Snack-Check: Sun Snacks Kartoffelchips „Orange Ingwer Style“

Immer auf der Suche nach etwas Besonderem. Da fällt einem Orange-Ingwer natürlich sofort ins Auge, weil es zwei meiner (zugegebenermaßen sehr vielen) bevorzugten Geschmäcker bedient.

Ich fange mit dem positiven Aspekt an: Die Chips sind in ihrer Form herrlich individuell. Jeder sieht anders und herrlich krumm aus. Und sie sind sehr knusprig.

Jetzt die andere Seite der Medaille: Beim Öffnen der Tüte entströmt ein muffiger Geruch. Ich schmecke nur einen Hauch Ingwer heraus und nur ein Häuchchen Orange. Alles wird überdeckt von einer eher unangenehm-salzigen Schärfe (die aber mit frischem Ingwer nichts zu tun hat).

Ich habe als Gourmand-Gourmet die Hälfte der Tüte weggeworfen. Das heißt bei Chips schon was.

Ziemlich enttäuschend! Note: 5

Roastbeef mit Rotweinsauce, Kartoffelpüreetalern und Speckböhnchen

Ihr Lieben, heute traf sich erneut das Forschpolder Kochprojekt. Diesmal wieder in Poll. Nach einem kleinen Begrüßungscocktail machten wir uns an die Arbeit. Bitte seht uns nach, dass wir ab und zu keine Mengenangaben machen, wir haben sehr „frei nach Schnauze“ gekocht.

Zuerst setzen wir Salzkartoffeln auf; viel zu viele, wie sich später herausstellt. 6 große Kartoffeln ergeben nämlich eine Menge Püree! Wenn die Kartoffeln fertig sind, abgießen und etwas abkühlen lassen.

Währenddessen werden Prinzessböhnchen mit Bacon umwickelt. Dafür nehmen wir die tiefgefrorenen, die kann man besser bearbeiten. Den Bacon in Bohnenrichtung mit einem Zahnstocher fixieren. Beiseite stellen.

Gleichzeitig (jaja, vier Hände!) braten wir Knoblauchscheiben mit gehackten Schalotten und Zwiebelscheiben in einem Butter-Öl-Gemisch an und lassen nach kurzer Zeit das parierte Roastbeef in die Pfanne gleiten. Dies wird von allen Seiten unter Salzen und Pfeffern scharf angebraten (jeweils ca. 2 Minuten in sehr heißer Pfanne) und dann auf einen Rost gehievt, der wiederum auf einem Backblech positioniert wird. Der Braten wird mit Rosmarinzweigen und dem Pfannengemüse belegt (wir geben auch noch zwei frische geschnittene Schalotten drüber, oder was uns sonst noch passend erscheint) und in den vorgeheizten Backofen geschoben. 160°C O-/U-Hitze zuerst, die wird nach 20 Minuten auf 120°C runtergeregelt. Insgesamt bleibt der Braten ca. 80 bis 90 Minuten im Ofen. Wir benutzen zur Kontrolle ein Bratenthermometer. Zwischen 55 und 60 °C Kerntemperatur wird es „von noch etwas rot“ bis „zartrosa“.

Für die Rotweinsauce beginnen wir mit einer Mehlschwitze (2 EL Butter, 2 Esslöffel Mehl) und löschen mit einem Glas Rotwein ab. Dann gilt es rühren, rühren, rühren. Wir geben Gemüsepaste dazu und gießen mit heißem Wasser auf. Dann würzen wir mit Rosmarin, Estragon, Thymian, Tomatenmark, Schalottenwürfeln und Salz und Pfeffer und köcheln das Ganze ein. Den Saft einer halben Orange (die andere Hälfte war im Cocktail) finden wir auch nicht verkehrt. Immer wenn es wieder zu dick wird: Schuss Wein drauf.

Die abgekühlten Kartoffeln werden mit Butter und Sahne sowie Salz, Pfeffer und Muskatnuss zerstampft, die Mengen nimmt man nach Gefühl, und zu Kugeln geformt. Butter wird in einer Pfanne heiß gemacht und die Kugeln dort zu Plätzchen gedrückt und braun angebraten, gewendet und auf der anderen Seite auch gut gebräunt. Die Böhnchen ebenfalls in Butter heiß anbraten, der Speck sollte kross werden, die Bohnen trotzdem schön knackig bleiben.

