(W)Intermezzo: Der Winterblues

Ihr Lieben,

es ist so viel passiert, das ist schon gar kein Schnipsel mehr, das ist schon ein Schnopsel…

Meine asiatische Infektion hat mich auch nach dem Urlaub für 2 Wochen niedergestreckt, wobei ich zwischen Weihnachten und Neujahr auch noch krank arbeiten war. Äußerst dumm, wie mein Arzt später kommentierte. Was das für eine Infektion war, weiß ich nicht. Es habe keinen Zweck, auf alle möglichen Krankheiten zu testen; so lange ich also quasi nicht stürbe, würde man eben auf Besserung hoffen. Es war auf jeden Fall mit tagelangem Fieber verbunden, davon 5 über 39,5° C, trotz Tonnen von antipyretischen Arzneien. Dazu Gliederschmerzen, die so massiv waren, dass ich zwanzig Minuten brauchte, um in meine Socken zu kommen. Es war wirklich ätzend!

Irgendwann war ich dann einigermaßen wieder hergestellt, so dass ich mich um Cora kümmern konnte. Diese hat der Poller Tornado ja unter einem Berg von Dachziegeln begraben. Ein absoluter Totalschaden. Die Windschutzscheibe zertrümmert, der rechte Außenspiegel abgerissen, die Karosserie komplett zerbeult. Der Besitzer des Hauses, vor dem Cora geparkt war, hatte mir geschrieben, alles sei seiner Versicherung, der R&V, gemeldet, was mich erleichterte.

Den Außenspiegel habe ich dann erst einmal selbst wieder angeklebt und mit Silber-Tape stabilisiert und ausgerichtet, so dass er richtig eingestellt war. Wegen der Frontscheibe war ich guter Dinge, dass sich die Versicherung des Dachziegeleigentümers zeitnah meldet. Langer Vorgang auf kurzen Punkt gebracht: R&V braucht keine Sau! In ersten Gesprächen hieß es noch, man kümmere sich und melde sich, dann wurde der Ton rauher und man gab sich unschuldig. Dann meldete man sich gar nicht mehr.

Beim ADAC holte ich mir dann eine Rechtsberatung. Ich solle R&V auffordern, die Dachbegehungsprotokolle herauszugeben. Das habe ich gestern spaßeshalber per E-Mail gemacht, allerdings verspreche ich mir davon nichts.

Machen wir uns nix vor: Cora wird bis zu unserer Trennung verbeult herumfahren, das kann kein Mensch bezahlen, aber die Windschutzscheibe und der Außenspiegel mussten natürlich gerichtet werden. Man wollte bei Car-Glas 1.300 Euro für die Scheibe haben, in meiner Werkstatt 1.000 Euro plus 300 für den Außenspiegel. Ich war not amused. Bis mir ein Nachbar vorschlug, es doch über eine Handwerkervermittlungsseite im Internet zu versuchen. Da fand ich jemanden, der mir die Scheibe inklusive Material für 400 Euro machen wollte. Und es wurde sehr gut gemacht, ich bin ganz begeistert. Leider kann ich den Mann jetzt nicht öffentlich loben, denn er hat das aus reiner… äh… Freundschaft für mich gemacht. Was den Außenspiegel angeht, hat YouTube mir gezeigt, dass es keine Raketenwissenschaft ist, den auszutauschen. Ich warte jetzt aber noch auf das Ersatzteil.

Was die Wohnung angeht: Mein Wohnzimmer war verwüstet, weil die vorderen Balkontüren durch den Sturm aufgedrückt wurden. Das wurde leider erst zwei Tage später bemerkt. Um das Laminat ist es daher geschehen. Auf dem hinteren Balkon hat es den Glastisch atomisiert (sic!!!), gottseidank konnte meine Vermieterin einen Industriesauger organisieren, und einen Stuhl zerfetzt. Mein Dekoschaf (aka Deichgräfin Dörte) hat es auch erwischt.

Durch das abgedeckte Dach hat es ein wenig in die Wohnung reingenässt, aber das ist bei mir deutlich weniger schlimm als bei den Nachbarn. Einem davon ist der Kamin so auf den Balkon geplumpst, dass seine Steinplatten geborsten sind. Und mein Badezimmerfenster ist kaputt, gottseidank nur die äußere Scheibe der Doppelverglasung.

Jetzt heißt es, dauernd daheim sein, weil Sachverständige und Gutachter kommen, der Dachdecker hier und da gucken möchte, die Fensterbauer Zutritt benötigen, ebenso wie der Schreiner, der die Balkontrennwand nun richtet.

