Dressing aber auf jeden Fall.

Frisch und ein bisschen exotisch. Ich liebe es!

Dörthe – ein Nachruf

Viele Menschen denken, eine Kolumne, ein Blog sollten immer witzig oder unterhaltsam sein, erheiternd und schön. In der Regel bevorzuge ich es auch genau so.

Aber es muss auch Platz für das Nachdenkliche geben. Wie aus den letzten Eselpark-News herauszulesen war, ist Dörthe nicht mehr bei uns. Erstaunlicherweise hatte ich vor Jahren mal ein Keramik-Schaf in Norddeich erstanden, das ich Deichgräfin Dörte taufte. Es ziert mit Moorprinzessin Mathilde meinen Balkon. Und nun durfte ich eine Dörthe live erleben. Nun, sie hatte ein „h“ mehr als meine. Aber immer, wenn ich jetzt Dörte ansehe, muss ich natürlich an Dörthe denken.

Darinka drückte mir vor ein paar Monaten eine Schüssel mit Brei in die Hand und bat mich, die zahnlose Dörthe mit der Hand zu füttern. Ich wusste nicht, worauf ich mich einließ. Man muss dazu wissen, dass Dörthe auf dem östlichen, umzäunten Gelände stand, wo auch die Bienenstöcke der Imker stehen. Zusammen mit den anderen Schafen und den Ziegen. Ich versuchte, der scheuen Dörthe ihr Essen zu reichen, aber die Ziegen und Kamerunschafe fanden plötzlich Dörthes Essen viel interessanter als ihr eigenes (welches ich – ehrlich gesagt – bevorzugt hätte) und Dörthe floh ständig vor den ungestümen Mitessern. Sie war auch, was mich anging, sehr scheu. Ich verscheuchte die Nimmersatts und versuchte, Dörthe wieder zum Essen zu bewegen.

Es hat ewig gedauert, bis ein Großteil verfüttert war. Und es war mir wichtig, waren doch Medikamente in den Brei gemischt. Ein solch intensiver Kontakt verbindet. Was mag das arme Ding von mir gedacht haben? „Warum hält er die Futterneider nicht fern?“ oder „Wieso lässt der mich nicht einfach in Ruhe?“. Leider habe ich Dörthe danach nur noch zweimal gezielt besucht. Ich wünschte, ich hätte es öfter gemacht.

Nach Dörthes Tod hatte ich einen Austausch mit einigen Eselleuten, z.B. Nicole, die im letzten Newsletter des Parks ja bekannte, dass Dörthe zu ihren Lieblingen gehört, aber auch mit Micky. Alle sind furchtbar traurig. Ich verstehe das. Unser Herz hängt besonders an den verletzlichsten und kränksten Tieren. Aber das ist nicht alles. Dörthe war eine Herzensbrecherin. Für mich nicht durch ihr Leid, sondern durch ihren Mut (ist sie doch immer wieder tapfer zur Futterschüssel zurückgekehrt), ihre Liebenswürdigkeit (Ihr könnt vielleicht erahnen, wie das Herz schmilzt, wenn ein Tier langsam Vertrauen entwickelt) und ihren Blick. Ja, lacht mich ruhig aus, Dörthe konnte einen anschauen… Die Mata Hari unter den Schafen. Natürlich nicht mit deren berüchtigter Verschlagenheit.

Im Gedenken an Dörthe sollten wir aber auch darüber nachdenken, warum wir, wenn es um Tiere geht, gerne bei den Schwachen sind, bei Menschen aber die (vermeintlich) Starken bewundern. Wenn es gute Menschen sind, ist das ja okay. Aber ich fürchte, der Trend ist nicht in meinem Sinne. Lasst uns auch bitte der schwachen Menschen gedenken und sie annehmen.

Ach, Dörthe, Dein Weggang tut weh. Wo auch immer Du jetzt bist, Liebes, wir wünschen Dir im Jenseits alles Liebe und Gute. Ich weiß, wenn ich Schäfchen zählen muss, bist Du auf jeden Fall dabei und bleibst so in meiner Erinnerung. Und wenn Du mal nicht über Zäune springen kannst, mache ich Dir im Halbschlaf ein Gatter auf. Dann hast Du es leichter.

Das Titelbild von Dörthe hat mir freundlicherweise Nicole Förster zur Verfügung gestellt. Das Weihnachtsbaumbild ist von Micky Rump. Danke an Euch Beide!