Das Roastbeef aus dem Ofen rausholen, kurz stehen lassen, dann in Scheiben schneiden. Alles appetitlich anrichten; die Sauce wird noch etwas abgeschmeckt und durch ein Sieb passiert. Dazu passt primissimo ein Primitivo aus Apulien.

Guten Appetit!

Eure Ruth und Euer Gerald

Königsdorfer Forst

Ihr Lieben!

Heute war Wandern mit Rolf und Otto angesagt. Voraussetzung war, dass Rolf seine zweite Impfung von gestern schadlos überstanden hätte. Er hatte. Also, um 12:30 Uhr wurde ich abgeholt und wir fuhren in den Königsdorfer Forst. Nicht zu verwechseln mit dem Königsforst. Der Herr König hatte halt irgendwie viel Forst. Und wohl auch Dorf. Und so manches andere.

Mit Königsdorf an sich verbinden uns viele Erinnerungen und es verbindet uns noch immer viel. Viele Freunde haben dort gewirkt und gelebt und wirken und leben dort immer noch.

Der KöFo (um es nicht immer wieder ausschreiben zu müssen) ist jetzt nicht rasend spektakulär. Aber gut zu erwandern und mit ein oder zwei Schmankerln. Wir liefen zuerst durch ein Viertel von offenbar recht betuchten Menschen. Nun, die soll es ja auch geben. Aber wer soll das alles putzen, was die da so umbaut haben?

Wir liefen dann an einem ummauerten Grundstück vorbei, auf dem sich eine Altersresidenz für Nonnen im Ruhestand befindet und kamen dann im Forst an. Wenn so ein Wald unbelaubt ist, wirkt er ja erstmal ein bisschen trist. Aber die Sonne schien und die Vögel tröteten sich einen um die Wette. Manchmal mussten wir über umgestürzte Bäume klettern (von denen es Unmengen gab!) oder durch Schlammlöcher waten, aber alles in allem ein eher geruhsamer Spaziergang. Bis wir zu einem Hügel… ach, was sag ich!… einem Berg kamen. Ich war der Auffassung, dass wir den hochkraxeln müssen, bis Lissi (meine Wander-App) „Kehren Sie jetzt um“ krakeelte. Leider erst kurz vor dem Gipfel.

Wir liefen dann parallel zum eigentlich Pfad weiter und kamen an den Wanderhöhepunkt an: die Himmelsleiter! 218 Stufen, die wir hätten ersteigen müssen, wenn ich nicht schon fälschlicherweise zum Sturm auf den Berg geblasen hätte. Dort tummelten sich dann auch ein paar andere Wanderer, Jogger und Mountainbiker. Vorher waren wir einigermaßen einsam unterwegs.

Meine Wander-App röchelte uns dann noch einmal vor, dass wir nach links abbiegen müssten und dann verabschiedete sich mein Handy. Ich verstehe nicht, warum. Normalerweise hält mein Akku mehr als einen Tag. Wir sind dann mit Rolfs Navigationssystem wieder zum Ausgangspunkt zurück, haben also die eigentliche Route abbrechen müssen. Aber wir waren trotzdem gute 11 Kilometer unterwegs (statt der geplanten 13 bis 14) und haben noch eine hübsche Kapelle besucht (wo ich – was ich ja gerne mache- ein Kerzlein anzündete) und vorher noch einen spektakulären Blick auf Brauweiler und über die Ebenen bis nach Köln gehabt.

Bei Rolf haben wir dann auf der etwas kühlen Terrasse den Nachmittag ausklingen lassen und ich fuhr in einer fast menschenleeren Bahn wieder nach Hause. Jasmina schrieb übrigens, nachdem Rolf Bilder der „Himmelstreppe“ postete, dass sie eine Woche vorher dort wandern war. Irgendwie sind wir ein Volk von Wanderern und Spaziergängern geworden. Ist das nicht herrlich deutsch? Nur das mit dem Kaffee und Kuchen muss ich noch üben, mir ist dann doch eher nach einem Wein 🙂

Hier kann man guten Gewissens von einer Tankstelle sprechen. Prost!

