Kuba 2024: Der Prolog

Ihr Lieben,

eigentlich wäre dies ja der Prolog zu meiner Südamerikareise, die aber Ende letztes Jahr mangels Beteiligung abgesagt wurde. Zu der Zeit lag ich krank in Singapur in meinem Hotelbett und buchte im Fieberwahn einfach für den gleichen Zeitraum einen Hin- und Rückflug nach Kuba. Nicht wissend, was mich dort erwartet.

Ich halte mich nicht für eine absolute Niete in Geografie, aber ich habe die Dimensionen Kubas doch deutlich unterschätzt. Nein, es ist definitiv nicht das Rhodos der Karibik. Die größte Ausdehnung beträgt doch immerhin 1250 Kilometer.

Egal, dachte ich, nimm Dir einen Mietwagen. Du bist in Südafrika oder im Baltikum auch schon ganz schön lange Strecken mit dem Auto gefahren. Ich wollte Kuba dann halt erfahren. Aber ich erfuhr etwas ganz anderes. Die Mietwagenpreise sind astronomisch hoch. Es gibt kein Benzin. Ich erfuhr aus Reisegruppen bei Facebook, dass Ausländer ihre Mietwagen zurückgegeben haben, weil es kein Benzin gab, trotz bevorzugter Behandlung von Touristen an ausgewählten Tankstellen. Man stelle sich vor, dass man an einer Schlange Einheimischer vorbeifahren kann, weil man Tourist ist. Das würde ich absolut nicht wollen. Ob das wirklich so ist? Immerhin sind das Informationen aus dem Internet. Dennoch entschied ich mich gegen einen Mietwagen.

Man schrieb mir in ebendiesen Gruppen, ich solle zuhause bleiben, es gäbe kein Klopapier, kein Benzin, keinen Strom; und das auch von Kubanern. Amerikaner, die all-inclusive-Aufenthalte an den schönen Stränden gebucht hatten, berichteten, sie bekämen nichts vernünftiges zu essen. Auf der anderen Seite ermutigten mich viele, zu kommen, da der Tourismus für das Land sehr wichtig sei. Viele Touristen schrieben in den Facebook-Gruppen, dass sie einen tollen Aufenthalt hatten. Davon übrigens oft jene, die sich eben nicht auf die All-Inclusive-Ressorts beschränkt hatten. Ich war ein wenig verunsichert, überlegte, mich einer organisierten Reisegruppe anzuschließen, habe mich dann aber doch dazu entschlossen, die Reise selbst zu planen.

Die politischen Umstände machen Kuba zu einem speziellen Reiseziel. Ich möchte gar nicht näher darauf eingehen, ich verstehe zu wenig davon, was da passiert. Klar, die Invasion in der Schweinebucht hatten wir in der Schule besprochen, Guantanamo ist jedem geläufig. Die Namen von Che Guevara und Fidel und Raul Castro haben wir alle gehört. Freunde von mir waren auf Kuba und fanden es dort super. Aber das war zu anderen Zeiten, z.B. 2012 oder 2017. Dann kamen Trump, Covid und Inflation. Vielleicht lehrt mich die Reise auch etwas über den kubanischen Sozialismus und wie er einzuordnen ist. Ich möchte dennoch eher unpolitisch hier berichten.

Ich begann, mir einen Reiseverlauf zu überlegen, wollte ich doch so viel wie möglich sehen, aber dennoch nicht jeden Tag Umzugsstress erleiden. Wir sind wieder bei einer kleinen Insel in meinem Kopf und einer großen in der Realität. Ich würde nicht alles besuchen können. Also begrenzte ich meine Planungen auf 5 Aufenthalte in größeren Städten, von denen aus ich gegebenenfalls kleinere Touren unternehmen könnte. Und hier ist der Plan:

28.03. bis 02.04. La Habana; 02.04. bis 06.04. Trinidad; 06.04. bis 09.04. Camagüey; 09. bis 12.04. Holguín (wobei ich am 11.04. nach Guardalavaca fahren möchte, um mit mir meinen Geburtstag in einem Strandrestaurant zu feiern); 12. bis 15.04. Santiago de Cuba; vom 15. auf den 16. schlafe ich dann in einem Nachtbus, um vom 16. bis zum 18.04. noch einmal in Havanna zu sein.

Ich habe bereits eine Oldtimerfahrt in Havanna gebucht, die Überlandbusse bezahlt, einen Transfer von Holguín nach „HütedieKuh“ angefragt, nach Interessenten wegen eines Ausfluges in das Viñales-Tal gesucht… Was am Ende dann alles daraus wird, das steht ein bisschen in den Sternen. Ich fühle mich gleichzeitig gut und schlecht vorbereitet.

Kurz vor Abreise wurde es auch dienstlich und privat etwas wuselig, so dass ich wegen letzter Erledigungen etwas in Hektik gerate. In meiner Wohnung wird während des Urlaubs der Rest der Tornadofolgen beseitigt (neuer Boden, Anstriche), so dass ich seit heute zwischen Kartons lebe. Gottseidank haben Luis und seine drei Mädels beim Packen geholfen. Morgen wird dann der Koffer beladen, Mittwoch geht es nach der Arbeit nach Frankfurt, von wo aus ich am Donnerstag abfliege.

Jetzt kommt meine Standard-Schlussformel eines jeden Prologs: Wenn ich mal nichts schreibe, liegt das wahrscheinlich eher an der Technik, als dass ich in einem Rumfass mit einem letzten *hicks* mein Ende fand… nur ist diesmal tatsächlich wohl mit Stromausfällen zu rechnen und damit einhergehend eine stabile Internetverbindung nicht gegeben. Aber ich versuche mein Bestes, um Euch auf dem Laufenden zu halten. Und wie immer würde ich mich über Eure virtuelle Begleitung sehr freuen!

Hasta la vista, compañeros! Euer

P.S.: Das Beitragsbild wurde von 12019 auf Pixabay lizenzfrei zur Verfügung gestellt.

6 Gedanken zu „Kuba 2024: Der Prolog“

  1. Ich wünsche Dir eine spannende und erlebnisreiche Kubareise. Wie immer, werde ich dich auf deiner Reise begleiten und fleißig deinen Reisebericht lesen.
    Pass gut auf dich auf!

  2. Lieber Gerry, ich wünsche dir eine wunderschöne Reise und allzeit das Quäntchen Glück, das es für deinen kubanischen Abenteuer Urlaub braucht. Bin schon sehr gespannt, was du zu berichten hast.
    Drück dich herzlich
    Manuela

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