Tag 2: Wo scheint die Sonne für so wenig Geld?

In Palma, Palma De Mallorca, liebe Leser, wie schon Chris Wolff zu trällern wusste. Nein, keine Sorge, den kannte ich vorher auch nicht.

Ihr Lieben, da hatte ich heute morgen doch glatt ein leichtes Pochen in meinem Cerebrum. Möglicherweise lag das an den gefühlt 27 durcheinander gemischten Getränken. Ich bin mir da aber nicht völlig sicher. Könnte auch Jetlag gewesen sein.

Das Frühstück war okay, aber die Organisation eher ein wenig durcheinander. Rund um das Buffet gab es ein ziemliches Gewusel. Ein Kaffeeautomat für geschätzt 150 Personen. Außerdem schien es nicht genug Tische für die vielen Gäste zu geben, denn einige mussten dann doch Schlange stehen. Wie ich erst später gesehen habe, kann man auch auf der Terrasse frühstücken. Das werde ich dann morgen machen.

Also, was ich gestern über Ses Illetes erzählt habe ist Unfug. Der Einbahnstraßen-Teil ist im Westen, östlich davon gibt es einen weiteren Teil von Ses Illetes. Das musste ich irritiert feststellen, als ich mit dem Bus Richtung Palma fuhr. Man passiert dann auch Cala Major, das ist so in etwa der Stadtstrand von Palma. Neben dessen Pendant s’Arenal.

In Palma verließ ich den Bus in Santa Catalina, das ist ein ganz wunderbares Viertel mit alten Häusern, sehr viel Charme, vielen Bars und Restaurants und einigen Sehenswürdigkeiten. Die interessanteste für mich, wie sollte es anders sein, die Markthalle. Erika, damit du schon mal Bescheid weißt: da gehen wir Montagmittag Austern und Cava schlürfen. Nicht weit von der Markthalle gibt es ein paar Mühlen. Wohl einst ein prachtvolles Wahrzeichen, wurden sie vor Jahren dem Verfall preisgegeben. Inzwischen scheint sich aber jemand leidlich darum gekümmert zu haben. Im Erdgeschoss beherbergen die Mühlen jetzt Geschäfte und Restaurants.

Von Santa Catalina aus lief ich Richtung Osten über den Passeig Maritim ins Zentrum. Über den Passeig des Born durch die Einkaufsstraßen über die Plaça Mayor bis zur Plaça Espanya. Einen Abstecher machte ich in den Mercat Olivar und in die Santuari de la Mare del Deu de la Salud, wo ich für unser aller Gesundheit ein Kerzlein anzündete. An der Plaça Espanya kaufte ich mir eine Tarjeta, mit der man preiswerter Bus fahren kann. Außerdem kaufte ich einer Straßenkünstlerin ein paar Bilder ab. Leider weiß ich gar nicht mehr, wohin mit dem ganzen Zeug. Ich werde wohl mal wieder umdekorieren müssen.

Ich fand, dass es Zeit war für ein großes Bier. Dafür wollte ich mich auf der Plaça de la Llotja niederlassen, aber dort durfte man nur trinken, wenn man auch etwas aß. Unverrichteter Dinge musste ich wieder gehen. Da gehe ich nie wieder hin! Punto basta! Ich schlenderte weiter durch die Gassen, stieß auf einen Flohmarkt hinter dem Museum für moderne Kunst, und lief ein wenig den Passeig de Mallorca entlang, einst eine Prachtstraße, aber der frühere Glanz scheint verflogen. Justament als ich über die weitere Gestaltung des heutigen Tages nachdachte, kam der Bus der Linie 4 und ich beschloss, nach Cala Major zu fahren. Dort bekam ich dann auch endlich mein schwer verdientes Bier.

Cala Major ist ein typischer Touristenort. Da würde ich jetzt im Moment nicht so gerne wohnen. Aber am Strand zu sitzen, um ein kühles Bier zu trinken, dafür ist es dann gut. Außerdem sind die Supermärkte hier etwas preiswerter als in Ses Illetes. Das ist immens wichtig für meine Weinbevorratung.

Am Nachbartisch saß eine Gruppe Schweden. Die hatte sich bei meiner Ankunft am Strand von Thaifrauen massieren lassen und setzte sich aus einem gemischten Doppel zusammen. Sie schienen schon stark dem Alkohol zugesprochen zu haben, denn es wurde lautstark über Annäherungsversuche der Herren an die Damen gestritten, zwar auf Schwedisch, aber irgendwie erschloss sich das Ganze aus der Situation heraus. Gebusselt wurde trotzdem wie wild. Als es immer lauter wurde, beschloss ich dann doch, in mein Hotel zu fahren, um dort auf der Hotelterrasse noch etwas Sonne zu tanken und einen Aperitif zu mir zu nehmen. Und da sitze ich jetzt gerade und schreibe diese Zeilen.