Decksteiner Weiher mit Stüssgenhof und Waldlabor

Ihr Lieben! Heute bin ich tatsächlich knapp zwei Unfällen entkommen und einem begegnet. Aber von vorne…

Heute war ich den einzigen Tag der Woche im Homeoffice und habe auf die Sekunde meinen Rechner heruntergefahren, weil hier die Sonne schien wie nix; daher begab ich mich auf Ausflugszielsuche in meiner Wander-App. Der Decksteiner Weiher sollte es werden. Wunderbar. Bisschen zu kurz, daher habe ich die Route etwas bearbeitet und einen kleinen Schlenker zum Stüssgenhof eingebaut. Nun ab ins Auto, über die Rodenkirchener Brücke und in Bayenthal abfahren Richtung Klettenberg.

Kurz hinter der Brücke machte dann vor mir ein Laster eine Vollbremsung, der ich mich mit gleicher Aktion anschloss. Millimeter vor dem Laster kam ich zum Stehen und der Fahrer hinter mir krachte nur nicht in mich rein, weil er sich auch aufs mittlere Pedal stellte und nach rechts ausscherte. Warum diese Vollbremsung?? Keine Ahnung! Nach einer Minute ging es weiter. Aber der Laster qualmte und es stank extremst nach verbranntem Gummi. Wahrscheinlich ist wegen der nahen Ausfahrt einer vor dem LKW eingeschert. Naja, jetzt weiß ich wirklich, was „mit dem Schrecken davongekommen“ heißt.

Das Navi sollte mich zu einem Parkplatz bringen, führte mich aber in eine Wohnstraße nahe dem Grüngürtel. Aber dort waren erstaunlich viele Parkplätze frei. Wanderschuhe an und los. In 300 Metern war ich am Geißbockheim, wo mein Spaziergang starten sollte. Da trainierten die Kicker vom 1. FC Köln fleißig vor sich hin und ich hab mir ein paar Minuten lang Fußballerwaden angeguckt. Nett. Dann ging es am nordöstlichen Ufer des Decksteiner Weihers entlang, den Kanal hoch bis zum Fort VI Deckstein und dem angrenzenden Felsengarten. Die Forts sind in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur Befestigung errichtet, aber in den Kriegen bzw. danach geschleift worden. Die Überreste dienen jetzt unterschiedlichsten Einrichtungen als Heimat. Biergärten, Gedenkstätten, Künstlerateliers und dergleichen. Der Felsengarten ist eine kleine Schlucht mit pittoresken, bemoosten und nach Plan arrangierten Felsen. Nett. Dort kreischten zwei Kinder um die Wette, während die gelangweilten Mütter qualmend über eine weitere abwesende Freundin ablästerten. Die Kinder habt Ihr bestimmt gehört. Das muss so gegen 15 Uhr 30 gewesen sein.

Vom Felsengarten ging es zum „Haus am See“. Ich fürchte aber, es ist nicht das von Peter Fox besungene. Im Sommer und wenn es nicht coronabedingt geschlossen ist, boxt da bestimmt der Bär. Auf dem Minigolfplatz spielte ein Pärchen und vor dem Kiosk standen die Menschen Schlange für eine Eis oder Bier.

Weiter über KVB-Gleise auf eine große Wiese, die scheinbar dem RWE gehört, vorbei an Gut Stüssgenhof (der nicht besichtigt werden kann, da privat) zum Waldlabor. Hier wird mit Unterstützung diverser Einrichtungen und Firmen erforscht, wie der Wald der Zukunft aussehen könnte. Dazu werden offensichtlich versuchsweise fremde Arten angepflanzt. Eine nähere Besichtigung habe ich mir aber verkniffen.

Zurück am südwestlichen Ufer, wo sich die internationale Joggerszene tummelt und schrecklich viel rumatmet (ein Insiderjoke!), nochmal an den Fußballplätzen vorbei, wo übrigens eine FCK-Regenbogenfahne flattert (sehr vorbildlich!) und ab ins Auto. Jetzt führte mich das Navi auf stellenweise merkwürdige Weise durch Hürth. In einer Ministraße ging es dann erst einmal nicht weiter, bis dann doch wieder Bewegung in die Sache kam. Und das, weil alle Autos vor mir beschlossen hatten, an einem KVB-Bus, der sich mit einem Betonmischer geküsst hatte, über den Bürgersteig vorbei zu fahren. Na, das tat ich dann natürlich auch.

