Wanderung bei Lindlar

Ihr Lieben. Traumwetter hier seit Tagen, jetzt endlich Wochenende! Jetzt wandern. Mit Rolf und Otto gestern abgeklärt wohin und beschlossen war’s: Bergisches Land, Schloss Ehreshoven als Ausgangspunkt, dann über die Brücke von Kastor und weiter über Hohbusch und Hohkeppel.

Ich holte die Beiden bei sich zuhause ab und wir fuhren knapp 20 Minuten zum Ausgangpunkt der Wanderung. Witzigerweise teilte mir das Navi mitten auf einer vielbefahrenen Straße mit, ich habe nun mein Ziel erreicht. Hm. Irgendwie wollte ich das Auto dann aber doch nicht einfach dort stehen lassen. Wir fuhren ein paar Meter retour und fanden bei einem Restaurant einen Abstellplatz. Von dort aus führte uns Lissi, meine Wanderapp zuerst zu einem Wasserkraftwerk, einer kleinen Kapelle, dann über eine Hängebrücke sowie teils verschneite und vereiste, teils matschige Wege durch Wälder, über Wiesen und auch durch kleine Ortschaften vorbei zu schönen Aussichtspunkten. Und natürlich zum Wagen zurück.

Wir liefen etwa 12 Kilometer und hatten dabei Spaß, besonders auf den total vereisten Strecken, wo wir – ein bisschen mit den Armen rudernd – aber trotzdem vorwärts kamen. Wir kletterten einen Hochsitz hinauf, wo wir eine schöne Aussicht hatten. Wir besuchten ein kleines Kirchlein und liefen anschließend den sogenannten Liederweg entlang, wo wir trotz unserer herausragenden Performances keinen Plattenvertrag ergattern konnten. Ich intonierte „Am Brunnen vor dem Tore“, Rolf irgendwas mit Westerwald und Otto sang in einer Sprache, die ich nicht verstand. Vielleicht japanisch?

Mitten in der Pampa haben wir uns über eine Bushaltestelle lustig gemacht, an der der „Schulbus“ das erste Mal um 11 Uhr 30 Fährt. Erst zuhause stellte ich fest, dass diese Haltestelle für das fiktive Eifeldorf Hengasch ein Drehort war. Wie, „Hengasch“ sagt Euch nichts? Fataler Fehler! Googlen und angucken!

Ansonsten ist auffällig viel abgeholzt auf der Strecke. Borkenkäferprophylaxe wahrscheinlich. Das macht den Wald etwas trist, ermöglicht aber auch gute Ausblicke.

Es war auf jeden Fall eine himmelblau-klirrend-schöne Wanderung, die ich jedem ans Herz legen kann. Besonders, wenn man so nette und lustige Begleitung hat.

Ville-Seen-Platte

Als wäre ich gestern nicht schon genug gelaufen, Ihr Lieben, habe ich mich heute mit Elke und Amy zu einer Wanderung an der Ville-Seen-Platte verabredet. Es sollte ja heute überall so schön sonnig werden. Punkt 11 Uhr fuhren wir in Poll los, zum Startpunkt Wasserturm am Heider Bergsee. Von Sonne kaum eine Spur. Hm. Mal ehrlich, ist Meteorologie eigentlich eine Wissenschaft oder wildes Rumraten mit ab und zu mal Treffer landen? Grmphf!

Aber wir hatten trotzdem eine schöne Wanderung! Ein bisschen Schnee lag zu Beginn noch und die Luft war schön winterfrisch. Manchmal kamen wir nicht so wirklich an die Seen heran, dafür mussten wir an anderer Stelle fast drin baden. Vom Heider Bergsee ging es zum Bleibtreusee, wo wir am Strand der Wasserskianlage eine kleine Snackpause einlegten und zu unserer größten Verwunderung Schwimmern beim Baden zusehen konnten. Wohlgemerkt: Es lag Eis auf den Seen. Die Herrschaften kamen auch nach kurzem Aufenthalt krebsrot wieder heraus. Nunja, wem’s Spaß bereitet…

Wir liefen weiter zum Albertsee, am Franziskussee vorbei zum Untersee, ließen den Entenweiher rechts liegen und kamen dem Pingsdorfer See dann gefährlich nah. Die Wanderroute führte uns insbesondere dort durch Matschschlickschlammschmodder sondergleichen und wir rutschten und hangelten uns so mit Ach und Krach am Ufer lang. Manchmal mussten wir ein wenig Akrobatik bemühen, um über umgestürzte Bäume zu turnen. Amy hat das alles tapfer mitgemacht, obwohl sie nach zwei Dritteln der Wanderung wieder ihren „Seid-ihr-eigentlich-zu-retten-Blick“ aufsetzte. Wir hatten sie aber vorher vorgewarnt und sie wollte – das bekräftigte sie mit einem ohrenbetäubenden Jaulkonzert – unbedingt mit.

