Großmarktgegend

Hallo zusammen! Heute Abend sollte es ja Paella geben, also dachte ich daran, mir ein paar Zutaten in den netten Läden rund um den Großmarkt zu besorgen. Ich nutzte die Gelegenheit, mal wieder über den Großmarkt selbst zu schlendern. Da war natürlich nix mehr los, ich war viel zu spät. Wenn der so ausgestorben ist, ist das ein merkwürdiges Erlebnis. Ganz wenige Menschen, sehr viel Dreck. Ein guter Ort, um einen dystopischen Film zu drehen. Sehr, sehr, sehr viel Dreck. Und da werden Lebensmittel gehandelt. Legga!

So sieht es fast überall dort aus.

Das Mare Atlantico ist einer der Läden, in denen auch Normalsterbliche einkaufen können. Italienlastig. Die haben immer viel frischen Fisch, leckeren Käse und Weine und Obst und und und. Ich wollte nur ein bisschen Gemüse und Fisch und kam mit einer vollgepackten Tasche heraus. Man wird IMMER irgendwie fündig. Daneben übrigens das Estilo Argentino. Super Fleisch aus Südamerika. Aber heute nicht mein Ziel.

Auch in der Markstraße liegt das Anduronda. Spanienlastig. Dort wollte ich Arroz Bomba kaufen, der typischerweise für Paella genutzt wird. Aber auch ein paar Galletas Marías (trockene Kultkekse bei Urlauben auf den Kanaren und in Portugal) und eine Tüte Fideua landeten im Einkaufskörbchen. Das sind, ich nenne das jetzt mal so, Paellanudeln. Vielleicht gibt es auch die heute Abend statt Reis. Die Zubereitung ist ähnlich. Einen großen Asiamarkt gibt es übrigens auch. Und das Weinhaus Süd. Prima Einkaufsecke also für Seelentröster, aber in einem usseligen Teil der Stadt.

Dann noch schnell in den Handelshof für Säfte, Alkohol und „normale“ Lebensmittel. Da war vielleicht was los. Als bräche morgen die Apokalypse aus. Alle Kassen waren auf, und dennoch ging die Schlange über den Östlichen Zubringer über die Severinsbrücke hinaus bis zur Tunisstraße. Ja, so kann man auch Urlaubstage rumbekommen.

So, mal sehen, was heute in der (hoffentlich induktionsfähigen) Pfanne landet. Ihr könnt es später nachlesen, wenn Ihr mögt.

Viele Grüße, Euer Gerry

Nudeln oder Reis? Paella oder Fideuà?

Corona-Herd

Ihr Lieben, mein Backofen hat ja unlängst beschlossen, seinen Dienst einzustellen. Er lief zwar noch, aber das Nachlüften war unerträglich laut. Ich musste dann immer die Sicherung rausmachen, sonst wären alle im Umkreis von einem Kilometer in die Luftschutzbunker geflohen.

Ich habe einige Zeit damit gelebt, weil ich auf den Black Friday hoffte. Das war vergebens. In Sachen Kochgeräte tat sich da nämlich nix. Also, montags drauf zum Fachhandel. Einen Herd gefunden, aus dem Lager kommen lassen, um dann festzustellen, dass ich die Ware mit Cora nicht transportieren konnte. OK. Also liefern lassen. – „Ja, wir kämen dann am 7. Januar.“ – Im Ernst??? Also alles wieder auf Null.

Ein paar Tage später zum Elektrohändler vor Ort. Sehr teuer. Plus Lieferung. Plus Anschluss. Plus Extraarbeiten, plusplusplus. Abends tränenüberströmt (hach, immer diese Übertreibungen!) im Internet gesucht. Herd gefunden. Lieferung bis Bordsteinkante frei. Sehr preiswert. Testberichte okay. Lange überlegt, dann Sonntagabend gekauft.

Gestern dann die Mail, man brächte mir die Ware zwischen 8 und 14 Uhr. Tatsächlich stand der Laster um 8 Uhr 30 vor der Tür. Eigentlich dachte ich a) dass die Spediteure zu zweit wären und b) dass ich diese bitten könnte, den Herd für einen Zwanni hochzutragen. Es stellte sich aber heraus, dass der einzige Lieferant zweimal in Rainer Calmund reingepasst hätte und schon nach Abladen schnaufte wie nix und ein feuriges Kirschrot sein Gesicht überzog.

Also die Kiste alleine nach oben verbracht. Da ich jetzt auch nicht das trainierteste Tier im Wohnblock bin, musste ich mich oben erst einmal selbst reanimieren. Ich meine, es sind immerhin 3 1/2 Etagen und laut Lieferschein trug ich 45 kg.