Letzte Station meines Ausflugs war dann der Handelshof, wo mir der schrecklichste aller Beinaheunfälle passierte. Ich hatte einen Kasten seeeehr teures Bier auf der unteren Ablage. Auf dem Parkplatz blockierte der Einkaufswagen plötzlich wegen eines Bodenrisses, der Kasten fiel von der Ablage, legte sich quer und die Hälfte der Flaschen kullerte über den Parkplatz. Gottseidank hielten die Flaschen. Ja, teures Bier = qualitativ hochwertige Bügelflaschen. 🙂

Also, das war ein schöner Spaziergang und ich kann den Decksteiner Weiher jedem nur wärmstens ans Herz legen. Wenn man länger als 2 Stunden laufen will, nimmt man noch den Beethovenpark oder andere Schlenker hinzu.

Allen ein schönes Wochenende!

Lamm-Pilaw

Ihr Lieben!

Das Gute an einem Pilaw (auch Palau oder Plov) ist, dass keiner sagen kann, das das nicht so, sondern so und so gemacht werden muss. Es ist im Grunde genommen in Brühe mit Gewürzen zubereiteter Reis. Wie man den dann streckt, ist jedem selbst überlassen.

Ich habe Lammfleisch am Knochen in einer Marinade für ein paar Stunden im Kühlschrank ziehen lassen:

  • 1 TL Ingwerpaste
  • 1 TL Knoblauchpüree
  • 1 TL Sriracha-Sauce
  • 1 TL Sesamöl
  • 2 TL geschroteter Pfeffer
  • 1 gut gehäufter EL Gemüsepaste
  • 2 EL Sojasauce
  • 2 EL Sonnenblumenöl
  • 3 EL Sahnejoghurt

Das alles kam zusammen mit einer grob gehackten Zwiebel in einen Schnellkochtopf mit halbvoll kochendem Wasser. Ja, Ihr lest richtig, alles. Ja, auch der Joghurt, wie soll man den auch vom Rest der Marinade trennen? Sieht etwas befremdlich aus.

Eine dreiviertel bis ganze Stunde dampfgaren, dann abdampfen, die Lammteile rausholen (das Fleisch sollte sich von selbst von den Knochen lösen, sonst etwas nachgaren) und im Ofen bei 120°C warmhalten, bis der Reis fertig ist. Von der Brühe (die man durchsieben sollte, wenn man keinen geschroteten Pfeffer und Zwiebelmatsche im Reis haben will) doppelt so viele Tassen abfüllen wie man Reis plant. Dann die Brühe abschmecken. Salz, Pfeffer, etwas mehr Gemüsepaste… 1 gehäufter TL Kurkuma für die Farbe… vielleicht noch einen EL Garam Masala. Alles aber nach eigenem Gusto.

Den gewaschenen Basmatireis in den Topf geben, kurz mit zwei kleingehackten Zwiebeln in etwas Öl anschwitzen und die abgemessene Brühe darauf geben. Köcheln, bis die Brühe weg ist, dann sollte der Reis gar sein. Notfalls etwas Brühe nachgießen.

Nochmal abschmecken – war bei mir nicht erforderlich – und den Reis auf Teller geben und das Fleisch darüber drapieren. Klacks Joghurt drauf. Ein paar gehackte Nüsse oder Kerne sowie Frühlingszwiebeln machen sich auch gut. Guten Appetit!

P.S.: Ein Pilaw kann man prima auch ohne Fleisch zubereiten, wenn man ordentlich Rosinen oder zerkleinertes getrocknetes Obst wie Aprikosen oder Datteln hineingibt und mit Zimt würzt: Echt lecker.

Es ist vergleichbar mit den Variationsmöglichkeiten bei einem Risotto. 🙂

Dhünntalsperre – östlicher Rundwanderweg

Heute, Ihr Lieben, muss ich mal ausdrücklich unsere Amy loben. Elke hat anhand von Tabellen errechnet, dass sie 80 Jahre alt wäre. Dafür ist unsere Lady noch ganz schön fit!

Elke holte mich um 11 Uhr bei mir ab und wir fuhren bis zum Wanderparkplatz Hutsherweg, von wo aus wir starteten. Wir liefen den südlichen Wanderweg, der durch Wald führt und die Talsperre ab und zu durch die Bäume schimmern lässt. Es gibt einen näheren Weg direkt am Wasser, aber der ist im Winter wohl immer und ab und zu auch sonst gesperrt. Gelegentlich stößt man auf eine Freifläche, was wir wegen des wolkenlosen Himmels und des tollen Sonnenscheins sehr begrüßten.