Elke war übrigens nach eigener Aussage schon am Vortag die Strecke abgegangen, um mir einen Maibaum (siehe Bild oben) hinzustellen, was ich ganz entzückend fand! Insgesamt ist die Strecke knapp 15 km lang und ist von viel Wald und Wasser geprägt. Und viel Matsch. Sehr viel Matsch! Durch zwei kleine Pausen und das abenteuerliche letzte Achtel der Strecke bedingt waren wir insgesamt 4 Stunden unterwegs. Wir fanden es schön, sind uns aber einig, dass im Frühjahr und bei klarem Himmel es uns noch besser gefallen hätte. 🙂

Selfie mit Hund, immer wieder eine Herausforderung!

Zuhause dann noch der fast schönste Teil einer Wanderung: Die Belohnung! Diesmal ein Hefeweizen. Yummie!

Wahner Heide – Geisterbusch

Heute, Ihr Lieben, ging es in die nähere Umgebung. Rolf, Otto und ich waren zum Wandern verabredet, da aber das Wetter instabil war, suchten wir uns eine kurze Wanderung in der Nähe aus. Es sollte ein Rundweg in der Wahner Heide werden, wo die Stadt Köln vor etlichen Jahren dachte: „Was für ein schönes Naturschutzgebiet mit so vielen schützenswerten Arten! Da können wir doch den Flughafen….“ Und so geschah es ja bekanntlicherweise auch.

Wir starteten in Rösrath, liefen unter der A3 durch und bestaunten erst einmal die … nunja …. interessante Bebauung am Rande der Wahner Heide. Bisschen Bauwagenplatz, bisschen Schrottplatz, bisschen heruntergekommenes Gewerbegebiet. Aber schon schnell waren wir in der Heide. Zu Beginn begrüßt von Pferden, Ziegen, Schafen und sogar einem Maultier (nehme ich an, denn für einen Esel schien es mir zu groß).

Die Heide selbst ist eine sehr schöne Landschaft, mit alten Eichen hier und dort und viel Ginster und Matsch und Gegend. Auf jeden Fall schön flach, man kam nicht aus der Puste.

Nach der Hälfte der Strecke langten wir an der Umzäunung des Flughafens „Konrad Adenauer“ an. Zurück ging es durch den Geisterbusch, wo eigentlich Schnucken und Schafe und Esel grasen sollten; die sind aber wahrscheinlich dann doch eher in ihren Winterunterkünften gewesen. Übrigens auch ein gefundenes Fressen (darf man das in dem Zusammenhang eigentlich so sagen?) für Ornithologen, wimmelt es doch hier von Vögeln aller Arten.

Eine Gedenkstätte lag auch auf dem Weg. Ausgerechnet „Hoffnungsthal“ hieß hier ein Gefangenenlager des zweiten Weltkriegs, wo unzählige Soldaten den Tod fanden – durch Folter, Hinrichtungen und Krankheiten.

Kurz vor Ende des Rundweges kamen wir noch an einer Greifvogelauffangstation vorbei, wo eine Mitarbeiterin gerade mit einem Sperber und ein Mitarbeiter mit einem Habicht Gassi gingen. Wir fragten, ob wir mal gucken dürften und hatten dann eine kleine Lehrstunde darüber, was dort alles so passiert: wie sich Vögel verletzen, wie sie aufgepäppelt werden… Zwei sehr nette Menschen und ein tolles Highlight! Man kümmert sich um etwa 70 bis 80 verletzte Tiere, die ausgewildert werden sollen, wenn sie wieder hergestellt sind, füttert aber auch wilde Vögel. Dazu trägt man dann ein paar „Futtermittel“ in den Taschen herum. Die Station gehört zum Komplex „Heideportal Turmhof“, wo noch andere interessante Projekte laufen. Übrigens: Hier kann man spenden.