Pils und Pommes

Ihr Lieben,

zwar in der Rubrik „9-Euro-Ticket“, aber völlig ohne Bezug dazu: unsere heutige Tagesfahrt nach Maastricht. Diesmal wurde ich sogar abgeholt, denn es gab einen Plan, Elkes Navi auf den neuesten Stand zu bringen, dazu empfahl Ford eine längere Autofahrt ohne Unterbrechung.

Wir hatten schon vor einiger Zeit abgesprochen, dieses Wochenende mehrere Tage an der Küste zu verbringen. Als wir aber nach Unterkünften suchten, stockte uns der Atem: Für die schäbigsten Bruchbuden wurden Preise aufgerufen… wir hätten eine Bank überfallen müssen. Aber ein Tagesausflug ist dann ja auch ganz nett. Maastricht, das ich wegen eines Doppelkopfausflugs 2010 in guter Erinnerung hatte, liegt auch schön nah, da fiel die Wahl leicht.

Wir hatten uns für einen Park-and-Walk-Platz etwas außerhalb entschieden, der aber, als wir ankamen, schon völlig überfüllt war. Wir folgten einer weiteren Parkplatzbeschilderung: Autoschlangen davor, die sich nicht rührten. Wir bissen in den sauren Apfel und fuhren ins Mosae-Forum-Parkhaus. Da darf man in höheren Wagen keinen Schluckauf bekommen, denn sonst kracht der Wagen gegen die Decke. Es ist unglaublich niedrig. Und groß und eng. Und preisintensiv, wie wir später merkten. Dafür waren wir aber sofort an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten.

Unser erster Besuch galt dem Maastricht Visitor’s Centre, wo ich für 1,75 Euro einen Stadtplan erwarb. Was ist eigentlich aus den schönen, kostenfreien Plänen von Abreißblöcken von früher geworden? Wir liefen etwas ziellos durch die Gassen und Straßen und stellten fest: a) Man kann sich nicht wirklich verlaufen, es liegt alles nah beieinander. b) Es ist alles sehr nett. Im positivsten Wortsinne. Und c) überall in der Gastro ist es rappelsvoll.

Das Willkommensbier wollten wir an der Maas in der Nähe der Sint-Servaas-Brug, der ältesten Brücke der Niederlande, zu uns nehmen. Kein Platz mehr frei. Wir liefen auf die andere Maas-Seite zur Stadtbrauerei, wo wir auf der überfüllten Terrasse ein winziges Tischchen erhaschten. Das Bier war dann … naja, wer mich kennt, ich mag keine großen Bierexperimente… Elkes hieß „De royale Martinus“ und meins „De dorstige Lambertus“. Aber man konnte es trinken. 250 ml für ’nen modernen Heiermann. Durch die Massen an Gästen war die Stimmung leider bei allen etwas gereizt, es wurde viel gepöbelt.

Die andere Seite ist nett, viel Gastronomie und natürlich der schöne Ausblick auf die Altstadtseite. Wir liefen zurück und ließen uns wieder durch die Gässchen treiben. Wir passierten die Basiliek van Onze Lieve Vrouwe, überquerten den Vrouweplan – wieder ein sehr schöner, aber völlig überfüllter Platz- und gelangten irgendwann an den Vrijthof, der ganz im Zeichen André Rieus stand. Dieser ist Maastrichter, gibt einmal im Jahr eine Konzertreihe und wird vergöttert wie nix! Die Bars und Restaurants buhlen mit Rieu-Speisen und -Getränken um Kundschaft, kein Zipfel der Stadt ohne ein Plakat mit dem Maestro. Nach Umrundung der ganzen Absperrzäune warteten dann wieder sehr schöne Gebäudeensembles auf uns.

Wir eilten zurück zum Markt, wo wir uns in eine Schlange an die berühmt-berüchtigte Imbissbude Reitz anstellten, der Pommesinstitution der Stadt. Da wir nur eine Portion Pommes schafften, haben wir keinen Vergleich, aber die waren schon lecker! Pommes sind salzig und Salz macht Durst: Wir wollten ein unexperimentelles Bier. Das bekamen wir in der Boschstraat im Café Cocotte. Lecker Pilsken halt. Der freundliche Wirt/Kellner war recht herzlich (er nannte mich Süßer) und war so gut, uns noch den Weg zur Buchhandlung Dominicanen zu erläutern. Ja, will der alte Mann jetzt auch noch niederländisch lernen? Nein. Oder vielleicht irgendwann mal. Aber die Buchhandlung ist in einem alten Sakralgebäude untergebracht und macht ganz schön was her. Daneben übrigens ein Restaurant, dass ich von meinem Besuch 2010 wiedererkannte.