Ich chatte natürlich auch viel mit Erika. Gestern haben wir uns (und ihrem Gatten Udo) einen Lachflash beschert. Hängt mit unserem letzten Zusammentreffen zusammen. Fragt einfach nach 🙂 Auf jeden Fall wollte sie wissen, welche Einreiseformalitäten es zu beachten gibt. Verständlich, man blickt ja irgendwann gar nicht mehr durch. Scheinbar hat Spanien aber die Pflicht zum Ausfüllen eines Einreiseformulars außer Kraft gesetzt. Naja, das gestern war auch eher eine Farce. Etwa 20 Filmkomparsen aus „Outbreak“, komplett in Astronautenkostümen, standen vor der Gepäckausgabe und winkte alles durch, ohne irgendetwas zu kontrollieren. Aber ehrlich, was sollen die auch machen, wo doch das Einreisezertifikat ausschließlich auf eigenen Angaben der Touristen beruht. Und wer würde, wenn er sich auf den Urlaub freut, „Ja, bin entsetzlich krank!“ angeben?

= = = W E R R B E P A U S E = = = (wieso habe ich eigentlich noch keine Angebote?)

Abends lief ich in den Ort, um Chipirones im einzig geöffneten Restaurant in der Nähe zu essen. Ich lief still schreiend wieder weg, denn draußen saßen einige abgewrackte Gestalten (zurückgelassene RTL-Auswanderer?), die ohne Unterlass rauchten und innendrin sah es so aus, als wäre noch nicht fertig renoviert worden. Übrigens sind alle fünf 5-Sterne-Bewertungen für dieses Restaurant genau 7 Monate alt. Also wieder ins Hotel. Das war heute leider auch nicht der Hit. Aber das Personal ist super nett, und ich habe einen sehr schönen Rosé für mich gefunden. Und die Familie von gestern ist durch ein Pärchen heute übertroffen worden, die hatten das Kinn auf der Tischplatte liegen, um besser reinschaufeln zu können.

Für morgen habe ich nun ein Restaurant in Palma gebucht, damit auch mal das Essen Urlaubsfeeling hervorruft. Den Absacker gab es wieder auf der Hotelbar-Terrasse, heute mit musikalischer Untermalung durch eine Sängerin.

Also, auch wenn immer wieder ein wenig mein genetisch bedingter Motzton durchkommt …. Ich liebe die Insel und freue mich sehr, hier zu sein. Und ich freue mich auf Eri morgen (hoffentlich versaut sie mir nicht meine Chancen bei dem netten Kellner) und natürlich wieder auf Eure Begleitung!

Euer Gerry

Also, mir gefällt es in Ägypten!

Tag 1: Buenos días Matthias, mir sin widder do…

Liebe Leser,

wann mir wohl die Schlager- und Karnevalstitel ausgehen…

Mittags zu fliegen ist auf Kurzstrecke einfach ein Traum. Morgens keine Hektik und spätnachmittags schon Urlaubsfeeling. Die Anreise hat reibungslos geklappt, am Check-in sofort dran, Sicherheitskontrolle 2 Minuten Wartezeit. Perfekt.

Der Flieger war rappelsvoll, aber das war ja nicht anders zu erwarten, stehen doch die Osterferien vor der Tür. Erstaunlich viele schulpflichtige Kinder saßen in der Maschine; ob die wohl alle eine Letzter-Schultag-Erkältung hatten?
Wir landeten pünktlich in Palma, aber auf das Gepäck musste ich etwas warten, denn nach einem großen Schwung von Koffern und Taschen stoppte das Band und es kam nichts mehr. Gott sei Dank warteten noch einige andere aus der Maschine auf ihr Gepäck, so dass ich nicht vermuten musste, dass mein Gepäck verloren gegangen war. Nach einer Dreiviertelstunde war ich dann auch inklusive Gepäck aus dem Flughafengebäude raus. Ist gerade sehr oft das Wort Gepäck….?

Ich beschloss, nicht mit dem Taxi zum Hotel zu fahren, sondern ein bisschen Sightseeing zu machen. Ich nahm den Flughafenbus zur Plaça d’Espanya, das geht sehr sehr schnell. Von dort aus fuhr ich mit der Linie 4, die fährt quasi vors Hotel. Man muss nur noch ungefähr 500 Meter laufen. Ich war ca. anderthalb Stunden unterwegs, sah aber auch was von Palma. Es ist wie Las Palmas oder Santa Cruz de Palma oder Las Palmitas. Oder Köln. Meistens ist es hässlich, es gibt aber auch Oho-Ecken.

Was mögen sich die spanischen „Eroberer“ gedacht haben? Oh, nett hier, wir sollten hier eine Siedlung bauen. Wie nennen wir sie? Hm, hier stehen Palmen, wie wäre es mit… Wenn Eroberer mal nach Köln kommen, dann wird die Stadt wohl in Fassadenfliesen umbenannt.