Insgesamt sind wir knapp 10 Kilometer gelaufen und haben dafür eindreiviertel Stunden gebraucht. Bei Rolf gab es dann noch einen Glühwein und Käsewürfel. Das war ein sehr schöner Tag mit sogar drei Schneeflocken! 🙂

Die drei Schneeflocken…. 🙂

P.S.: Fressende Bäume hats hier. Bei „Herr der Ringe“ hießen die „Ents“

Otto-Maigler-See

Heute war Spazieren am Otto-Maigler-See angesagt. Der liegt im Kölner Westen und ist Teil einer Seenlandschaft, die im Sommer überaus gut besucht ist. Verabredet war ich mit Petra, die ich auf dem vollen Parkplatz am See zur verabredeten Zeit traf. Wir sind dann einmal um den See gebummelt und haben an zwei schönen Stellen eine kleine Glühwein- (latürnich alloholfrei!) und Blätterteiggebäckpause eingelegt.

Petra und ich haben uns coronabedingt mehr als ein Jahr nicht gesehen, deswegen war das ein sehr schöner Spaziergang. Zudem hatte sie mir vor geraumer Zeit schon ein Accessoire für meine Cora gehäkelt, das ich heute erhielt. Ein sehr schönes Geschenk!

Ein Foto von „Kevin“ auf der Hutablage reiche ich noch nach,
das von vorhin ist nichts geworden.

Obwohl der Parkplatz ziemlich voll war, haben sich die Spaziergänger sehr gut verteilt. Viele waren mit Kind und Kegel* und viele mit ihren treuen Vierbeinern unterwegs. Von Vorteil war, dass ich trotz der einfachen Strecke meine Wanderpumps angezogen hatte, denn die Wege waren sehr schlammig. Das Wetter war herrlich und wir hatten einige wirklich schöne Ausblicke auf Wasservögel, Angler und Surfer.

Danke an Petra für den schönen Nachmittag! Hoffentlich bis bald mal!

*) Wusstet Ihr, dass Kegel früher uneheliche Kinder und Bastarde (was ein unschönes Wort) bezeichnete?

Wanderung bei Lohmar

Liebe virtuellen Mitläufer! Heute früh bewegte ich mich zwar wie ein alter Mann (hm… je nach Perspektive bin ich das ja auch schon) wehleidig in meiner Wohnung, aber es war ja längst schon ausgemacht: Auch heute eine Wanderung, diesmal mit Elke und Amy. Diesmal im Rhein-Sieg-Kreis, Ausgangspunkt war der Bahnhof Honrath. Punkt 11 Uhr wurde ich eingesackt. Das Wetter war perfekt, wenn auch ein winzigkleinesbisschen mehr Sonne es noch schöner hätten scheinen lassen.

Wir liefen vom Bahnhof Honrath erst einmal in die falsche Richtung, was unsere Lissi (die WanderApp-Stimme) mit Genöle kommentierte. Also wieder um. Im Gegensatz zu gestern war die Wanderung insgesamt von viel offener Fläche, nur wenig Wald, dafür aber dann auch mal der ein oder anderen Straße und kleinen Ortschaft bestimmt. Wir liefen an einem Weihnachtsbaumwald, einer Geflügelauffangstation, vielen Bächen vorbei und seeeehr schlammige Wege entlang.

Erstes Highlight auf der sehr schönen Wanderung war das Gut Schiefelbusch. Man hätte dort logieren, Kuchen futtern oder ein Bierchen zischen und lokale Produkte erwerben können – in normalen Zeiten halt. Sehr schön war es dann an der Gammersbacher Mühle. Dort war auch verhältnismäßig viel los, aber alle konnten sich (und taten es auch) aus dem Weg gehen. Wir überlegten kurz, ob wir ein Getränk „to go“ dort erwerben, aber wir wollten unnötige Pinkelpausen vermeiden. Also weiter, aber erst nachdem wir ausgiebig die vielen Tiere bestaunt hatten. Amy hatte sich umgehend in eine Katze verliebt, die scheinbar aber ein bisschen zickig war. Mein Liebling war ein Wallaby-Känguru. Elke vermisste ein paar Esel. Also, liebe Betreiber….