Was haben die Niederlande, was wir hier nicht (mehr oder so gut) haben? Na, ne ganze Menge, aber auch die Supermarktkette Albert Heijn, zu deren glühendsten Verehrerinnen Elke gehört. Da der Heijn in der Altstadt ihr zu klein erschien, fuhren wir zu einem größeren auf der anderen Maasseite. Was soll ich sagen: Elke wollte hin und ich hatte die größere Einkaufstüte. Sirups für Cocktailexperimente, Unmengen von Waffeln, Erdnusscreme (Pindakaas), schwarze Kirschen und vier Sorten Käse.

Auf dem Weg nach Hause dann das Update-Experiment. Leider wohl erfolglos. Das ist aber auch kein leichtes Unterfangen, wenn man sich dazu die ganzen Foren (und dazu gibt es einige) ansieht. Dennoch war es ein wunderbarer Tagesausflug. Maastricht hat sehr viel Charme, man könnte, wenn man wollte, exzellent shoppen, den ganzen Tag fressen und dann auch noch Ausflugsdampfer fahren. Ich mach mal den Kölner Markenbotschafter: Hinfahren lohnt sich!

Und wieso jetzt nochmal 9-Euro-Ticket? Nun ja, ich hatte es dabei.

Bis zum nächsten Mal, Grüße auch von Elke, Euer

Finde Dein Fahrrad, Du hast drei Tage Zeit. Ab jetzt!
Zum Glück für seine Fans tritt der Meister der seichten Klassik heute wieder auf.
Zu unserem Glück erst abends, wenn wir wieder daheim sind.
Man stelle sich vor, man wohnt an dem Platz und muss sich 24 Tage (!!!!!) lang dieses Gedudel anhören…..

Faulenzerauflauf

(mit Hack, Kartoffeln, Möhren, Feta und Paprika)

Ihr Lieben,

heute war seit dem Aufstehen irgendwie Auflauftag. Mit Hackfleisch und Familienpackung Käse obendrauf. Kennt Ihr das auch? Wenn ich erst einmal eine fixe Idee habe, dann zementiert die sich im Laufe des Tages in meinem Schädel ein.

Als ich aber abends nach dem Einkaufen nach Hause kam, hatte ich gar keine große Lust*, hier Kartoffeln zu kochen, dort eine Tomatensauce zu machen und da Hackfleisch anzubraten. Ich tat, was faule Menschen am besten können – ich dachte mir eine zeit- und arbeitsparende Strategie aus: Alles kleinschneiden und roh in die Auflaufform, durchmischen und zipp-zapp in den Ofen.

Ich bin stolzer Besitzer eines Küchengerätes, das man grob mit „netter Schneider“ übersetzen könnte. Ich habe diesen Kauf nie bereut. Angeblich von UVP 29.999,99 Euro auf 35 runtergesetzt, mit 99 1/2 Funktionen, von denen ich aber nur wenige nutze. Ich jagte durch den großen Würfelschneider 2 große Kartoffeln, 3 mittlere Möhren, 3 große Tomaten, 1 grüne Paprika, 2 Zwiebeln, einen Block Feta und durch den kleinen Würfelschneider 3 Chilis und einen Soloknoblauch. Die kleinen Würfel hackte ich zusätzlich noch feiner. Alles ab in eine bereitgestellte Schüssel.

In einer Tasse vermengte ich dann Salz, Pfeffer, zweierlei Paprikagewürz, Zucker, Kreuzkümmel und Öl und rührte meine Gemüsewürfel mit diesem Dressing gut an. Dann zupfte ich einen Laib Hackfleisch über das Gemüse – dabei rührte ich ab und zu wieder um. Dann gab ich alles in eine Auflaufform. In der nun leeren Schüssel vermengte ich eine Dose passierte Tomaten mit Salz und Pfeffer, gab sie über den Auflauf und bedeckte alles mit einer Großpackung Emmentaler.

Die Würfel sind gefallen

Bei 200°C (ohne Vorheizen wegen der Energie) habe ich alles für eine Stunde erhitzt. Wenn der Käse zu dunkel wird, Aluhut…. äh…. folie drüber.

Zwar gibt es immer noch einiges zu tun, aber ehrlich: Das war ratz-fatz gemacht und schmeckte gar nicht mal so übel, auch ohne Röstaromen und sonstiges Gedöns 🙂 Und abgesehen von der Auflaufform habe ich nur einen Sparschäler, ein Brettchen, das Würfelwunder, ein Messer und eine Tasse dreckig gemacht.

Und wie üblich reicht es für eine ganze Kompanie.

*) Seit meiner Corona bin ich dauerschlapp, das geht aber anderen Menschen wohl auch so.