Der Check-In wurde durch einen kleinen Willkommenscava begleitet und ich wurde persönlich zum Zimmer gebracht. Das war bestimmt auch gut so, denn das Hotelgelände ist labyrinthisch. Durch den Bau in den Hang haben die verschiedenen Gebäude verschiedene Stockwerkzahlen, sind aber über geheime Gänge irgendwie alle miteinander verbunden. Das Hotel ist in die Jahre gekommen, aber ich finde, es hat einen gewissen Charme. Es gibt viele schöne Ecken zu entdecken, Terrassen, schön möblierte Gemeinschaftsräume, Bars, Pools. Das Zimmer ist ausreichend groß und hat einen kleinen Balkon mit direktem Blick aufs Meer. Ob ich die direkt vor meiner Terrasse liegende Poolbar ertragen muss, wird sich noch zeigen, im Moment ist hier nicht viel los. Sorgen machten mir nur die schon am Nachmittag beim Tischtennis völlig außer Rand und Band geratenen Dänen.

Ich lief einmal durch Illetes. Schrieb ich gestern was von „mondän“? Ich muss mich verlesen haben. Der Ort wird quasi von zwei langen Einbahnstraßen umschlossen, eine oberhalb des Hangs und eine unterhalb des Hangs. Sehr, sehr ruhig hier, die wenigen Restaurants haben bis auf eins noch geschlossen, kaum Menschen auf den Straßen, drei eher trist wirkende (und teure!) Mini-Märkte… Aber trotz der vielen Hotels sehr untouristisch und irgendwie urig.

Zurück im Hotel dann der Schock! Es gibt keine hausgemachte Sangria, sondern nur welche aus Flaschen. Aber der Rosé schmeckt auch. Das kulinarische Angebot hier im Ort ist ja, wie beschrieben, schon etwas übersichtlich, daher nahm ich das Angebot des Hotels wahr, auch ohne Halbpension das Abendbuffet zu essen, 25 Euro kostete das, das Thema sollte spanische Nacht sein. Das Essen kam aber leider nicht an das heran, was wir in Cala Millor vor einem Monat hatten. Aber, wie bemerkte der Kellner? Barriga llena, corazón contento. Ihr könnt ja sagen, was Ihr wollt, aber Abendessen ist DAS Lästerereignis in Hotels. Mir gegenüber eine völlig distanzlose Britin, die allen schreckerstarrten Eltern ihre Kinder entriss und flötete, sie passe schon auf, sie liiiiebe Kinder!! Und dann tanzte sie mit denen durch den Saal, verschwand auch mal kurz komplett mit denen. Spooky. Zwei Tische weiter Vater, Mutter, Kind, die alle mit den Oberarmen auf dem Tisch liegend ihre Teller leerschaufelten. Kinn auf Tellerrandhöhe. Es war schwer, da nicht hinzusehen, ach was sag ich, entsetzt hinzustarren!

Meinen Absacker nahm ich dann auf der Barterrasse. Eine Cava-Sangria. Da wurden Erinnerungen an Ibiza wach. Andere Geschichte. In der Bar spielte ein sehr talentierter Gitarrist Kadenzen zu Popmelodien. Er wurde wahrscheinlich von der Hotelleitung dazu gezwungen. Ich wäre gerne hingegangen und hätte mir etwas klassisch spanisches gewünscht, aber die andere Kundschaft machte einen beseelten und zufriedenen Eindruck.

Alles in allem bin ich gut hier angekommen, mir gefällt es auf den ersten Blick und ich werde mich prima eine Woche hier arrangieren können. Ich schicke euch ein bisschen Sonne von hier rüber, wir haben hier Gott sei Dank mal ausreichend davon, und hoffe dass ich euch morgen wieder hier auf meinen Seiten sehe.

Also, ¡hasta Pronto! Euer Gerald

Prolog: „… es geht schon wieder los…

…, das darf doch wohl nicht waaaaaahr sein….“

Liebe Leser,

was uns Roland Kaiser mit diesen Zeilen sagen möchte, weiß ich nicht. Hat wahrscheinlich was mit Liebe und Herzschmerz zu tun. Bei mir bedeutet es, dass der alte Mann schon wieder das Land verlässt und auf Reisen geht.

Diesmal feiere ich (mal wieder) meinen Geburtstag auf Mallorca. Und an vier Tagen dieser Feierwoche (168 Stunden quasi Ballermann! – ihr kennt mich ja) heißt es Eri und Geri im Malleland; denn meine liebe Freundin Erika gibt sich ab Sonntag die Ehre.

Untergebracht sind wir diesmal im Westen von Palma, keine 10 Kilometer vom Zentrum entfernt, in einem kleinen, aber gerüchteweise mondänen Örtchen namens Ses Illetes in einem Hotel direkt auf einer Klippe am Meer. Das Wetter soll etwas besser werden als vor vier Wochen, und so sehe ich mich schon Sangria schlürfend auf einer Terrasse den Sonnenauf… äh… untergang betrachten.

Diesmal buchte ich keinen Mietwagen, was an den österlichen Preisen liegt, die aufgerufen wurden. Kurz vor vierstellig für eine Woche. Ja, lieben Leute, da fahre ich ja quasi eine ganze Woche auch Taxi für und hab noch was gespart. Naja, inzwischen sind die Preise wieder auf Talfahrt, die Anbieter haben wohl gemerkt, dass es nicht viele Trottel gibt, die solche Summen akzeptieren. Aber immer noch sackerlzementteuer, und daher habe ich mich jetzt auf Taxi und Bus eingestellt.