Seit zwei Tagen ist Köln nun zugeschneit und ich oute mich jetzt mal als am Rande der Gesellschaft stehende Person: ICH HASSE WINTER! Ja, auch wenn alles unter einer weißen Decke liegt, glockenhell juchzende Kinder Schneemänner bauen oder der Schnee unter den Schuhen knirscht. Es bedeutet Kälte, Nässe, Kälte, Nässe sowie Kälte und Nässe! Ob hier in Köln oder in den Alpen: ICH HASSE SCHNEE! Ich habe mich übrigens erkundigt: Das ist kein ausreichender Einweisungsgrund für eine psychiatrische Klinik.

Alles in allem war das ein besch…eidener Jahreswechsel, den kein Mensch braucht. Aber es war noch nie so klar, dass es jetzt wirklich nur besser werden kann. 🙂 Immerhin gab es im Januar schon zwei Highlights: Ein sehr schöner Tapasabend mit Nachbarn in Polls einzigem Sternerestaurant ohne Stern und der Besuch der Banksy-Ausstellung mit Freunden mit anschließendem Essen in einer Luxus-Pizzeria. Aber es war auch schon alles hausgemacht und ehrlich lecker.

Und ich beschäftige mich fast jeden Abend mit der Planung meiner Kubareise auf eigene Faust, das ist a) sehr spannend und b) habe ich etwas, auf das ich mich gerade so richtig freue!

CU, Euer Gerry

Immer wieder samstags…

Und? Wem habe ich jetzt gerade einen Wurm ins Ohr gepflanzt?

Cora ist ja neulich in einer Parkbucht ziemlich angetitscht worden. Der unfallgegnerische Halter (er war nicht der Fahrer) wollte das ohne Versicherung regeln und heute hatte ich einen Termin bei seiner Werkstatt des Vertrauens, etwas außerhalb von Köln. Dieser will im November alles richten und macht direkt die ganze St0ßstange hinten mit. Ich hoffe, ich bereue die Entscheidung später nicht. Meine Cora, fast ein „Auto des Dorian Grey“, nur, dass es mit mir altert und nicht alleine, hat schon die ein oder andere Falte, die von ihrem umtriebigen Leben zeugt.

Nach der Werkstatt machte ich mich mit meinem gestern gebackenen Kürbiskuchen auf zum Eselpark. Da gab es leckere Kürbissuppe „Indian style“ von Nicole, es wurde ein erster Geburtstag gefeiert und ich habe viel Zeit für meine langohrigen Freunde. Bei der Gelegenheit nahm ich noch einige der neuen Eselpark-Kalender mit (einen bekam ich geschenkt) und ein paar Flaschen Esel-Wein aus der Pfalz.

Um dem Tag die Krone aufzusetzen, war es wider allen Erwartungen auch noch ein sonniger Tag. So könnten Samstage für mich immer verlaufen.

Den Kalender gibt es im Eselpark Zons für 7,- Euro

Hier noch der Link zum Park. Dort gibt es Infos über die Arbeit, die Tiere, die Besucherregelungen und man erfährt über Möglichkeiten zu spenden:

https://www.eselpark-zons.de/

P.S.: Schnipsel, der Hund, war heute auch da. Nach ihm ist diese Kategorie aber nicht benannt 🙂

Die Namibia-Connection in Köln

Seit meiner Namibia-Botswana-Simbabwe-Reise (in Sambia war ich übrigens auch mit einem Fuß und durfte zudem auf Angola glotzen) habe ich mich schon zweimal mit Georg und/oder Silvia getroffen und nun auch mit Vonnie! Für Leser, die es noch nicht wussten: Die Rundreise im südlichen Afrika war gerade auch deswegen eine tolle Erfahrung, weil die Mitreisenden einfach super waren.

Auf dem Weg zu Treffpunkt lief ich an Cora vorbei und bekam einen kleinen Schock: Man hatte sie gerammt und dabei hintere rechte Ecke beschädigt. Die Lichtabdeckung (da gibt es bestimmt einen Fachausdruck für) total kaputt und eine fette Schramme darunter. Hinter dem Scheibenwischer fand ich dann einen Zettel, die Polizei habe den Unfall aufgenommen und einen Bericht in meinem Briefkasten hinterlassen. Nur habe ich keine Telefonnummer des Verursacher, die bekomme ich aber hoffentlich von der Polizei, bei der ich morgen anrufe.