Dann zur großen Freude: Der Ausschnitt des alten Ceranfeldes zu klein, die Metalltraverse im Weg, die Steckdose für den Backofen (läuft jetzt nicht mehr zusammen mit dem Kochfeld) halb hinter einem anderen Unterschrank versteckt und ohne Plastikschutz und zu guter Letzt auch noch die 400V-Anschlussdose kaputt. Daher ab in den Baumarkt, neue Dosen kaufen.

Ja, und dann wurde gesägt, gebohrt, gehämmert und Marathon gelaufen zwischen Dose und Sicherungskasten. Ich war fast 2 Stunden beschäftigt. Aber jetzt läuft das gute Stück und ich wage noch nicht einmal, es richtig auszuprobieren (Funktionen habe ich natürlich geprüft), weil alles noch sooo neu und schick ist. Aber morgen werde ich eine Paella kochen und freue mich schon sehr darauf.

So bekommt man seine Urlaubstage auch rum. 🙂

Liebe Grüße,
Euer Gerry

P.S.: Warum Corona-Herd? Naja, ich habe den alten dieses Jahr so oft benutzt wie seit seinem Erwerb vor mehr als 10 Jahren zusammen. Das hat ihn wohl überfordert. 🙂

Altenberg

Ihr Lieben, die übliche Morgenroutine: Den nichtvorhandenen Bart kraulen, aufstehen, Kaffee kochen, Regenradar ansehen und die Wanderapp öffnen. Heute fiel das Los auf den Altenberger Dom. Waschen, Zähne putzen, Kaffee trinken und ab zu Cora.

Bei Ankunft in Altenberg kam hier und da die Sonne durch, das war echt nett von ihr. Ich schlich einmal um die Kirche herum (es gibt einen Th.-Heuss-Päddchen), begutachtete auch die Nebengebäude, betrat den Dom und zündete für uns alle ein Kerzlein an.

Jetzt ging es auf Wandertoursuche. Nachdem meine Stamm-App schon nach 3 Minuten nicht mehr wusste, wo sie gerade war, lief ich Richtung Märchenwald. Dort am Parkplatz angekommen, wurden mir 284917 mögliche Wanderungen auf einer Schautafel gezeigt. Ich beschloss, die „unverDhünnt“-Wasserroute zu nehmen.

Nach nur 10 Minuten war ich verloren, sah aber irgendwann, dass ich auf der Hexenroute war. Auch okay. Irgendwann musste ich quasi durch die/den/das Dhünn waten. Und irgendwie war irgendwann alles dermaßen schlammig, dass ich bis zu den Knöcheln versank. In Turnschuhen. Juchhee!

Also weiter auf den Höhenweg, von dem ich mir etwas trittfesteren Boden versprach. Der brachte mich dann – ich war ein wenig orientierungslos – wieder nach Altenberg zurück. Hmmmm. Also, dann eben Märchenwald. Aber der hatte geschlossen. Hmmmm. Also dann eben zum Auto und zur Dhünntalsperre fahren.

Ja, mein Navi feierte Nikolaus und Ostern zusammen und schickte mich über Forstwege zur Talsperre. Irgendwann musste ich dann den Wagen abstellen und zu Fuß weiter. Leider war ich wohl auf irgendeiner Höhe, denn es ging steil bergab und dass auf sehr schlammigem Grund. Mein Gleichgewicht war in schwerer Gefahr und ich beschloss, nachdem ich einen Hauch von Wasser durch die Bäume schimmern sah, es für den Tag gut sein zu lassen.

Ab nach Hause durch wieder abenteuerlichen Berufsverkehr, kurz geduscht und dann schon weiter zu Rolf, der für uns ein Steak in die Pfanne hauen wollte. Das war dann ein sehr schöner Abend mit guten Gesprächen, einem leckeren Essen und einem oder zwei Gläschen Wein 🙂

Rolf erzählte mir dann, dass der Märchenwald mich wahrscheinlich nicht begeistert hätte. Und da er mich gut kennt, glaube ich ihm das mal. Aber ansonsten war es ein schöner Tag. Ich wüsste jetzt gar nicht, ob ich schon einmal am Altenberger Dom war. Zwar bilde ich es mir ein, aber ich hatte ein ganz anderes Bild im Kopf. Was soll ich sagen, es gibt auch in der Nachbarschaft einiges zu entdecken.