Meine Abflugzeit ist sehr zivil und ich kann morgen früh gemütlich packen und in Stimmung kommen. Gegen 16 Uhr sollte ich schon im Hotel sein. Klar plane ich wieder, mein kleines Tagebuch zu füttern. Wenn Ihr aber dennoch nichts von mir lest, liegt das wahrscheinlich an technischen Problemen und nicht daran, dass ich mich auf einer Schlagerparty in der Schinkenstraße ins Koma getanzt habe. Seid Ihr wieder dabei? Das würde mich freuen! Bis denne!

Euer

Spaghetti mit Bärlauchpesto

Ihr Lieben,

kürzlich lachten mich auf dem Markt zwei Bündel Bärlauch an und ich lachte zurück.

Ich röstete eine Packung Walnüsse (150 Gramm) an (ohne Öl), pürierte den gewaschenen und geputzten Bärlauch (200 Gramm, da bildeten sich schon Blüten, aber die kann man bedenkenlos mitpürieren, genau wie die Stängel) mit einem Esslöffel Salz, gab dann die gehackten Nüsse dazu, pürierte weiter, bis sich eine Masse ohne dicke Stängel oder allzu große Nussteile bildete, streute 150 Gramm Grana Padano und 70 Gramm Emmentalerraspel dazu, wieder pürieren, und goss dann 200 ml kretisches Olivenöl an, dass mir freundlicherweise von Isabella im Tausch gegen Eierlikör zur Verfügung gestellt wurde. Kräftig verrühren und ab in ausgekochte Gläser damit. Ergab bei mir derer zweie. Obenauf etwas Öl, damit es länger hält. Hier hat übrigens Auguste bei allen Schritten geholfen, es ginge aber auch ohne ihn.

Und jetzt kommt’s! Die „schmutzige“ Schüssel nicht ausspülen, sondern eine Portion Spaghetti kochen, bis sie al gusto sind, dann eine viertel Schöpfkelle Nudelkochwasser in die verbärlauchte Schüssel, die Löffel und Schnitzelwerke darin ausschwenken, dann die Nudeln rein. Verrühren und auf einem Teller drapieren. Emmentalerraspel und frisch gemahlenen Pfeffer drüber! Ein Gedicht! Und kein bisschen Pesto verschwendet 🙂

Hefezopf

Ihr Lieben,

ich berichtete schon, dass ich früher sehr große und heuer immer noch kleinere Probleme mit Hefe hatte/habe. Umso mehr war ich gespannt, wie ein Hefeteig von Auguste sich wohl machen würde und habe mir direkt einen Hefezopf vorgenommen.

Also, ich glaube, das Bild spricht für sich. Den Duft und den Geschmack kann ich hier leider nicht transportieren. Aber auch gaaaanz wunnebar! Ich denke, dass die Kneterei im geschlossenen und temperierten Topf mit zum guten Gelingen beiträgt. Ich ließ den Teig auch im Knettopf das erste Mal gehen. So einen unklebrigen Teig hatte ich noch nie. Zöpfchen flechten und Ei auftragen sind dann nur noch Nebentätigkeiten.

So, jetzt hat Auguste gedämpft, gekocht, gerührt, geschüttelt, geknetet… Und wir haben uns kennen- und liebengelernt. Ja, das merke ich am Schnurren des Motors! Wohl!

Bald wird es wieder eigene Rezepte geben, aber unter Einbeziehung von Augustes Talenten. Ich werde dies dann in den jeweiligen Rezepten vermerken, wenn er zum Einsatz kam.

Trivium: Gestern kam eine Dokumentation bei arte über Auguste Escoffier, die war ganz interessant und ist in der Mediathek zu finden.

Mulligatawny Soup

Ihr Lieben,

wer kennt nicht zumindest den Namen dieser Suppe? Sie stellt den ersten Gang in dem Silvester-Klassiker „Dinner for one“, dem Kurzfilm, in dem Butler James ständig über seine Füße und einen Tigerfellkopf stolpert. Die Suppe selbst ist eher eine britische Kolonialistenerfindung denn ein original indisches Rezept. Es basiert aber wohl auf einer ursprünglich indischen Sauce (handelt es sich hier eigentlich um kulturelle Aneignung?).

Weit in die Zeit zurückgehende Rezepte lassen das Gericht wie eine wässrige Brühe mit Einlage erscheinen. Inzwischen wurde einiges verändert und hinzugefügt, so dass wir jetzt wahrscheinlich eine cremige Hühnersuppe mit Currytouch serviert bekämen, wenn wir sie bestellten. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts können übrigens auch Amerikaner diese Suppe bedenkenlos essen, da der britische Optiker, Hobbymusiker und gefeierte Kochbuchautor seiner Zeit William Kitchiner sein Rezept – welches als Basis für die heutigen Varianten angesehen wird – aus medizinischer Sicht für eben dieses Publikum hat anpassen lassen: „ADAPTED TO THE AMERICAN PUBLIC BY A MEDICAL GENTLEMAN.“

Um mich weiter mit Auguste anzufreunden, bereitete ich diese Suppe wieder (fast) streng nach Rezept aus der Rezeptdatenbank des Zaubertopfes zu. Die Rezepte, über die ich hier übrigens in dieser Rubrik schreibe, sind alle auf der Homepage des Monsieur Cuisine zu finden. Man kann einiges davon auch ohne den Topf nachkochen. Oft wahrscheinlich auch – wie im Falle der vielzitierten Hackbällchen – nicht zum Nachteil des Gerichtes.