Anfangs waren gut Menschen unterwegs, aber das verteilte sich nachher prima. Manchmal waren wir für 1o Minuten komplett für uns alleine. Eine kleine Plage sind die Mountainbiker für uns (und wir wahrscheinlich für die). Elke hat mir aber eine große Freude bereitet, indem sie mich aufklärte, dass die meisten inzwischen auch mit Elektro unterwegs seien. Na sowas!

Ganz im Osten macht man einen scharfen Linksturn und läuft dann auf dem nördlichen Uferweg sehr nah am Staubecken entlang. Das ist für mich der schönere Teil gewesen, was man versteht, wenn man weiß, dass mein Sternzeichen Wasser ist. Wir haben uns dann auch mal auf eine Bank gesetzt, ausgeruht und auf das glitzernde Wasser geguckt. Wunderschön.

Nach einer Weile kommt man am Damm zwischen großer und kleiner Dhünn an. Der war wieder gut bevölkert, aber mit gesitteten Menschen, soweit ich das mitbekommen habe. Einige mit Picknickdecke. Ist aber auch ein grandioser Platz dafür! Eine letzte steilere Steigung hoch und schwups, waren wir wieder beim Auto. 13 Kilometer in 3 Stunden. Und ja, das lohnt sich wirklich!

Zuhause angekommen wurde ein Bierchen eingeschenkt und eine Pizza meines neuen Pizzabüdchens um die Ecke getestet. Die war überraschend lecker und somit hatten wir einen perfekten Tag. Außer Amy natürlich, der wir immer so einen Tort antun mit unserer nutzlosen Lauferei. 🙂 Amy, bist ne tapfere, alte Dame!

Mondorf, Sieg-Mündung und -Auen

Heute war schönes Wetter angesagt, Ihr Lieben, daher wollte ich mich mindestens mal für zwei Stunden bewegen; die Waage funkt nämlich ständig S.O.S., wenn ich sie besteige. Gott weiß, an wen… Da ich mit Elke morgen an die Dhünntalsperre fahre, wollte ich etwas in der Nähe und etwas unanstrengendes. Eine schöne Beschreibung fand ich für die Siegauen bei Mondorf. Das liegt nur 20 Minuten Fahrt von hier entfernt.

Obwohl ich erst um die Mittagszeit losfuhr, war es nicht besonders voll und ich fand umgehend einen Parkplatz direkt bei der Rheinfähre, die Mondorf mit Graurheindorf verbindet. Zuerst lief ich am Mondorfer Hafen entlang, umrundete einen See, der „Die Hütte“ heißt, kreuzte ein Gewässer namens Diescholl und fand mich in den Siegauen wieder.

Men kann da echt schön spazieren gehen. Es wechseln sich Auen, Wälder, Wiesen, Äcker, Gewässer und Ortsränder ab; man hat also ausreichend Abwechslung. Die Route ist sehr flach, daher auch für ungeübte Personen prima zu erlaufen.

Viele Tiere konnte man wieder sichten. Und vor allem hören: Spechte, Rabenvögel und lauter zwitscherndes Federvieh. Leider kann ich ja das Gezwitscher eines Rotkehlchens nicht von dem eines Pterodactylus‘ unterscheiden, daher weiß ich nicht, was mich so angepiepst hat.

In zwei Bäumen in den Auen hatte sich eine Kolonie langbeiniger Vögel in dutzenden von Nestern breit gemacht. Ich bin nicht sicher, ob das Kraniche oder Graureiher waren. Auf jeden Fall machten sie ordentlich Krach und begeisterten die staunenden Zuschauer mit ziemlich eleganten Flugvorführungen. In den Bäumen waren sie gut versteckt und ein jeder versuchte, mit seinem Handy einen der Vögel im Flug zu erwischen. Mir ist es einigermaßen verwackelt mit meiner Kamera gelungen.

Zurück geht es entlang der „Obersten Fahr“, an Müllekoven und Bergheim (das ein Fischereimuseum bietet) vorbei zurück nach Mondorf. Apropos Museum: es waren viele Angler da. Und eine Anglerin. Ich glaube, dass das die erste war, die ich in meinem Leben wahrgenommen habe. Ist glaube ich immer noch Männerdomäne.