Morgen werde ich mal mit Wandern wahrscheinlich aussetzen, denn ich habe daheim einiges zu erledigen. Früher hatten wir in der Firma dafür einen sogenannten Hausfrauentag. Zwei halbe pro Jahr, um genauer zu sein. Den durften dann auch die damals noch völlig unbekannten Hausmänner nehmen. Irgendwann war der dann aber fott, wie der Kölner sagt. Schaad.

Bis bald, liebe Grüße, Euer Gerry

Heimbach

Heute früh, liebe virtuell Mitspazierende, hat es hier geregnet und geregnet und geregnet. Und dazu im Radio dauernd Weihnachtssonggedudel. PUH. Schnell den Regenradar konsultiert. Im Südwesten des Landes sah es etwas besser aus, also fuhr ich nach Heimbach, einem schönen Städtchen im Naturpark Rureifel.

Die Autofahrt Richtung Westen war schon schön. Man fuhr ins Helle und die Eifel zeigte sich farbenprächtig bunt. Ein echt schönes Fleckchen Deutschland.

Ich kam später an als erwartet und so machte ich nur einen kleinen Wandergang rund um das Staubecken, vorher einen kleinen Spaziergang durch den Ort.

Auf dem Rundweg sind mir wieder ein paar Tiere begegnet. Ziegen, Schwäne, Gänse und Schafe mit Hasenohren. Ich vermute aber mal kein Genexperiment.

Lammninchen, bist Du es?

Die Wanderung war im Führer als mittelschwer ausgewiesen, sie ist aber leicht, daher war ich eine Stunde schneller wieder am Auto als berechnet, und so reichte es auch noch für einen kleinen Ausflug zur Abtei Mariawald. Ich wollte den Kreuzweg dort abgehen, aber wegen der Witterung gab ich nach kurzer Zeit auf. Ich schlitterte dauernd und hatte etwas Bedenken, mich flachzulegen.

Also zurück nach Köln, wobei ich mal live und in Farbe beobachten konnte, wie gestresst Feierabendfahrer sind. Manchen möchte man Segenswünsche hinterherrufen, denn sie scheinen sich nach dem Jenseits zu sehnen. Mit 230 auf der linken Spur und dann 20 Meter vor der Ausfahrt quer rüber auf den Abbremsstreifen. Dass diese Leute sich selber töten wollen, sei ihnen unbenommen. Dass sie aber andere gefährden, macht sie zu komplett hirnlosen, asozialen Ar…….ern.

Seit ich mich zwangsbewege, habe ich übrigens ein bisschen abgenommen. Daher plädiere ich dafür, dass Spaziergänge und Wanderungen ab sofort von der Kasse übernommen werden sollten. 🙂

Ihr Lieben, hier noch eine kleine Galerie von heute.

Bis demnächst, Euer Gerry

Zündorfer Groov

Heute früh war Superwetter hier, Ihr Lieben. Ich guckte sofort nach Drachenfels (bewölkt) oder Dhünnbachtalsperre (bewölkt)… Nun ja, warum in der Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt. Ich fuhr zur Zündorfer Groov und machte dort einen ausgedehnten Spaziergang.

Hier ein paar Impressionen:

Anschließend klapperte ich ein paar Möbelhäuser ab, meine Esszimmerstühle sehen nach 8 Jahren schon etwas mitgenommen aus und bei einigen wackeln die Beine trotz Nachziehen der Schrauben. Also, was ich nicht begreife ist, dass Stühle, die mir gefallen, einzeln ungefähr so viel kosten wie das Eckschlafsofa mit Bettkasten und integrierter Minibar eine Abteilung weiter. Die Stühle, die ich mir leisten könnte, sind schon im Laden wacklig und haben – das ist wohl gerade modern – fast alle einen Henkel an der Rückenlehne, den ich nicht wirklich schön finde.

Es ging weiter zum Handelshof, ich wollte am Abend Rouladen machen. WOW, der Parkplatz war pickepackevoll. Ich entschied mich, den Einkauf auf später am Tag zu verschieben und zuhause erst einmal einen Kaffee zu trinken.

Am Nachmittag enterte ich dann noch die Poller Rheinwiesen. Man muss ja jetzt jeden Sonnenstrahl dreifach ausnutzen. Es gab viele Drachen zu bestaunen. Ich müsste eigentlich auch noch wo einen haben. Hm. Ich lief bis zur Severinsbrücke und auf dem Rückweg shoppte ich dann noch bei Onkel Albrecht. Ich glaub ich hab den Wander-Virus. Ich brauche wohl doch einen Hund, denn selbst im Regen zu spazieren tötet einen ja nicht, wie ich jetzt weiß. Obwohl, gerade sehe ich den schlammverkrusteten und pitschnassen Hund auf mein Bett hopsen. Ich werde wohl noch genauer darüber nachdenken müssen.