Ich habe wirklich KEINE Ahnung, wie eine Mulligatawny-Suppe schmecken sollte, aber diese Kreation hier war ziemlich lecker. Ich muss daher mal resümieren, dass der Topfkauf keinesfalls ein Desaster war. Die einprogrammierten Rezepte sind teilweise überarbeitungsbedürftig. Aber durch die Praxis verstehe ich Auguste immer besser und werde ihn zu meinem Vorteil in meine Küchenarbeit integrieren können.

„The soup looks fine, James. But where the heck is my Sherry?“

Eierlikör und Gulasch

Ihr Lieben,

was für ein Berg von unterschiedlichen Rückmeldungen man erhält, wenn bekannt wird, dass man sich einen Zaubertopf angeschafft hat.

  • Wieso denn diesen billigen?
  • Häh, Du kannst doch aber kochen.
  • Oh, wie nett, hier mal ein Rezept. Und noch eins. Und noch eins. Und…
  • Endlich kommst Du zur Vernunft! (einer meiner Lieblingskommentare)
  • So wat kommt mir nich in dat Haus!
  • Ich habe auch einen, können wir unseren Frust austauschen?

Eine meiner Lieblingskolleginnen hat mir ihr Leid geklagt, dass sie mit einem Konkurrenzprodukt viel Ärger hat. Wir haben spontan eine Selbsthilfegruppe gegründet. Wir klären dort so existenzielle Fragen, wie man den Teig problemlos vom Messer bekommt oder ob das viele Zwischendurchdentopfspülen wirklich immer erforderlich ist. Sie ist Halbitalienerin und war entsetzt, dass ich Auguste für Polpette missbraucht hatte. „Geraldo, das KANN doch gar nicht funktionieren!“

Was den Eierlikör angeht, lasse ich mal den Spanischkurs für ihn sprechen:

Petra F: „…der Eierlikör … war estupendo 😋“
Luis A.: „Yo me lo hubiera bebido todo el Eierlikör, estuvo muy rico.“
Hubertus A.: „Iiiiih, Eierlikör.“
Gerry D.: „Das ist der wohl beste Eierlikör, den ich in meinem ganzen Leben selbst gemacht habe!“
Unbeteiligter Dritter: „Wie oft hast Du denn schon Eierli…..“
Gerry D.: „Halt die Klappe!“

Bei der Herstellung habe ich übrigens gelernt, dass man, nachdem man den Zucker pulverisiert hat, nicht sofort den Deckel des Gerätes entfernen sollte. Ich stand in einer Puderzuckerwolke und sah fast aus wie ein abgeknabbertes Zuckerwattestäbchen.

Dann versuchte ich mich noch an Gulasch. Der oder das Gulasch, eine Grundsatzdiskussion zwischen verschiedenen Dialekten. Und bestellt in Ungarn bitte Pörkölt. Ich entschied mich für ein klassisches Rezept. In den Kommentaren zu diesem Rezept wurde das Problem der Fleischzerrupferei thematisiert, das ich ja schon teilweise bei meinem Butterchicken-Versuch beobachten konnte. Ich habe eine Frage ins Forum gepostet, wie man das verhindern oder minimieren könne, man ließ mich aber bisher im Dunkeln damit. Wie würde es also werden?

Also, ich habe wieder sklavisch nach Rezept gekocht. Am Ende waren die Stücke noch erkennbar. Mist, dachte ich, dann wird es ja wohl zäh sein. Manchmal bin ich ein wenig zu pessimistisch veranlagt. Nun, wenn ich normalerweise Gulasch koche, nehme ich den Dampfkochtopf; darin wird das Fleisch in der Regel butterzart. Den Zaubertopf würde ich als einen Zwitter sehen: Es wird zu einem Dreiviertel geschmort, der Rest wird, allerdings ohne großen Druck, gedämpft. Denn der Deckel schließt sehr dicht ab. Das Ergebnis kommt aber weder an die Dampfdruck- noch an die Schmormethode ran; es ist zwar nicht zäh, aber teilweise schon seeehr bissfest. Geschmacklich ist es aber in Ordnung. Bisschen Chili obendrauf, bisschen Salz und das obligatorische Ministräußchen Petersilie.

Das Urteil meiner lieben Nachbarinnen Isabella&Isabella, denen ich gerade sowohl etwas Gulasch als auch Eierlikör rüberbrachte, erfahrt Ihr dann gegen Mitternacht bei CNN in den Breaking News.