Wir liefen dann durch Muchensiefen, einen Ort, der scheinbar nur aus pittoresken Fachwerkhäusern besteht und wahrscheinlich auf jeder Wanderkarte der Umgebung markiert war. Wir haben dann kurz überlegt, ob wir es toll fänden, wenn jeden Tag Dutzende von Wanderern an unserem Wohnzimmerfenster vorbei flanierten… aber je nun, an meinem Haus fahren täglich zehntausend Autos vorbei. Normalerweise sind Wanderer ja auch eher ruhig, es sei denn, sie haben ein Kind namens Marlene dabei. Fragen dazu? Elke oder mich ansprechen 🙂

Weiter ging es zum Aggerbogen, wo wir einen kurzen Blick auf das Flüsschen erhaschen konnten. An kilometerlanggezogenen Golfplätzen vorbei ging es dann zum Schloss Auel, was eigentlich eher ein Herrenhaus ist; aber natürlich klingt Schloss besser. Aufwärts ging es dann zur „Honrather Kö“, wie uns eine sehr mitteilsame Dame belehrte (die 86 Jahre alt war, aber echt auch für 60 durchgegangen wäre!), wo wir kurz vor Rückkehr zum Auto noch Burg (auch eher niedlich als wehrhaft) Honrath und ein kleines Wildgehege bestaunen durften.

Lieben Leute. Kann man laufen, ist wirklich schön! Elke und Amy besten Dank für die schöne Begleitung!

Wanderung Stenzelberg im Siebengebirge

Liebe Leser! Zuerst einmal allen ein frohes, gesundes und glückliches neues Jahr!! Und wie kann man ein gesundes Jahr besser beginnen als mit ein bisschen Sport? Also haben Rolf, Otto und ich uns zu einer Wanderung im Siebengebirge verabredet.

Morgens ging es bei mir schon gut los. Ich habe einmal die Snooze-Taste am Wecker gedrückt und diese 10 Minuten holte ich dann irgendwie nicht mehr auf. Um eine Minute habe ich so die Straßenbahn verpasst, die mich nach Deutz bringen sollte, wo wir uns auf dem Gleis Richtung Bonn treffen wollten. Ich rief Rolf an und machte mit ihm aus, dass ich mit dem Auto nach Niederdollendorf – dem Ausgangspunkt unserer Wanderung – fahre und wir uns dort am Bahnhof treffen. Das hat dann auch gut geklappt.

In Niederdollendorf wurden wir durch winzige Gassen Richtung Siebengebirge geführt. Der Ort hat so einige nette Fachwerkhäuser zu bieten und schien uns sehr idyllisch und ruhig. Die Wege durch den Wald und die Hügel rauf waren dann sehr matschig und rutschig. Ich nehme es vorweg: Wir waren am Ende der Tour ziemlich dreckig.

Erstes Highlight waren Kloster und Klosterruine Heisterberg. Dort wurde dann auch zum ersten Mal ein bisschen gejaust. Ihr wisst nicht, was jausen ist? Scrabblespieler wissen so etwas. Ab dem Kloster wurde es auch merklich voller, aber die Menschenmassen verteilten sich nachher ganz gut, zumal wir auch Bergwanderwege gingen, die für Familien nicht so geeignet waren. Es wurde trotzdem viel „gejahrt“. Aber ist ja nett, wenn alle freundlich grüßen.

Wir kraxelten dann um den Stenzelberg herum, der wegen seiner Funktion als Steinbruch interessante Formationen aufzuweisen hat. Eine Seite erinnert irgendwie an die südenglische Küste. Auch gibt es dort kleine Schluchten und wie schon bei meiner Wanderung zum Drachenfels viele magisch-mythisch anmutende Plätze.

Wir liefen den Nonnenstromberg weiter, dort hatte man auch mal schöne Weitblicke über den Rhein hinaus. Leider war es etwas diesig, was aber später bei den Ausblicken vom Petersberg im Licht der frühen Abendsonne von Vorteil war.

Cora hat die beiden Jungs dann noch nach Hause gebracht und mich nach Poll. Bis dahin war alles prima, aber beim Aussteigen in Poll hatte ich plötzlich etwas Pudding in den Beinen. Aber ehrlich: Wir sind ja auch ganz schön rumgekraxelt. Es war auf jeden Fall eine tolle Wanderung und ein sehr schöner Neujahrstag!

Danke an Rolf und Otto für die Begleitung und für ihre Bildbeiträge 🙂

Drachenfels

Jajaja…. Es regnet nicht, haben sie gesagt. Was das für ein schönes Wetter morgen wird, haben sie gesagt. Kein Tröpfchen bis zum Abend, haben sie gesagt. PAH!!!