Ich fuhr in die Stadt, wo wir vier uns auf der Touri-Abzockmeile am Rhein trafen. Wir schlürften ein paar Bierchen bzw. Radler und machten dann auf der „Rheinphantasie“ eine einstündige Panoramafahrt. Ich bin tatsächlich in Köln noch nie auf einem Schiff gewesen (wenn man vom Rheinparkshuttlebötchen absieht) und das war dann auch für mich ein nettes Erlebnis. Nach der Rundfahrt ließen wir uns im Delfter Haus noch ein paar Bierchen schmecken und speisten dann bei meinem Haus-und-Hof-Vietnamesen. Den Absacker gab es dann um die Ecke in meiner zweitliebsten Kneipe. Ich habe übrigens ausschließlich zweitliebste Kneipen, dann kann keine beleidigt sein.

Das war ein sehr lustiger Tag mit ein paar schönen Erinnerungen, viel Alberei und Plauderei, und wir werden das auch wiederholen. Möglicherweise stoßen dann ja auch noch andere aus der Reisegruppe dazu – die damals gegründete WhatsApp-Gruppe ist auf jeden Fall noch vollzählig. 🙂

Reisekalamitäten

Brückentage sind ja eine nette Erfindung. Gerade für Kurzreisen. Leider haben das 99% aller Deutschen ebenfalls herausgefunden. Aber was küme ich? Ich bin ja Teil des Problems.

Ich habe vor ein paar Tagen Urlaub für den 30. und 31. Oktober beantragt. Mit dem Wochenende davor und dem 1. November danach hat man einen veritablen Kurzreiseblog… äh…. block.

Ich stöberte. Ah: Malle! Bei Check24.de wurde ich fündig: Freitagabend Flug, Mittwochabend Rückflug. Halbpension, Doppelzimmer, Meerblick. 700 Euro. Hm…. Nicht superteuer, aber auch kein Schnapper! OK, ich buche. Am Ende des Buchungsprozesses (ich hatte schon meine Kreditkarte verifiziert) wurde mir mitgeteilt, dass die Reise leider nicht mehr verfügbar wäre, mir würde aber nichts berechnet. Ach was. Ich sollte mich wohl darüber freuen. Ich guckte natürlich nach und (selbstverständlich!) gab es die Reise noch. Nur eben 165 Euro teurer! Nee, jetzt war ich angepinselt und wollte nicht mehr. Ich muss dazu sagen, dass ich bei Check24 ein Megakunde bin.

Was nun? Ich suchte nach Nordseeküste, ich suchte nach Malle, ich suchte nach Städtereisen (Prag, Dublin, Valencia etc.). Die Preise waren durch die Bank weg jenseits von gut und günstig. Oder aber es war erschwinglich, aber der Ort war viel zu schwer zu erreichen, da 900 Autokilometer entfernt.

Ich suchte weiter: Warum nicht Deutschland? Ich fand bei booking.com ein Angebot! Schwäbische Alb, 5 Nächte im Doppelzimmer mit Balkon und hervorragendem Frühstück. Für insgesamt 14,55 Euro. Ich buchte umgehend, schrieb dann aber an den Hotelier / an die Hoteliesse, dass ich einen Fehler befürchtete und ich natürlich nicht auf einem solch unrealistischen Preis bestünde. Hotel: „Booking hat was falsch gemacht!“. Booking: „Immer diese dummen Hotels!“. Mir wurde vom Hotel alternativ 62 Euro pro Nacht angeboten, von booking.com 97 Euro pro Nacht. Herrjeh. Mir wurde übrigens von einem lieben Bekannten (Huhu A.!) empfohlen, auf dem Buchungspreis zu bestehen. Aber ich bin ja dann doch anders gestrickt. Manchmal finde ich das selbst schade.

Was will ich damit sagen? Nix. Höchstens: Ich vermisse meine Lieblingsreiseverkehrskauffrau, die mich durch viele Jahre immer an wunderbare Ziele gebracht hat. Bis sie selbst auswanderte und ihren Traum verwirklichte. ND, ich vermisse sie/Sie! Sie kannte meine Flugzeit- und Hotelausstattungspräferenzen und wusste auch um meine sonstigen Befindlichkeiten. Und sie hat mich (und manchmal Elke) immer irgendwie richtig untergebracht. Klar, seit Jahren bringe ich mich selbst unter und plane alles alleine. Dennoch glaube ich, dass bestimmte Branchen nicht aussterben sollten. Reisebüros und Buchhandlungen sind dabei hervorzuheben. Aber dort benötigt man kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Und jetzt? Ja, jetzt fliege ich nach Tirana. Weiß Gott, wie das passieren konnte! Von Samstag bis Mittwoch. In ein innerstädtisches Bed&Breakfast. Für 500 Euro. Ich bin gespannt! Effektiv werden es nur drei Tage sein. Aber immerhin bin ich in Karl Mays „Land der Skipetaren“. Dazu wird es natürlich einen kurzen und mehr oder weniger launigen Reiseblog geben.