Bis morgen, wenn Ihr mögt.

Guckt Euch später mein Rouladenrezept an. Sie schmoren bereits im Ofen. Ich freue mich schon jetzt darauf!

Euer Gerry

Schloss Burg an der Wupper

Und wieder, liebe Leser, ein Ort, den ich – obwohl so nah und so bekannt – noch nie besucht hatte: Schloss Burg an der Wupper, ein Vorschlag meiner Wander-App. Hier in Köln war es vormittags mit aufgebrochener Wolkendecke sogar mal ein bisschen sonnig, daher fuhr ich gegen 11 Uhr zum Ausgangspunkt der o.g. Wanderung. Leider war es bei Ankunft dort komplett zugezogen.

Sofort, nachdem ich loslief, war mir klar, dass mir gegen Ende der Rundwanderung Ungemach drohen würde, denn es ging steil bergab. Und wie heißt es so schön bei Blood, Sweat & Tears? What goes up, must come down; im Umkehrschluss bedeutet das: die Abwärtswege muss man irgendwann auch wieder erklimmen. PUH!

Es ging durch viel Wald, manchmal blitzten Täler durch die Bäume. Ganz am Anfang konnte man einen Blick auf Schloss Burg erhaschen. Später einen Blick auf Solingen, ganz in der Ferne. Nach etwa 2 Kilometern kam ich an die Sengbachtalsperre, danach ging es wieder sehr lange abwärts bis zur Wupper. Es fing schon früh am Anfang der Wanderung ein bisschen zu nieseln an, aber ab der Wupper hat es sich dann bis Schloss Burg schön eingeregnet. Macht Spaß, mit Schirm über glitschige Waldwege to torkeln.

Die Wupper läuft man dann auf der anderen Seite ein ganz schönes Stück, bis man in Burg ankommt. Ein nettes Städtchen, und von Weitem schon sah ich eine Seilbahn, die mich hoffen ließ, dass mir ein Aufstieg erspart bleiben könnte. Leider war die Seilbahn aber geschlossen. Ich vermute eine gemeine Verschwörung!

An dem Haus der Burger Stadtsparkasse vorbei, das praktischerweise auch die Polizei beherbergt, ging es dann wie vermutet seeehr steil nach oben, aber auf einer kurzen Strecke. Im Zweifelsfall ist mir das aber lieber als eine leichtere Steigung, die sich über Kilometer hinzieht.

Etwas aus der Puste kam ich dann am Schloss an und war gar nicht in der Lage, es so richtig zu bewundern. Irgendwie wollte ich nur noch zu Cora. Trotz Schirm durchgenässt und verschwitzt… da steht einem nicht so wirklich der Sinn nach ausgiebigem Ritterburgbesuch. Aber das bisschen, was ich sah, hat mir gut gefallen (Burg Eltz ist und bleibt aber mein Liebling). Noch mehr hätte ich allerdings eine der Sonnenterrassen – geöffnet und mit Sonne! – und einem kühlen Bier genossen.

Bis zum Auto war es dann nicht mehr weit, ich kam noch an einem Kriegsdenkmal und einem Turm vorbei und schon waren die 10 km rum. Das Bier gab es dann daheim, wo der Himmel mal wieder Farben für mich gemalt hat. Wunnebar! Gleich wälze ich mal ein bisschen meine neuen Reiseführer und gucke mal, was ich noch so alles anstellen kann. Auch gespannt? Dann ab und zu mal wieder reingucken. 🙂

Tschökes, Euer Gerry

Endlich am Mount Rushmore…
Hahaha!

Dellbrück und Dünnwald

Ihr Lieben! Heute sollte ja ein zweiter Anlauf in Richtung Ersatzschlüssel für Cora stattfinden. Ich fand mich weit vor der vereinbarten Zeit im Laden ein, ließ den anderen Schlüssel zum Auslesen da und schlenderte durch Dellbrück. Die Hauptstraße ist nicht schön, hat aber einige wirklich tolle Läden zu bieten: richtige Metzger, Konditoreien, Weinläden, Biomarkt, Dekokram… also, das wünschte ich mir für Poll auch! Und dann war auch noch Markttag. Mit ganz wunderbaren Ständen: Gewürze, Fisch, Wild, Käse. Wundervoll. Allein so etwas ist ja fast schon ein Umzugsgrund. Aber ich würde den Rhein vor der Türe vermissen. 🙂

Zurück beim Key-Account-Manager (der Inhaber des Schlüsselladens steht hinter dem Tresen an der Kasse), der sich mühte und mühte und dann resigniert aufgab. Ich ließ mir dann einen unprogrammierten Schlüssel für Notfälle nachmachen und bekam einen guten Preisnachlass, weil es nicht geklappt hat. Er versucht aber noch über seine Lieferanten herauszufinden, mit welchem Schlüsselrohling das funktionieren könnte.