Also, mein Biorhythmus ist ein bisschen durcheinander und ich schlafe und wache in Blöcken, die sind nicht mehr feierlich. Mittagsschlaf, abends auf dem Sofa Nickerchen, nachts glockenwach. Super. Ich beschloss, mir einen Sonnenaufgang anzutun, es sollte ja laut Vorhersage ein wundervoller Tag werden. Bis zum Aufbruch bastelte ich an Lampen und pfiff mir Kaffee rein.

Ich fuhr also in der Früh auf einen Aussichtshügel bei Rösrath und wartete auf Eos. Naja, es war sehr diesig und bewölkt. Und ob das, was ich da hinten im Tal erblickte, wirklich Köln war? Ich habe keine Ahnung.

Weiter ging es zur Margarethenhöhe, dem Ausgangspunkt meiner Wanderung im Siebengebirge. Leider war der Parkticketautomat defekt, das fand ich traurig. Ich las im Internet, dass auf diesen Parkplätzen ganz schön abgezockt wird, speziell, wenn man kein Parkticket hat. Ich lief in meinen Turnschuhen los, da wurde mir nach 50 Matern schon kalt am großen Onkel. Zurück, dicke Socken und Wanderschuhe an. Intuitiv auch die Stöcke unter den Arm geklemmt. Gottseidank! Ohne die wäre ich jetzt im Wald verschollen oder hätte die Wanderung nach einer halben Stunde abbrechen müssen.

Es war feucht und neblig. Und sehr frisch. Aber die Luft war toll. Ich lief eigentlich die Drachenfelsstraße, aber meine Wander-App ließ mich ständig den Weg verlassen und Bergwanderwege erklimmen. Stellenweise sehr steil und stellenweise einfach mal durch umgestürzte Bäume versperrt. Nur mit viel Akrobatik und Stöckefuchtelei konnte ich diese Hindernisse überwinden.

Ungefähr nach der Hälfte der Wanderung fing es an zu grieseln. Nebel, Griesel, Matschwege, Hindernisse… Ein Fest. Aber der Wald hat etwas mythisches. Es gibt sehr viele vermooste Steine und Bäume, spektakuläre Lichtungen und apropos… ein magisches Licht.

Auf einem sehr steilen Abstieg, wo ich mich zentimeterweise vorantastete , hörte ich plötzlich hinter mir Gerumpel. Achdujeh, ein Steinschlag, dachte ich zuerst. Es war aber nur ein Gebirgsjogger. Das sind diese übermütigen Menschen, die sich nicht zentimeterweise vorantasten, sondern einfach mal wie eine Gemse den Weg entlang- und millimeterdicht an gestressten älteren Herren vorbeihüpfen. Ich hab mich so erschrocken! Aber der Mann war sehr nett und hat sich vieltausendmal entschuldigt.

Und dann war ich auch schon am Drachenfels. Sicht gleich null. Nieselregen. Aha, da soll der Rhein sein. Hm. Und den Turm sah ich erst, als ich drei Meter davor stand. Für den Rückweg sah meine App eine leicht geänderte Streckenführung vor und so sah ich etwas später noch den Fluss.

Und dann ging es wieder zurück zum Wagen, leider fast den identischen Weg. Als ich zuhause ankam, hatte ich ein ganz kleines bisschen Pudding in den Beinen und musste mich erst einmal zu einem Mittagsschlaf…. ach, jetzt geht das wieder von vorne los. 🙂

Also, ich mag diese Wanderung, könnte mir aber vorstellen, dass sie bei Sonnenschein „auch“ (haha) ihre Reize hat.

Liebe Grüße, Euer Gerry

Cora als Tieflader

Ihr Lieben. Wenn man nicht verreisen kann bzw. nicht mehr will (und wer weiß, wofür das gut war) und griesgrämig zuhause rumhängt, kommt man auf merkwürdige Gedanken. So habe ich mir Kalligraphie-Stifte bestellt, um festzustellen, dass ich dafür ja mal so gar kein Talent habe. Vom neuen Herd wisst Ihr ja bereits, über den bin ich recht glücklich. Dann habe ich mir Kunstharz bestellt, um mir selber Untersetzer zu gestalten. Bisher vergammelt das Zeug im Stauraum. Neue Esszimmerstühle hatte ich auch geordert, die sind übrigens laut Paketdienst garantiert vorvorgestern zugestellt werden. Oder muss es „…werden garantiert vorvorgestern zugestellt worden.“ heißen? Dieser Tempus ist Vergangenheitsfutur im Zukunftsperfekt und steht auch nicht im Lehrplan. Außer bei Speditionen. Den ganzen Tag schon glotze ich auf das sogenannte Live-Tracking. Der Lieferwagen ist erstaunlich. Er ist binnen weniger Sekunden von Düren im Bergischen Land und dann drei Minuten später in Bonn. Nur bei mir will er nicht sein.