Auguste wird sich am Wochenende mal an Teigen versuchen, eventuell auch mal an Eischnee und/oder Sahne. Ich berichte dann wieder fast live und fast in Farbe.

Auguste

Ihr Lieben,

Anfang letzter Woche gab es bei einem großen Discounter einen Foodprocessor zu erwerben, den Monsieur Cuisine Connect. Das ist so ein Thermomix für Arme. Wobei, das ist ja der Kochtopf. Also eher etwas für nicht ganz so Reiche… Und da inzwischen einige Freundinnen mit dem Luxusmodell gute Erfahrungen gemacht haben, habe ich in einer Nacht- und Nebelaktion dieses Gerät um Schlag 0 Uhr 01 im Online-Shop bestellt. Denn ich wollte mich keineswegs in einer Filiale in eine wilde Schlägerei verwickeln lassen.

Ich gebe zu, ich habe immer gerne Artikel über diese Geräte gelesen, vor allem wegen der darunter befindlichen Kommentare. Kaum eine Erfindung spaltet die Nation ja so wie der Thermomix samt Anverwandten. Und kaum ein Kommentar, der nicht ganz außen eine Extremposition einnimmt. „Ich KANN ohne dieses Gerät nicht mehr sein. Es hat mein LEBEN verändert! Und die Neider sollen mir den Buckel….“ gegen „Ich brauche so einen Quatsch nicht, ich brate mein Steak mit bloßer Hand über dem Feuer!“ Autsch. Naja, es ist ja Mode, extrem zu sein, und nicht mal Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen und eine zivile Diskussion zu führen.

Mittwoch war mein neuer Küchenhelfer dann da. Zu Ehren Escoffiers, dem Koch der Köche, nannte ich ihn Auguste (nicht, dass der sich im Grabe rumdreht). Ohgühst ausgesprochen, bitte! Abends dann erst einmal die Bedienungsanleitung studiert. Herrjeh. Fast schon eine Raketenwissenschaft. Donnerstag vor der Arbeit kochte ich daher erstmal ein Ei im Zaubertopf. Ja, ernsthaft, so nennen sich diese Geräte in der Fangemeinde! Ja, und das Ei war dann auch ganz zauberhaft. Hm, hatte ich da etwa den teuersten Eierkocher der Welt…. ach nee, das wäre ja das Konkurrenzmodell.

Am Freitag hatte ich dann genug Zeit, in die Rezeptwelt einzutauchen und kochte – fast sklavisch nach Rezept, und wie alle wissen, mache ich das besonders gerne – indisches Butterchicken (das hatte ich auch schon einmal freihändig gemacht und fand es sehr lecker). Die einzige Abweichung vom in der Maschine programmierten Rezept war, dass ich Butterchicken-Masala statt Garam Masala nahm.

Was soll ich sagen? Ich war begeistert, dass ich so wenige Küchenutensilien gebraucht habe, dass ich nicht aufpassen musste und irgendwie alles wie von Zauberhan…. äh…. ach daher…. Nicht so angetan war ich davon, dass das Hühnerfleisch am Ende sehr zerfasert war und nicht in den schönen Würfelchen, in denen ich es gewollt hätte. Aber es hat (zusammen mit Pitabrot) verdammt lecker geschmeckt.

Am nächsten Tag dann – wieder sklavisch – Polpette. Hackbällchen in Tomatensauce, italienisch gewürzt. Ich wollte Reis dazu machen und war entzückt, dass eine der Moderatorinnen im Cuisine-Forum schrieb, den könne man ja im dafür vorgesehenen Körbchen über die Sauce im Basistopf hängen, der würde dann direkt mitgegart. Das Rezept schien mir ein bisschen profan (so wenig Gewürze?), aber ich muss Auguste ja erst einmal kennenlernen. Und ja, das war wieder sehr einfach und utensiliensparend. Aber. Aber, aber, aber. Es war absolut fade. Gedämpfte Hackbällchen mit der Konsistenz eines alten Flummis und null Aroma. Okay, das kann man ja ändern, indem man die Rezepte anpasst. Aber dann der Reis. Fast genau so knusprig, wie er aus der Tüte kam. Schade um den schönen Basmati. Ich hatte noch Mikrowellenreis da, den machte ich dann schnell dazu. Aber es war eine große Enttäuschung.

Heute Nachmittag dann machte ich meine Gemüsepaste mit dem Zauberding. Das hat wiederum viel Zeit gespart, auch wenn die Lauchfasern mit meiner Handmethode im Endergebnis irgendwie weniger präsent sind. Aber sonst ist die Paste wirklich gut geworden. Alle Achtung, wie stark der Motor ist.

Später mache ich vielleicht noch Eierlikör für meine Spanischgruppe am Montag, mal sehen, ob der was wird. Tout le monde ist ja begeistert von selbstgemachtem Eierlikör, vielleicht ja auch von unserem. Wie schrieb schon Hape Kerkeling ins Buch des wirklich weisen Wissens: “Ich nehm gerne noch ein Eierlikörchen. Dat Leben muss doch irngswie weitergehn.”

Über meine weiteren Abenteuer mit Auguste halte ich Euch dann hier in dieser Rubrik unregelmäßig auf dem Laufenden.