Ich fuhr dann Richtung Wildpark Dünnwald und suchte mir einen Wanderparkplatz. Es war kalt und nieselte, aber ich wollte mich bewegen und etwas sehen. Und das war dann auch schön. Es waren nicht viele Tiere draußen (wahrscheinlich alle im Homeoffice), aber ich bekam ein bisschen Wild zu sehen:

Auch der anschließende Waldspaziergang tat gut.

Im Dünnwalder Forst gab es vor dem ersten Weltkrieg Schießstände, deren Restanlagen man noch sieht. Im zweiten Weltkrieg wurden dort Deserteure und Kriegsdienstverweigerer hingerichtet. Daran erinnert eine Stele mit einem Ausspruch Ludwig Baumanns.

Was kann man besseres tun, als den Krieg zu verraten?

Ganz zum Schluss lief ich noch zur Diepeschrather Mühle, denn ich bin ja bekanntlicherweise ein Leuchtturm- und Mühlentyp. Leider ist es dann nicht so eine Mühle gewesen, wie ich sie mir erträumt hätte, sondern eine Wassermühle der eher unspektakulären Art. Noch einen Blick auf die Angelteiche geworfen, noch ein paar Tiere gesichtet, dann ging’s auch schon wieder nach Hause zu einem Nickerchen. Kalte Füße machen nämlich müde.

Bis morgen vielleicht, Euer Gerry

Siegburg

Blick von der Abtei

Liebe Lesende. Manchmal bin ich ein kleines Dummerchen, manchmal sogar mehrfach am Tage. Ich stellte im Navi als Ziel einen Parkplatz in Siegburg ein und wunderte mich arg über die Streckenführung. Da ich das öfter tue, maß ich dem aber keine übermäßige Bedeutung bei. Als ich dann aber mit dem Auto in Porz in die Fußgängerzone sollte, schaute ich genauer hin: Restkilometer noch 20, geschätzte Ankunftszeit in 4,5 Stunden. Ach du dicker Brei. Ich hatte das Navi auf Fußgänger stehen. Korrigiert und 25 Minuten später war ich auf dem ausgesuchten Parkplatz.

Zweiter Fehler war, dass ich beim Vorbeifahren mit dem ICE immer dachte, dass das auf dem Berg thronende Gebäude die „Siegburg“ sei. Weit gefehlt, es ist die Abtei St. Michael. Aber ist ja auch nett. Da bin ich dann erst einmal hochgekraxelt, habe die Fernsichten – auch bei trübem Wetter – genossen, habe die Kirche und die Krypta besucht und ein paar Kerzen angezündet.

Abtei auf dem Michel

Von da aus runter in die Fußgängerzone und auf den Marktplatz. Herumgeschlendert. Was soll ich sagen, ich hatte mir das alles aus Erzählungen heraus noch schöner vorgestellt. Wenn man genauer hinguckt, sieht man alte Häuser, spezielle Geschäfte, die es so auf der Schildergasse und der Hohen Straße in Köln nicht gibt. Aber es überwiegt doch die Beliebigkeit (alle großen Ketten sind natürlich vertreten) und ein städtebaulich nachgeradezu ungeheuerliches Nichtkonzept, was insbesondere aus der Kaiserstraße deutlich wird. Ziemlich hässlich mit enormem Potenzial zu sehr hübsch. Vielleicht wird das ja irgendwann mal was. N.B.: Auch die Abtei hat man mit einem misslungenen modernen Gebäude angereichert. Wer das genehmigt und/oder geplant/gebaut hat, gehört an den alten Pranger auf dem Siegburger Marktplatz.

Ich kaufte mir in einem netten Laden einen Endloskerzenhalter, in einer Buchhandlung Reiseführer über Deutschland und auf dem Markt ein Weihnachtsgesteck „für an die Türe“. Merkt Ihr was? Wackeldackel, Klopapierhut, Weihnachtsgesteck? Es ist soweit, ich bin ein alter Spießer geworden.

Auf dem Rückweg noch kurz in den Supermarkt und zuhause die verbrauchten Kalorien erst einmal wieder mit einem gehopften Getränk aufgefüllt. Alles in allem ein ganz netter Tag.

Euer Gerry

Was dann passiert, lesen Sie in der morgigen Ausgabe von „Mann im Spiegel“