Zurück in Mondorf war dann die Hölle los. Vor dem mittags verwaisten Eiskaffee standen (mehr oder weniger diszipliniert) Menschenmassen an und als ich zum Auto kam, wurde ich von drei Seiten flehentlich angesehen, ich möchte den Platz für nur sie räumen. Man muss jetzt wissen, dass ich zwei bis drei Minuten brauche, um meine Schuhe zu wechseln und das Navi einzustellen. Das gab zweien ausreichend Gelegenheit sich gegenseitig anzuhupen. Ich bin dann so rausgefahren, dass die nicht-hupenden Damen den Platz ergattern konnten. Hupen ist, glaube ich, auch noch Männerdomäne. Als ob es hilft.

Also, zusammenfassend: Ich habe mir mein Bier verdient (15.380 Schritte) und kann den Weg allen empfehlen. Morgen dann mehr aus dem Bergischen, wenn ihr mögt. 🙂

Snack-Check: Haribo fruitmania

Ihr Lieben, die Schokolade war alle, auf Chips keine Lust, wie wär’s denn mal mit dem guten, alten Haribo?

Ich möchte vorwegschicken, dass ich Gummis dieser Firma ab und zu gerne snacke. Beim Doppelkopfabend kommt Phantasia immer gut, da ist für jeden was dabei. Wenn M. dabei ist, sind allerdings mysteriöserweise die Colafläschchen immer schnell weg.

Heute geht es aber um fruitmania. Ich habe mich beim Kauf von dem dicken Wort „Joghurt“ auf der Packung verleiten lassen und gedacht, es wäre vielleicht ein kalorienärmeres „Gummibärchen“. Naja, 305 kcal pro 100 Gramm.

Soll der braune Haufen in der Mitte eine Erdbeere sein? Und was stellen die anderen „Früchte“ dar? Naja, nicht umsonst hat „mania“ auch oft einen furchteinflößenden Beigeschmack.

Aber der Geschmack und die Konsistenz! Ohjeh. Ich konnte das nicht aufessen. Allein der Vergleich von Produktfoto und Realität hätte mich innehalten lassen müssen. Das Zeug ist wirklich sowas von gar nicht an Obst erinnernd. Und die Textur scheint mir eher die von durchweichtem Eierkarton zu sein, nur viel, sehr viel zäher.

Drei Versuche, Rest in der Tonne. FlopFlopFlop! Note: 6

Schweinebratensuppe „deutsch-asiatische Freundschaft“

Ihr Lieben. Manchmal kaufe ich irgendwas und muss mir dann überlegen, was man daraus macht. Ich weiß, vernunftbegabte Menschen überlegen sich erst, WAS rauskommen soll und kaufen dann ein. Auf jeden Fall entdeckte ich beim Metzger einen sehr schönen Schinkenbraten, der trotzdem mit ein bisschen Fett durchzogen war. Der wurde gekauft. Ihr wisst ja: Ist es mager, wird es hager; ist es fett, wird es nett. Ich befinde mich übrigens gerade in einem sehr nett…. aber das… äh….

Achtung: Kein Salz ins Essen, da in allem anderen ausreichend drin.

Also: Ich habe den Braten mit einer Schaschliknadel 1234mal durchstochen und ihn (etwa 1,2 kg) in Ingwer, Knoblauch, trockenem Madeirawein (man könnte auch trockenen Sherry oder Cognac nehmen), Srirachasauce, Soyasauce, Orangenpfeffer, braunem Rohrzucker sowie einer Mischung aus Sesam- und Sonnenblumenöl (nicht auf dem Bild oben) einen halben Tag lang mariniert. Gut einkneten und öfter wenden! Die Mischung ist nicht so wichtig, von allem etwa 1 Esslöffel; nur mit dem Sesamöl solltet Ihr eher sparsam sein, es ist seeehr dominant. Dafür darf ein Esslöffel mehr Madeira rein. Die Chilis habe ich erst später verwendet. Hm, was nun. Gemüseschublade auf! Aha!