Tag 7: Hauptstadtbesuch

Ihr Lieben!

Ich weiß, Ihr könnt dieses Jammern auf hohem Niveau nicht mehr lesen. „Da haben die Urlaub, während ich mich hier abrackere, und kümen über das Wetter.“ Aber s’ist so, es wird immer schlimmer. Da Regen angesagt war, sind wir nach Palma gefahren, da wir dort zur Not im Kaufhaus Corte del Inglés oder in irgendwelchen Bars und Restaurants würden unterkommen können.

Wir suchten uns das Parkhaus am Parc del Mar aus, das ist angeblich etwas teurer, aber es ist toll zu erreichen und quasi unterhalb der Séu, der Kathedrale von Mallorca, angesiedelt. Bei Ankunft regnete es tatsächlich, und das nicht unerheblich, so eilten wir erst einmal zu einem Café, das eine von Elkes Patientinnen ihr empfohlen hatte. Das ist dann auch ganz nett da und der hochpreisige Latte Macchiato war sehr lecker.

Wir liefen durch die hübschen Gassen von der Sé bis zur Plaça España und machten uns dann auf zum Mercat d’Olivar, den Markthallen, um wieder einem kleinen Getröpfel zu entgehen. Ich wiederhole mich, ich weiß; alte Männer tun das gerne und es ist eine liebenswerte Angewohnheit, wenn man es zulässt und nicht dauernd betroffen ist, aber: Ich LIEBE Markthallen!!!! Ich möchte am liebsten direkt neben einer wohnen. Ich würde jeden Tag dort einkaufen und Austern und Cava schlürfen und mit den Händlern über die Farbe von Artischocken fachsimpeln. 🙂

In der nächsten Regenpause ließen wir uns ein bisschen durch die Stadt treiben, suchten immer, wenn es angezeigt war, Schutz unter Arcaden oder Dächern und bewunderten die vielen kleinen schönen Lädchen, die es gibt, erliefen das Viertel um die Kathedrale, entdeckten versteckte Hinterhofplätze und freuten uns an verwinkelten Gassen. Selbst das Restaurant, das wir an meinem 50. Geburtstag unsicher gemacht hatten, haben wir wiederentdeckt.

Es war – trotz des Wetters 😂🤣😂 – erstaunlich wenig los. Viele Cafés und Bars hatten geschlossen, die fliegenden Händler machten sich rar und so lebhafte Orte wie die Plaça de la Reina, die Avinguda de Jaume III und der Passeig del Born waren fast wie ausgestorben. Am Santa Eulalia-Platz hatten dann ein paar Bistros auf und wir ließen uns auf ein Getränk nieder. Elke bekam dann den noch fehlenden Schnipsel spanischer Esskultur kredenzt, den Bocadillo. Manche behaupten, es sei nur ein Baguette mit z.B. Schinken und Käse belegt. Aber weit gefehlt, meine Damen und Herren! Es ist ein Bocadillo!

Palma ist auch bei Regen gut zu erkunden, es war ein würdiger Abschluss unserer netten Urlaubswoche. Wir haben die Tage hier als Auszeit empfunden, wir haben viele schöne Dinge unternommen und uns ein wenig verwöhnen lassen. Und nun heißt es leider so langsam Abschied nehmen. Bei Condor eingecheckt hatten wir schon während des Frühstücks, die Rezeption weiß, dass wir ein Early-Bird-Breakfast brauchen, eine letzte „beste Sangria der Welt“ nahmen wir auch noch ein. Zudem war heute Abend im Restaurant irgendeine Art „Día de las comidas nacionales“ und das war ja dann auch passend.

Morgen früh geht es um 6 Uhr 30 Richtung Flughafen und dann heißt es Chau Mallorca. Drei Wochen später bin ich wieder hier und dann wird Erika mich für eine kurze Zeit begleiten.

Elke danke ich für die schöne Zeit und Euch Lesern für Eure virtuelle Begleitung. Bis bald, Euer

Ein letzter Balkonwein…

P.S.: Liebe Maren, Elke benötigt viel mehr Infos über Amy. Bitte zukünftig alle halbe Stunde einen Zustandsbericht schicken, dem jeweils drei Beweisfotos beigefügt sind. 😁

Tag 6: Sind wir eigentlich in der Bretagne?

Ihr Lieben,

man soll ja immer versuchen, das Beste aus unvorhergesehenen und / oder unschönen Umständen zu machen. Aber rein urlaubstechnisch werden wir hier ganz schön auf die Probe gestellt. Heute war mir sogar mal danach, einfach einen Mittagsschlaf zu halten.Im URLAUB!!! Aber wir frieren uns hier stellenweise ’nen Ast ab, es ist trüb und grau und auch ohne Regen irgendwie nass. Puh.

Heute früh entschieden wir uns für eine weitere Wanderung. Immerhin konnte uns die Sonne nicht einen nach ihr benannten Brand in den Nacken zaubern. Der Hotelanimateur wies uns auf diese Strecke hin und wir fanden sie auch in unserem Mallorca-Wanderführer, den ich bei einem weltbekannten Discounter erstand. Okay, tolle Ausblicke, nicht zu viele Höhenmeter und in der Nähe. Also, ab dafür.