Gestern erforschte ich die Seite eines riesigen Instrumentenhauses in Köln und beschloss, mir ein Stage-Piano zu kaufen. Also, ein einigermaßen transportables Groß-Keyboard, wenn man so sagen kann. Aber obwohl der Laden mit „Click&Collect“ warb, konnte ich das erwählte Instrument nicht auf diese Art bestellen. Also rief ich heute dort an. Ja, man reserviere es mir, ich solle heute noch vorbeikommen. Oooops, aber die Stühle!!!! Da der Wagen gerade laut Live-Tracking irgendwo in Utah unterwegs war, sprintete ich zum Musikalienhandel, der glücklicherweise nur 10 Minuten von mir entfernt ist.

Mit der Auftragsnummer an die Kasse…. aber erst wenn die dreihundert Menschen vor einem einzeln ihren Kram bezahlt haben. Dann zur Warenausgabe, wo eben diese 300 Menschen auf ihre Ware warteten. Zwischendurch immer den Sendungsstatus der Stühle verfolgt. Ah, Peking. Gewartet und gewartet und gewartet. Stühle: Vancouver. Dann erschien ein Mann mit einem Riesenpaket. „Wer hat das Klavier?“. Übelkeit. „Ist es das weiße?“ schallte es aus der Menge. Ja, Gottseidank, das war nicht mein Paket. Trotzdem kam ich ins Grübeln, wie ich den Transport bewerkstelligen könnte, wenn mein Paket auch so…. NICHT AUSZUDENKEN!. Stühle: Kapstadt.

Irgendwann kam ein sehr netter Mitarbeiter mit meiner Bestellung. Karton etwas kleiner als der von vorhin. Mit Ach und Krach bekamen wir den dann auch mit seiner Hilfe in den Wagen. Cora kann was! Schnell die Stühle gecheckt: Mondbasis Alpha 1.

Ab nach Hause, keinen Parkplatz gefunden und vor der Haustür hektisch ausgeladen und unter der Kellertreppe versteckt. Stühle: Brühl. Huch, ganz in der Nähe. Schnell Parkplatz gesucht und ab in die Wohnung. 16 Uhr 30. Stühle: Murmansk.

Okay, Pianoforte ausgepackt und ausprobiert. Damals hörte ich mit Rachmaninows cis-moll-Prelude, Chopins Fantasie-Impromptu und Beethovens Sonate Nr. 14, 3. Satz auf *). Ich fange wieder bei Hänschen klein an. Ist auch nicht zu unterschätzen!!!

Jetzt ist es 20 Uhr 30 und weiß Gott, wo die Stühle sind. Gibt es sie überhaupt?
Ist dieser spezielle Versanddienstleister, mit dem ich schon immer Freude hoch 10 hatte, eine Versuchung Gottes? Steht dessen Abkürzung für „Deus Probat Diepoldum“?

Also, freut Euch demnächst auf Kunstharzaschenbecher, Eure kalligraphierten Namen auf Tapetenresten und selbstgebrannte CDs mit den größten Hits der 70er in Zweifingertechnik.

Liebe Grüße, Euer Gerry

Der Hersteller heißt „Fame“, das muss doch etwas bedeuten…

*) Nicht, das ich je eines dieser Stücke auch nur ansatzweise….

Knechtsteden

Heute war es schön sonnig, Ihr Lieben, und auch nicht so kalt. Daher brachte mich Cora nach Knechtsteden, wo es ein Kloster gibt und viel Gegend. Ich machte dort einen von meiner Wander-App vorgeschlagenen Waldspaziergang und lief natürlich auch einmal um das Kloster, das u.a. ein Kulturforum und ein Gymnasium beherbergt, herum. Die Läden und Ateliers waren natürlich geschlossen.

Ganz in der Nähe, in Dormagen-Hackenbroich, habe ich einmal für ein paar Jahre gelebt. Erst habe ich dort meinen Zivildienst abgeleistet und dann noch einige Zeit als Nachtwache auf der Herz-Intensivstation mein Geld verdient.