Cora gesund aus Car-Clinic zurück

Stolze 1200 Kilometer hat Cora mich tapfer nach Dresden, um Dresden herum und wieder heimgebracht. Am Mittwoch steige ich dann ein, fahre los und ein ohrenbetäubendes Schleifen unbekannter Herkunft lässt mich erschauern.

Ich habe Cora dann (unter eigenen körperlichen Schmerzen) die 200 Meter bis vor das Werkstatttor meines Lieblingsmechanikers gefahren, der vollkommen ausgebucht war. Ich sagte, er solle sich Zeit lassen. Ich könne ja Bahn fahren.

Die Wartezeit war schlimm. War es etwas ernstes? Würde ich das Konto plündern müssen? Am Freitagnachmittag dann der Anruf, ich könne Cora abholen. Ein Kunststoffteil einer Verblendung habe sich gelöst und dieses martialische Geräusch verursacht. Hätte nur ein paar Minuten gebraucht, ginge aufs Haus. Ehrlich? Wo findet man noch so etwas. Das sind Momente, wo ich mein Poll über alles liebe. Klar, habe ich etwas für die Kaffeekasse dagelassen.

Auf meine Frage, wie das passieren könne: Unglücklich über einen Bordstein gefahren oder über ein herumliegendes Teil. Vandalismus sei eigentlich an dieser Stelle nicht wahrscheinlich. Vandalismus? Ja, eine Bande zerstört hier systematisch Autos, wirft Scheiben ein, zerkratzt Autos. Cora hat es vor 10 Tagen auch erwischt, sie ziert auf der Fahrerseite jetzt durchgehend eine Narbe vom vorderen bis zum hinteren Kotflügel. In der Tatnacht sind mindestens ein Dutzend Autos betroffen gewesen, plus Dunkelziffer der nicht zur Anzeige gebrachten Schäden. Was geht in solchen Köpfen vor? Wahrscheinlich nichts, da wird nicht wirklich was drin sein.

Die Fahrten in völlig überfüllten Bahnen, die ich unternommen habe, haben mir übrigens eine fette Erkältung beschert. Was wurde da aber auch rumgerotzt, geschnieft und gebellt! Es ist, glaube ich, wieder an der Zeit, mit Maske zu fahren. Und sei es nur, um das Risiko einer Erkältung zu minimieren.

Aber ich bin sehr froh, dass das alte Mädchen jetzt wieder einsatzbereit ist. Es ist erstaunlich, wie sehr ich mich von einem Auto abhängig gemacht habe, wo ich doch fast 30 Jahre völlig ohne eigenes ausgekommen war.

Kölner Ansichten

Vor drei Wochen nahm ich in Köln ein paar Bilder auf. Die Ansicht vom Dom brachte es in der Facebook-Gruppe „Deutschlands schönste Plätze“ auf mehrere tausend Likes. Das verführte jemanden, es in einer anderen, sehr großen FB-Gruppe als ihres auszugeben. Ich war nicht schlecht überrascht, als ich dort mein Werk ohne Quellenangabe und hochgejubelt (ebenfalls mehrere tausend Likes und hunderte von Kommentaren) wiederfand.

Ich schrieb der Dame in die Kommentarspalte, dass ich das nicht in Ordnung fände, woraufhin sie meine Beschwerde mit einem Like versah. Häh? Erst als ich pampig wurde und auch den Administrator der Gruppe anschrieb, wurde mein Bild herausgenommen.

Schnipsel

Ihr Lieben,

so oft möchte ich einen Schnipsel meines Lebens teilen, hatte mir aber bisher dafür auf meiner Seite gar keinen Platz eingeräumt.

Eine Beobachtung, ein Ärgernis, eine Erfahrung. Vieles kann man in einem Satz oder Bild ausdrücken. Das kann etwas Lustiges, etwas Trauriges, etwas Spannendes oder etwas Langweiliges sein. Es ist auf jeden Fall etwas, das mich beschäftigt.

Meine kleine Seite ist auch so etwas wie ein Tagebuch für mich. Daher können etwa Erinnerungen ihren Platz hier finden. Oder eine Fotografie des Tages. Ich bin selbst gespannt, was ich daraus mache.

Euer