Wir fuhren zur Cala Estany d’en Mas, parkten unsere Luisa dort und irrten schon in der ersten Minute orientierungslos am Startparkplatz herum. Ich nehme es vorweg: Unsere Wander-App hatte nicht ihren besten Tag. Lissi (so heißt die nörgelige Stimme der App bei mir) hat nur rumgezickt, uns ständig in die falsche Richtung geführt und irritierende Angaben gemacht: „Gehen Sie jetzt scharf links und kehren dann um!“, „Die Route wird neu berechnet, springen Sie derweil über die Klippe!“, „Sie sind rettungslos verloren und müssen alle sterben!“ waren noch die nachvollziehbareren Ansagen. Meisten war sie aber beleidigt und hat gar nichts gesagt oder angezeigt.

Naja, wir haben die Höhepunkte der Wanderung auch ohne sie entdeckt. Einen Felsbogen inmitten gischtiger Brandung, hochlandmooranmutende Landschaften, Felszungen, Ziegenherden und einsame Buchten. Es mutete wegen der wilden Brandung, der Klippen und des neblig-salzig-eisernen Klimas an, wie an den wildesten Atlantikküsten! Wir fühlten uns wie im November in der Bretagne.

Die Wanderung wurde als nicht zu leicht ausgewiesen, was aber nicht nur an den Anforderungen an die Kondition lag. Die waren eher im machbaren Bereich angesiedelt. Mal 30 Meter eine Klippe hochkraxeln oder 20 Meter einen Felshang herunterhangeln. Was aber wirklich nachher aufs Gemüt schlug: Es war ein Haxenbrecher-Weg! Geröll, Erosions-Stalakmiten, Gestrüpp mit Fallschlingen. Wir stolperten uns den Weg entlang, das war schon Slapstick. Obwohl man quasi nur noch auf den Boden vor einem starrte, legte man sich fast alle zehn Meter flach. Das machten wir ein paar Kilometer fast ohne Murren mit, wir waren noch motiviert. Aber auf dem Rückweg… Meine Flucherei war nicht jugendfrei. Mehr als einmal schmetterte ich ein „Ich hab’s satt!“ in derberer Form über das Gestrüpp hinweg. Zusammenfassend also: Tolle Ziele, besch….. Wanderweg. Wir sind froh, dass wir uns nichts gebrochen haben, das wäre durchaus im Bereich des möglichen gewesen. Und eine Fußreflexzonenmassage brauchen wir trotz stabilen Schuhwerks auch die kommenden dreißig Jahre nicht mehr.

Wir waren froh, nach nur ein paar Stunden wieder bei Luisa zu sein. Die Bar in der Bucht hatte geschlossen, die hätten mit uns das Geschäft ihres Lebens gemacht. Also fuhren wir ins Hotel zurück und süffelten erst einmal unser schwerverdientes Wanderbier. Und dann war uns nach hinlegen. Etwas über eine Stunde habe ich dann gepennt, bis Elke anklopfte. Wir waren uns einig, dass wir uns Sonne im Glas holen mussten. Also ab in die Hotelbar zur Sangria. Und Nüsschen und Oliven und Schaumzuckerzeug. Denn das gibt es zu jedem Getränk dazu.

Nach dieser Stärkung liefen wir noch einmal die Promenade von Cala Millor entlang. Von den vielen Läden hier hatten nur sehr wenige auf. Und es blies kalt vom Meer und es war grau und das Meer brandete schon fast schwarz an, so aufgewühlt war es. Zwei Surfer ernteten unseren Respekt. Aber auch unser inneres Kopfschütteln. Wie sehr muss man seinen Sport mögen?

Wir kehrten zum Hotel zurück und tranken Elkes Geburtstagssekt. Habt Ihr den Eindruck, wir hätten heute viel getrunken? Ach, was soll’s… Ja, haben wir. Wir saßen in Winterjacken auf dem Balkon und redeten uns Mut zu. „Immerhin sind wir an keinem Tag komplett durchnässt worden!“

Im Restaurant war heute asiatischer Abend. Da hatte ich mir eigentlich nichts besonderes drunter vorgestellt. Aber es war wunderbar. Die Köche hier können was. Essen und Trinken als Therapie 🙂 Abends, zuerst auf dem Balkon, dann auf dem Zimmer, lieferten Elke und ich uns ein Kopf-an-Kopf-Rennen beim Tavli-Spiel. Sie hat schon wieder gewonnen. Ich glaube, ich möchte die Geburtstagsgeschenke zurück.

Morgen werden wir uns wahrscheinlich in Palma rumtreiben, gehört ja irgendwie bei einem Malle-Urlaub dazu. Seid Ihr dabei?

Liebe Grüße
Euer Gerry

Für jeden Haxenbruch oder Sehnenriss wird auf diesem Steinhügel ein Stein abgelegt. Er wird jeden Monat erneuert.