Den Braten nach der Marinierzeit scharf von allen Seiten anbraten. In den großen Topf schmiss ich dann noch 5 geviertelte mittlere Kartoffeln, 9 halbierte Minimöhren, zwei geachtelte Weißzwiebeln und die entkernten Chilis von oben (da hatte ich in der Zwischenzeit vergessen, dass ich die Marinade gesrirachat hatte). Ich gab zwei Esslöffel meiner Gemüsepaste dazu, einen halben Liter kochendes Wasser, die restliche Marinade aus der Schüssel und einen viertel Liter Merlot (das ist ein gefälliger Rotwein).

Alles ab in den vorgeheizten Ofen bei 150 Grad Celsius für zweieinhalb Stunden. Und dann? Feststellen, dass die Brühe superlecker, aber leider auch superscharf ist. Zu viel Sriracha und dazu noch drei megascharfe Chilis. Hmmm…. Es wird eine Suppe.

Etwas Gemüse mit Brühe in einen tiefen Teller, zwei Scheiben zarten Braten drauf und zur Abmilderung der Schärfe einen Megaklacks Joghurt. Für die Farbe noch Frühlingszwiebeln. Leute, ich weiß, dass Eigenlob…. aber das war mal ganz schön lecker!

Wegen der asiatischen Gewürze und der recht deutschen Art der mitverkochten Beilagen heißt das jetzt so; ich hoffe, ich muss deswegen keine Angst vor der Sprachpolizei haben 🙂

Schloss Benrath und Urdenbacher Auen

Ihr Lieben. Eigentlich wollte ich ja an diesem Wochenende mal eine Megawanderung machen. Dafür hatte ich mir die Wahnbachtalsperre ausgesucht. Gestern hatte ich leider zu lange geschlafen, um das zu realisieren und lief nur ein bisschen am Rhein vor meiner Haustür rum. War gut voll da. Und heute habe ich gottseidank zu lang geschlafen, um das zu realisieren und suchte mir etwas kürzeres aus. Ja, gottseidank, denn ich hatte eine neue Jeans an, die mir auf den heutigen 15 Kilometern die Oberschenkel so aufgescheuert hat, dass ich mich bei der längeren Wanderung wahrscheinlich knatschend mitten auf den Weg gesetzt hätte.

Die Alternative war eine Wanderung durch die Urdenbacher Kämpe, wo es unter anderem Auenwälder und den Altrhein zu bestaunen gibt. Gestartet bin ich – das war ziemlich dumm, wie ich zugeben muss – am Benrather Schloss. Sonntag. Schönes Wetter. Schloss. Dumm. Ich suchte ziemlich lange nach einem Parkplatz und der Grund dafür tummelte sich im Schlosspark. Aber man soll ja nicht über ein Problem jammern, dessen Teil man ist. Ich hatte gehofft, dass sich die Menschenmassen in der Aue dann etwas verteilen, aber auch dort war noch ganz schön viel los. Aber da ging es wenigstens ohne Maske, was übrigens auch alle außer mir und zwei oder drei anderen Personen am Schloss glaubten. 100 Menschen pro Quadratmeter mal Dummheit hoch 3.

Das Schloss ist ganz nett und der Park recht weitläufig. Es gibt Teiche und eine Orangerie, Flügelbauten; drumherum wohnen ganz arme Menschen in erbärmlichen Villen. Sehr pittoresk. Ich lief ein bisschen durch Benrath, wo es auch hübsche Fachwerkhäuser gibt, Richtung Fähre nach Zons und bog dort auf den Damm am Altrhein ein. Das ist schon echt schön da. Es sieht zwar alles ein bisschen abgestorben aus, aber dafür herrscht ganz schön viel Leben. Es zwitschert und quakt und gurrt – es wird ein Paradies für Ornithologen sein.

Ich bog auf den Weg zum Haus Bürgel ein, dort gibt es einen Pferdehof und ein römisches Museum. Jetzt dominiert Ackerlandschaft das Bild. Nach einer Weile stößt man auf den Rhein, wo zur Zeit immer noch Hochwasser ist und man Bäume mit von auch früheren Hochwassern ausgespültem Wurzelwerk bewundern kann; der Wanderführer nennt sie Märchenbäume.

Am Rheinufer entlang geht es dann wieder Richtung Norden zum Schloss zurück. Also, wenn man die passende Kleidung anhat, ist das eine schöne Wanderung ohne Steigungen. Besonders bei so schönem Wetter wie heute, wo ich mich peu a peu entzwiebeln musste. Am Ende hat ein T-Shirt gereicht.