Hier ein paar Eindrücke:

Liebe Grüße vom Gerry

P.S.: Radio Köln meldete gerade, dass die Kanaren ab heute wieder Risikogebiet sind. Also, ich scheine alles richtig gemacht zu haben mit meinen Plänen. Aber trotzdem schade für die Region.

Über zwei Wochen sind um…

Ihr Lieben. Die letzten Tage war so gar nichts mit Wandern oder Urlaubsfreuden. Am Wochenende ist mein Mitbewohner ausgezogen und das nahm ich zum Anlass, mal ein bisschen Zeit und Geld in die Wohnung zu investieren. Ich habe quasi einen Frühjahrsputz gemacht (bis auf die Fenster, da muss ich leider noch ran) und wer mich kennt, weiß, wie ich das hasse. Dann habe ich ein paar Bad- und Gäste-WC-Accessoires ausgetauscht, die schon in die Jahre gekommen waren. Im Keller habe ich ausgemistet und ein paar Dinge – auch aus der Wohnung – zum Verkauf angeboten. Aber ohne Erfolg. Der Platz, den ich beim Ausmisten geschaffen hatte, war somit wieder mit Tinnef belegt. Es wird mal wieder Zeit für einen Flohmarkt. Der Kleiderschrank erhielt eine zweite Ausmistrunde, aber die Klamotten habe ich direkt zum Altkleidersammelpunkt gebracht. Ich hatte u.a. 45 Pullover im Schrank, das muss man sich mal vorstellen!!! Wo kommen die alle her??? Und fast alle sahen gleich aus. Bin jetzt auf 18 runter.

An meinen Herd habe ich mich langsam gewöhnt, die Kochplatte ist genial. Einziger Wermutstropfen ist, dass der Backofen viel länger zum Aufheizen benötigt als mein alter. Ich habe vor, dann demnächst mal wieder ein paar veröffentlichungswürdige Gerichte auf meiner Kochseite einzustellen. Ich würde mich ja furchtbar gerne mal an einer Gans versuchen. Aber aufgrund der Kontaktbeschränkungen macht das ja keinen Sinn. Ich kann ja jetzt nicht 10 Tage lang Gans essen.

Auf dem Weg zur Probenahme.

Die letzten Abende habe ich außerdem mit der Suche nach einem Sonnenurlaub verbracht. Es gibt ja ein paar nette Ziele, in die man reisen kann und die nicht als Risikogebiet eingestuft sind. Für die benötigt man aber einen Corona-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf (wohlgemerkt: Test- und nicht Ergebniszeitpunkt). Mein Testergebnis war heute da und ich hätte theoretisch Zeit, bis Donnerstagnachmittag in eines dieser Länder einzureisen. Puh. Madeira wäre auf Platz 1 gewesen, da geht bis Samstag gar nichts mehr. Und man muss im Freien jederzeit eine Maske tragen. Da macht Wandern Spaß. Kanaren sind zwar erreichbar, aber entweder teuer oder mit 23 Stunden Flug (3 Umstiege!!!) und ebenfalls im öffentlichen Leben sehr eingeschränkt. Ich denke, ich gebe es dran und verwende das gesparte Geld für neue Esszimmerstühle und vielleicht eine neue Sitzgruppe. Aber ich bräuchte natürlich kompetente Beratung:

Cora steht übrigens genau vor der Haustür. Ich fürchte, ich kann jetzt nie wieder mit ihr fahren. So einen Platz gibt man nicht auf!! Gestern habe ich übrigens wegen der WG-Auflösung mit meiner Vermieterin telefoniert. Das war ein sehr nettes und längeres Gespräch. Zu meiner Wohnung gehört ja eigentlich eine Garage, die aber an jemand anderen vermietet ist. Sie wird an mich denken, sollte die Garage je zurückgegeben werden.

Wie konnte das passieren???

So, ich hoffe inständig, dass sich bald ein paar schönere Tage zeigen, dann kann ich wenigstens wieder ein bisschen länger spazieren gehen. Elke und Amy haben sich für Sonntag schon zu einer kleinen Tour angekündigt.

Genießt Ihr Eure Adventszeit unter den gegenwärtigen Umständen? Ich wünsche es Euch auf jeden Fall sehr.

Liebe Grüße von Eurem Gerry